La Petite Excite von Fine Cut Bodies im Test: Seit der Einführung in den 70er Jahren haben sich die Hardware Exciter ihren Platz in den Tonstudios erkämpft und sind aus den heutigen Produktionen nicht mehr wegzudenken. Diese psychoakustischen Prozessoren sind zum Auffrischen einzelner Spuren im Mixdown oder sogar ganzer Mixes im Mastering ein gerne eingesetztes Mittel, um das Material zu veredeln.
Der Hersteller Fine Cut Bodies stellt einen solchen Exciter nun als kostenloses Plug-In zur Verfügung, das wir euch im Rahmen unserer Freeware-Test-Reihe gerne einmal vorstellen möchten.
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Details + Praxis
Allgemeines
La Petite Excite ist verfügbar für Windows als VST- und für Mac als AU- und VST-Plug-In, jeweils in 32 und 64 Bit. Zum Erhalt einer kostenlosen Lizenz ist eine Registrierung für den Newsletter des Herstellers erforderlich.
Das kostenlose Plug-In findet ihr hier: http://www.finecutbodies.com/?p=sound#postLPExcite
Aufbau
Unter der Haube eines Exciters arbeiten im allgemeinen ein Low-Pass-Filter und ein dahintergeschalteter Verzerrer, deren Ausgang dem Originalsignal innerhalb der Schaltung wieder hinzugemischt wird. Durch diesen Aufbau entstehen Obertöne, die aus dem Originalsignal erzeugt werden.
Der La Petite Excite lässt mit „Low“ und „High“ zwei Bänder getrennt voneinander regeln. Somit können Obertöne für die Tiefen, die Höhen oder auch für beide Bänder erzeugt werden. Die Werte des Low- und High-Reglers sind von 1 bis 10 stufenlos einstellbar. Bei Excitern gilt es allgemein mit diesen Reglern behutsam umzugehen und immer wieder den Exciter auf Bypass zu schalten, da sich das Gehör gerne an die hinzugefügten Obertöne gewöhnt und man sich dadurch schnell in Richtung „too much“ bewegt – Achtung Suchtgefahr!
Da manche Signale beim Einsatz von Excitern schnell etwas harsch klingen können, gibt es beim La Petite Excite zusätzlich den „CV-Regler“, der die erzeugten Obertöne des High-Reglers komprimiert. Somit können nach Bedarf Anteile der Obertöne hoher Frequenzen gemindert werden. Wirkt ein Signal beim Einsatz des High-Reglers also in den Höhen zu penetrant, bietet es sich an, mit dem CV-Regler entgegen zu wirken.
Mit dem Button „Noise Floor“ wird dem Signal geringpegliges Rauschen hinzugefügt. Viele Shareware-Plug-Ins, die Hardware-Geräte emulieren, haben einen solchen „Noise“- oder „Analog“-Button, welcher generell mit Vorsicht zu genießen ist. Fügt man das Plug-In auf mehreren Spuren ein und aktiviert in jeder Instanz einen solchen Button, wird auch der Pegel des Rauschens erhöht, was in den meisten Fällen eher unerwünscht ist.
Mit den Input- und Output-Reglern lässt sich der Pegel am Eingang beziehungsweise Ausgang des Plug-Ins einstellen. Da sich durch den Einsatz des Low- und High-Reglers der Pegel des Signals erhöht, empfiehlt es sich mit dem Output-Regler die Ausgangslautstärke des Exciters anpassen.
Presets hat der La Petite Excite nicht, was ich bei Excitern im Allgemeinen auch sinnvoll finde, da sich die Einstellungen – und das gilt für so viele Effekte und Prozessoren – im Grunde nicht verallgemeinern lassen.
Klang
Probieren wir doch mal aus, wie der La Petite Excite das Signal „anregen“ kann. Ich habe innerhalb dieses Tests die Spuren nur dezent mit Obertönen angereichert. Bei den Werten für Low und High, die sich zwischen 1 und 10 einstellen lassen, bin ich nicht über 3 gegangen, da für meine Ohren das Signal schnell „kratzig“ wurde. Stellt man Low und High jedoch behutsam ein und regelt dann nach Bedarf mit dem CV-Regler die Komprimierung der Höhen, erhält man doch erstaunliche Ergebnisse. Aber hört lieber selbst:
Audio
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Drums – DryDrums – High +2Drums – Low +2Drums – Low und High +2Drums – Low und High +2, CV +3Western – DryWestern – High +3Western – Low +3Western – Low und High +3Western – Low und High +3, CV +5Vocal – DryVocal – High +3Vocal – Low +3Vocal – Low und High +3Vocal – Low und High +3, CV +5
Der La Petite Excite greif im Gegegnsatz zu seinen Shareware- und auch Hardware-Kollegen sehr schnell. Das sollte man wissen, da er das Signal bei zu hohen Einstellungen sehr aggressiv macht, was bei einem Exciter nicht unbedingt das gewünschte Ziel ist. Bei diesem Plug-In lautet meine Empfehlung daher, unbedingt nach Gehör einzustellen – also Augen zu und dann den Low und High regeln. Das gilt im Übrigen für viele Geräte und Plug-Ins, aber gerade bei Excitern sollte man auf seine Ohren vertrauen.
Wählt man allerdings in den Höhen etwas niedrigere Werte, als man es von den meisten Excitern gewohnt ist und regelt gegebenenfalls mit dem CV-Regler nach, wird das Signal brillanter und frischer, ohne dabei unangenehm in Erscheinung zu treten. Bei tieffrequenten Signalen kann der La Petite Excite das Low-End zwar fülliger, allerdings nicht runder machen, wie man es vielleicht von manchen Excitern gewohnt ist. Beim Low-Regler sollte man also ebenfalls Vorsicht walten lassen, da in meinem Test bei Werten über 3 schnell unangenehm verzerrt wurden. Je nach verwendetem Ausgangsmaterial können aber auch sicherlich extremere Einstellungen verwendet werden.
Der La Petite Excite von Fine Cut Bodies ist ein kostenloser „Signal-Anreger“, der durch die getrennte Regelung von Tiefen und Höhen und einer zusätzlichen Komprimierung der hohen Obertöne punkten kann. Dezent und vor allem auf wenigen Spuren gezielt eingesetzt, kann dieses Plug-In „muffige“ Signale angenehm auffrischen und auch ein flaches Low-End etwas fülliger gestalten. Mit dem CV-Regler können die erzeugten Obertöne der hohen Frequenzen tiefgreifender gesteuert werden, wodurch dem oftmals „harschen“ Ruf der Exciter entgegengewirkt wird. Dadurch hat sich der La Petite Excite in Anbetracht seiner kostenlosen Verfügbarkeit definitiv einen Platz in jeder Plug-In-Sammlung verdient.
Pro:
getrennt voneinander regelbare Erzeugung von Obertönen für Low und High
CV-Regler zur Komprimierung hochfrequenter Obertöne
Contra:
kein Contra
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
getrennt voneinander regelbare Erzeugung von Obertönen für Low und High
CV-Regler zur Komprimierung hochfrequenter Obertöne
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