Fender U.S. Geddy Lee Jazz Bass Test

Geddy Lee bedient seit mehr als 40 Jahren den Bass in der kanadischen Rockband Rush und zählt zweifelsohne zu den populärsten und einflussreichsten Rockbassisten unserer Zeit! 1998 ehrte Fender die lebenden Basslegende aus Toronto mit einem Signature-Modell, für welches sein 1972er Jazz Bass Pate stand, den er in einem Leihhaus in Michigan gekauft hatte. Der Fender Geddy Jazz Bass wurde ursprünglich im japanischen Fender Werk hergestellt. Ein paar Jahre später wechselte die Produktion jedoch nach Mexiko.

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Nach 17 Jahren wurde es für Fender wohl Zeit, das Erfolgsmodell gründlich zu überarbeiten, und so präsentierte man auf der Namm 2015 den brandneuen Fender Geddy Lee Jazz Bass “made in USA” als Resultat einer erneuten, intensiven Kooperation mit dem kanadischen Ausnahmebassisten.

Details

Aus der Bezeichnung lässt sich unschwer ablesen, dass der neue Geddy Lee Jazz Bass aus dem amerikanischen Werk stammt. Demzufolge gehen für das 2015er-Modell auch unweigerlich einige Euros mehr über die Ladentheke als für den nach wie vor erhältlichen Mexikaner. Man bekommt für sein Erspartes außer dem Prädikat “Made in Amerika” aber auch ein paar neue Features sowie einen amtlichen road-tauglichen Hartschalenkoffer mit dem kompletten “Case-Candy” inklusive Gurt, Kabel und Werkzeug.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Fender Geddy Lee aus den USA wird…

Als erstes stechen natürlich die optischen Veränderungen des USA-Modells in Auge. Fender hat dem neuen Geddy Lee ein schickes Pickguard in “White Perloid”, ein weißes Hals-Binding und unheimlich schöne und nobel wirkende Perloid-Blockinlays in einem gedeckten Weiß spendiert. Mit diesen optischen Tuning-Maßnahmen sieht der Amerikaner schon deutlich edler aus als sein älterer Bruder aus dem mexikanischen Werk. Darüber hinaus hat Fender aber auch unter der Haube kräftig geschraubt, damit der Neue in Sachen Sound und Haptik noch näher an Geddys Original Jazz Bass von 1972 rückt. Zum einen wurden die Tonabnehmer gründlich überarbeitet, damit sie den Klang der Originale aus Geddys Bass genauer reproduzieren können. Außerdem wollte der Meister bei seinem neuen Signature-Modell den Hals etwas kräftiger gestaltet haben – Fender bezeichnet das Profil auf der deutschen Website als “fette C-Form”.
Davon abgesehen besitzt der Halsrücken ein leichte “Worn”-Optik; er sieht durch die Farbveränderungen aus wie ein gut eingespielter Hals. In den übrigen Spezifikationen gibt es hingegen kaum Unterschiede zwischen dem neuen amerikanischen Modell und dem günstigen Ur-Geddy Lee aus Mexiko.

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Der Korpus meines Testkandidaten besteht aus Erle und wurde mit einem schwarzen Finish aus Polyurethane überzogen. Der aufgeschraubte Hals besteht traditionsgemäß aus einem Streifen Ahorn und wurde mit 20 Bünden im Format “Jumbo Medium” bestückt. Als Finish kommt schließlich ein Hochglanzlack zum Einsatz, welcher (wie bei Ahornhälsen ohne Griffbrett üblich) sowohl die Vorder- als auch die Rückseite überzieht.
Auf der Fender-Webseite wird bei den Spezifikationen als Hals-Finish allerdings “Hand-Rubbed Oil” aufgeführt. Vermutlich ein Versehen: mein Testbass ist auf jeden Fall komplett und inklusive Hals hochglanzlackiert.

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Der Steg des amerikanischen Geddy Lee-Basses hat täuschende Ähnlichkeit mit der wahrscheinlich populärsten “Replacement-Bridge” für Fender-Bässe: der “Badass II”, die außerordentlich solide Konstruktion stammt aber aus eigenem Hause und hört auf den Namen “Geddy Lee Hi Mass Bridge”. Wie bei der Badass (die übrigens zum Verdruss vieler Bassisten nicht mehr hergestellt wird) können bei der Geddy Lee-Brücke die Saitenlage und die Intonation komfortabel mit Schrauben justiert werden. Der Saitenabstand ist allerdings durch die Kerben in den Saitenreitern fixiert. Bedient wird auch das amerikanische Signature-Modell mit dem üblichen Jazz Bass Regler-Layout “Vol/Vol/Tone” – das Cockpit umfasst also einen Lautstärkeregler pro Tonabnehmer sowie die passive Tonblende zum Absenken der Höhen. Soweit erst einmal zu den Details.

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Auf den ersten Blick scheint sich das neue U.S.-Modell nicht allzu gravierend vom günstigeren Ur-Geddy Lee zu unterscheiden. Die Qualitätsanmutung meines Testbasses ist allerdings sehr hoch: der amerikanische Geddy Lee ist absolut penibel verarbeitet, und die verwendeten Materialien wirken durch die Bank hochwertig. Man hat eher das Gefühl, ein deutlich kostspieligeres Instrument aus dem Custom Shop in den Händen zu halten!

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Markus Jonzeck sagt:

#1 - 30.10.2022 um 23:46 Uhr

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Ich weiß, der Test ist schon etwas länger her, bin aber heuer noch mal drüber gestolpert. Habe gerade ein US Modell erstanden...das mit dem geöltem Hals stimmt schon, man muss nur etwas länger spielen, dann löst sich das Öl langsam, und der Hals wird sehr geschmeidig, der Lack hört somit kurz hinter/nach dem Binding auf...so jedenfalls ist es bei der 2022er Version. Beste Grüße, Markus

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