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Fishman Platinum Stage Test

Praxis

Zum Kennenlernen lege ich eine 9-Volt-Batterie in das Gerät ein, schließe meine Akustikgitarre an und schicke das Signal über den Line Out an meinen AER-Amp.
Verglichen mit dem EQ am Amp kann der Platinum Stage deutlich drastischer ins Geschehen eingreifen und sorgt für ein griffiges und direktes Signal. Dreht man die Höhen zu weit auf, wirkt der Sound im Zusammenspiel mit meinem Piezo-Pickup aber auch schnell etwas harsch. Hier ist also ein wenig Fingerspitzengefühl angesagt. Ansonsten lässt sich der leichte Preamp recht gut “am Mann” tragen und fällt dabei wortwörtlich nicht übermäßig ins Gewicht, wirkt aber dennoch etwas größer als gedacht. Nutzt man das Gerät mit einem kleinen Instrument wie beispielsweise einer Geige oder einer Mandoline, kann der Preamp auch vorne oder seitlich am Gürtel befestigt werden. Im Zusammenspiel mit einer Gitarre muss er aber über dem Gesäß angebracht werden, da er sonst stört. In jedem Fall sollte man ungefähr wissen, wo die einzelnen Potis liegen, um im Eifer des Gefechts nicht versehentlich den falschen Parameter anzuheben oder abzusenken.

Beim Verwenden des Preamps wird zunächst über einen kleinen Trimmregler die Stärke des Eingangssignals eingestellt. Da dieses Poti ins Gehäuse eingelassen ist, gestaltet sich der Vorgang zwar etwas fummelig, mit der Spitze des Plektrums oder dem Fingernagel kann es aber vergleichsweise gut bedient werden. Der Vorteil dieser Anordnung liegt vor allem darin, dass sich das Trimmpoti nicht ohne Weiteres verstellen kann.
Für die Gitarrenaufnahmen nutze ich heute wieder mein Furch OM-Modell mit einem Piezo-Pickup von AER. Der Wahlschalter für das Instrument steht dementsprechend zunächst auf “Guitar”.

Um die Klangeigenschaften des Gerätes ganz genau zu überprüfen, verbinde ich nun den DI-Ausgang direkt mit meinem Interface und spiele ein paar Akkorde. Das neutrale DI-Signal ist im Output eher zurückhaltend, dabei stabil, neutral und ausgewogen und weist im Klang praktisch keinen Unterschied zum DI-Signal meines Focusrite Studio Preamps auf. Stellt man den DI-Ausgang auf Post-EQ und bringt somit die Klangreglung ins Spiel, fallen die Unterschiede bei neutraler EQ-Einstellung wirklich nur marginal aus. Wie auch im Datenblatt des Herstellers angegeben, liefert der Preamp im Post DI-Mode einen höheren Ausgangspegel.

Im ersten Audiobeispiel bekommt ihr einen Eindruck vom Pre-EQ DI-Signal. Anschließend hören wir das Post-EQ DI mit vorerst neutraler EQ-Einstellung. Um die feinen Unterschiede wahrzunehmen, habe ich die Signale im Nachhinein pegelmäßig angepasst.

Audio Samples
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Pre EQ DI-Signal (Akustikgitarre mit Piezo-Pickup) Post EQ DI-Signal in Mittelstellung (Akustikgitarre mit Piezo-Pickup)

Sehr sinnvoll für das saubere Einbinden eines Instrumentes ins Ensemble und einen ausgewogenen Bassbereich ist ohne Frage ein Low-Cut, mit dem schon im Vorfeld unnötige tiefe Frequenzen ausgeblendet werden können. Am Platinum Stage Preamp kann der Low-Cut vorab bei 40 Hz, 80 Hz oder 160 Hz gesetzt werden. Wir hören dazu hintereinander alle drei Einstellungen.

Audio Samples
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Post EQ DI-Signal in Mittelstellung -> Low Cut bei 40 Hz, 80 Hz & 160 Hz
Der Fishman Platinum Stage Preamp bietet eine sehr gute Klangqualität und kann mit dem EQ auf unterschiedliche Instrumententypen abgestimmt werden.
Der Fishman Platinum Stage Preamp bietet eine sehr gute Klangqualität und kann mit dem EQ auf unterschiedliche Instrumententypen abgestimmt werden.

Nun will ich aber auch hören, was der EQ zu leisten vermag. Dafür spiele ich eine Fingerpicking-Figur auf meiner Akustikgitarre.
Im ersten Beispiel versuche ich die für einen Piezo typischen und etwas nöligen Mitten zu entschärfen und dem Signal einen Hifi-artigeren Charakter zu geben. Das funktioniert gut und gelingt mir mit wenigen Handgriffen. Wie schon anfangs erwähnt, hat der EQ dabei noch ordentlich Luft nach oben und kann dementsprechend auch stärker ins Geschehen eingreifen. Hilfreich finde ich die Möglichkeit, die für den Klangcharakter sehr prägenden Mitten in ihrem Frequenzband variabel abstimmen zu können. Dreht man die Höhen sehr weit auf, beginnt das Signal ein wenig zu rauschen. In den meisten Fällen sollte es aber wohl nicht dazu kommen, mit dem Treble-Poti in diese Sphären vorzustoßen. Im Klang arbeitet der EQ ansonsten funktional und analytisch und bringt für mein Empfinden keinen hörbaren eigenen Charakter mit ins Geschehen.
Um den Einfluss des EQs genau wahrnehmen zu können, hören wir erst den EQ in Mittelstellung. Danach gibts den EQ in Aktion. Bei meiner dabei gewählten Einstellung liegt der Low-Cut außerdem bei 80 Hz.

Audio Samples
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Fingerpicking -> EQ neutral / EQ aktiviert

Nun soll auch die Boost-Funktion beleuchtet werden. Im zweiten Teil des folgenden Flat-Picking-Beispiels schalte ich den Boost mit 8 dB Verstärkung hinzu. Dieser agiert bei der Aktivierung völlig lautlos und macht auch sonst genau, was er soll.
So bietet dieser kompakte Preamp hier ein zusätzliches und hilfreiches Feature, um beispielsweise das Instrument in Solopassagen schnell und effektiv in den Vordergrund zu stellen.

Audio Samples
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Flatpicking -> Boost off/on (+8dB)

Hervorzuheben ist, dass sich das Gerät nicht nur per Batterie und Netzteil mit Strom versorgen lässt, sondern auch problemlos über eine externe Phantomspeisung mithilfe der XLR-Verbindung am DI-Ausgang betrieben werden kann. Hat man also beispielsweise sein Netzteil vergessen oder mit einer schwächelnden Batterie zu kämpfen, liegt hier immer noch eine weitere Option auf dem Tisch.
Beim Umlegen des Instrumenten-Wahlschalters von Gitarre auf Bass werden die einzelnen Bänder des EQs im Frequenzspektrum entsprechend verschoben. Sowohl mit einem Akustikbass, der von einem Piezo-Pickup abgenommen wird, als auch mit einem Jazz Bass lässt sich das Signal schnell und einfach abstimmen. Auch dazu möchte ich euch abschließend zwei Soundbeispiele nicht vorenthalten.

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Acoustic Bass /w Piezo PU -> EQ neutral / EQ aktiviert Jazz Bass -> EQ neutral / EQ aktiviert
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