Praxis
Wenn alles installiert und der Akku des Controllers geladen ist, wird der Empfänger in Form eines USB-Sticks in einen USB-Port des Computers gesteckt. Bevor man loslegen kann, müssen Controller und Empfänger miteinander synchronisiert werden. Das geschieht, indem beim Controller auf die rote LED neben dem Wireless-Symbol und gleichzeitig am Empfänger der Taster gedrückt wird. Beide Geräte sind nun verbunden, die MIDI-Signale werden übertragen und in der TriplePlay App am Computer die Signalstärke der einzelnen Saiten auf einem Display angezeigt. Die komplette Installation und Einrichtung verlief absolut reibungslos, so wie man es in ähnlichen Fällen immer wünschen würde!
Um das beste Ergebnis, also die optimale Übertragung der MIDI-Daten zu erhalten, ist jetzt noch etwas Finetuning angesagt, denn in der TriplePlay App kann die Eingangsempfindlichkeit jeder Saite eingestellt werden. Die sollte man natürlich an die eigene Anschlagstärke anpassen. Ich hatte den Eingangspegel zum Teil etwas höher justiert und harte Pick-Anschläge wurden mit roter Anzeige quittiert, aber im Gegensatz zu Audioaufnahmen wird das MIDI-Signal ja nicht übersteuert. Andererseits wurden aber auch leichte Anschläge noch sauber übertragen, sodass man ausgesprochen gut mit der Dynamik des Anschlags arbeiten kann. Ich habe hier im Studio noch ein Roland GI-20 System, dessen Eingangsempfindlichkeit ebenfalls genau eingestellt werden kann, und da sieht es mit der Übertragung der Dynamikstufen, besonders beim leisen Anschlag, nicht so gut aus. Bei Bedarf kann der Pegel natürlich immer nachjustiert werden, denn die TriplePlay App lässt sich auch als Plug-In in der DAW öffnen und man hat den Eingangspegel immer im Blick. Eine weitere wichtige Sache ist das Einstellen des I/O-Puffers: Je niedriger der ist, desto schneller reagieren die Plug-Ins. Beim Aufnehmen sollte man diesen so niedrig wie möglich stellen – ich hatte den Wert beim Test in Logic X auf 64 stehen, was eine Latenz von 1,9 ms zum Ausgang zur Folge hat. Damit kann man schon recht gut einspielen.
Für dich ausgesucht
Mit diesen ganzen Einstellungen bin ich zu wirklich guten Ergebnissen bei der Aufnahme von MIDI-Signalen gekommen. Zum einen war vom Timing her alles recht gut auf den Punkt, wenn mit Click oder Drums aufgenommen wurde – beim GI-20 gestaltete sich das Ganze doch etwas laid-back und man musste meistens nachträglich editieren. Das TriplePlay ist bei den typischen Ton-Übertragungsfehlern, die man mitunter von Guitar to MIDI Konvertern kennt, relativ sparsam, vorausgesetzt natürlich, es wird sauber angeschlagen. Eine leicht mitklingende Leersaite oder ein Ton, der durch leichtes Drücken auf einer Saite erzeugt wird, kann nämlich als Note übertragen werden, und dann schaut man sich nach der Aufnahme den Piano Roll Editor in der DAW an und wundert sich, warum so viele Punkte angezeigt werden … Beim TriplePlay war die Anzeige sehr aufgeräumt, ein paar “Dirty-Notes” waren manchmal schon dabei, aber auch hier im Vergleich zu den MIDI-Konvertern, die ich bisher im Einsatz hatte, nur einige wenige und die benötigten kaum Zeit beim nachträglichen Editieren. Bendings und Aktionen mit dem Tremolohebel an der Gitarre wurden ebenfalls problemlos weitergegeben, vorausgesetzt, der Sound, mit dem man spielt, erlaubt eine stufenlose Tonhöhenverschiebung. Zum Abschluss gibt es selbstverständlich noch was zu hören, und zwar ein kleiner Auszug aus dem mitgelieferten Software-Paket. Was die Sounds anbetrifft, ist hier Standardware im Angebot, aber klanglich ist man ja unabhängig und kann alle möglichen Plug-Ins und Software-Sampler per MIDI ansteuern.
punkrock192 sagt:
#1 - 30.03.2019 um 06:57 Uhr
absolut super das ding. passt perfekt and meine Strat. jede saite triggert ein anderes VST instrument. pitch bend funktioniert auch super.
beat althaus sagt:
#2 - 08.10.2021 um 09:05 Uhr
Funktioniert der FishmanTriple Play auf meiner Telecaster Gitarre auch in Verbindung mit Midjay Pro? z.B. zur Steuerung der Akkordwechsel?
Danke für eine Antwort!