Praxis
Alle Sounds klingen amtlich und kommen druckvoll über zwei Yamaha MS 150 Full-Range Boxen. Aber auch ein 50 Watt Engl Screamer Röhrencombo für E-Gitarre (ohne Hochtöner) konnte die Sounds überzeugend verstärken. Die Klänge von z.B. Bass Drum und Low Cajon kennen wir bereits vom Stompbox-Converter, der im Test vom 04.09.14 überzeugen konnte. Bleibt zu erwähnen, dass die Hi-Hat immer geschlossen bleibt.
Die Rhythmen bestehen, wie schon erwähnt, aus maximal drei Bausteinen. Der Shuffle wird von vier Rhythmen gut repräsentiert – vielleicht zu gut. Denn leider performen viele Rhythmusmaschinen den Shuffle-Groove generell etwas zickig, wobei das Shuffle-Feeling auch individuell von den Musikern sehr unterschiedlich ausgelebt wird. Gerade Rhythmen im Achtelfeeling sind meiner Meinung nach jedenfalls besser anzuhören, aber bitte schön, jeder soll sich seine eigene Meinung bilden.
Die Sounds kann man im T/AUTO Modus auch umschalten. Hier ist die komplette Liste.
01. Bass Drum (nicht im Hörbeispiel)
02. Bass Drum & Snare & Hi-Hat (1/4 Straight)
03. Bass Drum & Snare & Hi-Hat (1/8 Straight)
04. Bass Drum & Snare & Hi-Hat (1/8 Shuffle)
05. Bass Drum & Rimshot & Hi-Hat (1/8 Straight)
06. Bass Drum & Rimshot & Hi-Hat (1/8 Shuffle)
07. Low Cajon
08. Low Cajon & High Cajon
09. Low Cajon & High Cajon & Shaker (1/8 Straight)
10. Low Cajon & High Cajon & Shaker (1/8 Shuffle)
11. Low Cajon & High Cajon & Tambourine (1/8 Straight)
12. Low Cajon & High Cajon & Tambourine (1/8 Shuffle)
Mit kurzatmigen, eintaktigen Loops, die permanent in Serie geschaltet werden, kann die Performance schnell ihre Dynamik verlieren. Mit den beiden Single-Sounds Nr. 1 (Bass Drum) und Nr. 7 (Low Cajon) lässt es sich noch flexibel reagieren, weil der Spieler mit Synkopen, Betonungen oder Breaks die Performance interessant gestalten kann. Andererseits gibt es natürlich auch Spielformen, die mit eintaktigen Loops richtig aufblühen und mit denen es sich im T/AUTO-Modus komfortabel arbeiten lässt. Hier ein Groove, der mit einem Looper gespielt werden kann und der auch sicherlich eine gute Rap-Grundlage abgibt.
Für dich ausgesucht
Noch besser wäre es, wenn man z.B. einen Sound im T/AUTO-Modus einfach abschalten könnte, um dann selbst “Fuß” anzulegen. So könnte man dann mit einer Bassdrum alle Betonungen, Vorzieher, Synkopen etc. mitspielen, während die Snare weiter quantisiert auf 2 und 4 kommt und die HH im Achtelfeeling spielen darf. Aus eintaktigen Loops könnten so komplexe zwei- oder viertaktige oder sogar offene Strukturen entstehen.
Jedenfalls ist das Spiel im Modus MANUAL (mit dem Fuß) eine ziemlich mühselige Angelegenheit. Leichte (ungewollte) Temposchwankungen wirken sich insgesamt negativ auf den Spielfluss aus, da nun alle Komponenten (BD, SN und HH) gemeinsam in die Knie gehen – jeder Drummer kennt die bösen Blicke. Ein guter Musiker mit Gitarre, Mundharmonika und Gesang kann da schon an seine Grenzen kommen … und dann bitte schön auch noch lächeln. Und Agogik (die Kunst der Tempoänderung) ist sowieso nicht die Sache der Rock- und Popmusik. Für ein Ritardando am Schluss eines Stückes lohnt es sich nicht, über die gesamte Länge im MANUAL-Modus zu spielen. Chronische Wackelkandidaten sollten lieber in den T/AUTO Modus schalten.