Ganze zehn Jahre tummelt sich der Freelance-Bassist und Basslehrer Florian Friedrich nun schon mit seiner deutschsprachigen Online-Unterrichtsplattform www.floriansbassunterricht.de im Netz. In dieser Zeit hat der sympathische Wahl-Holländer Hunderten von jungen Bassistinnen und Bassisten den Einstieg in die Welt der tiefen Töne ermöglicht. Wir sprachen mit dem Endorser von Marleaux-Bässen und Trickfish-Amps anlässlich seines Jubiläums.
Hallo Florian! Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum von www.floriansbassunterricht.de! Ausgehend von einer kleinen fixen Idee hast du es geschafft, deine Homepage zu einem der erfolgreichsten deutschen Portale für Bassunterricht zu entwickeln. Bitte erzähle uns doch kurz deine Motivation ganz zu Beginn dieser Entwicklung.
FLORIAN FRIEDRICH: Hallo Lars und vielen Dank! Wow, zehn Jahre – time flies when you’re having fun! Angefangen hat das Ganze, weil viele meiner Schüler:innen Musiktheorie für schwierig hielten. Doch mithilfe kurzer Erläuterungen konnte ich eigentlich allen ihre Angst nehmen! Ich ging daraufhin im Internet auf die Suche nach onlinebasierten Theorie- und Basskursen. Die meisten waren allerdings auf Englisch, und viele Suchergebnisse entsprachen irgendwie nicht meinen Vorstellungen. In meinem Bassstudium am Konservatorium hatte ich gelernt, wie wichtig ein durchdachtes Unterrichtskonzept ist – und das fehlte mir häufig! Daraufhin habe ich auf eigene Faust angefangen, Videos zu produzieren, aus denen dann ganze Basskurse entstanden. Ich stelle mir immer vor, wie ich als Schüler gerne online lernen würde: Gute Playalongs, gutes Übematerial und eine durchdachte Methode waren seit jeher meine Schwerpunkte. Zudem war meine Tochter zu dem Zeitpunkt gerade 5 Jahre alt und ich wollte einfach häufiger zu Hause sein. Ich war also in der Lage, von zu Hause aus zu arbeiten und konnte mir meine Arbeitszeit frei einteilen. Auch das war bzw. ist übrigens ein großer Vorteil von Online-Kursen, wie ich sie anbiete: Man kann unabhängig von Standort oder Zeitplan lernen – immer dann, wenn es gerade passt!
“Ein fantastischer Bassist zu sein und gut erklären zu können, sind grundverschiedene Dinge!”
Heutzutage gibt es ja eine Vielzahl verschiedener internetbasierten Lernportale, Stichwort Scott’s Bass Lessons, Rick Beato etc. Hattest du damals vor zehn Jahren eigentlich Vorbilder, was dein Format anbetrifft?
FLORIAN FRIEDRICH: Die Amerikaner und Engländer waren da ganz weit vorne: Scott Devine, Janek Gwizdala, Adam Nitti … Allerdings fehlte mir da oft eine konsequente und gute Unterrichtsmethode. Ein fantastischer Bassist zu sein und gut erklären zu können, sind grundverschiedene Dinge! Ich habe einige Sachen, die mir gefielen, übernommen, und andere einfach aus meiner Sicht verbessert. Ich denke, dass ich durch meine kritische Sichtweise und natürlich auch durch meine Erfahrungen und Kenntnisse aus dem Bassstudium sehr gutes Unterrichtsmaterial erstellt habe. Ich versetze mich immer in die Lage der Lernenden, und jede und jeder lernt bei mir auf dem passenden Niveau. Zu diesem Zweck gibt es auf meiner Webseite einen Level-Check, mit dem man sein Können feststellen kann. Am Ende eines Kurses kann man sein Wissen noch einmal überprüfen und erhält dann sogar ein Zertifikat. Man kann mir auch jederzeit Fragen stellen, die ich schnell und persönlich beantworte. Und man kann sogar Online-Einzelunterricht buchen, damit die persönliche Begleitung perfekt ist. Quasi ein perfektes Fernstudium für Bass! Naja, und zehn Jahre fleißige Arbeit haben eben dazu geführt, dass sich das Angebot an Basskursen und Videos auf meiner Webseite wirklich sehen lassen kann: Ich habe zufällig vor einiger Zeit festgestellt, dass es mittlerweile mehr als 1000 Übungen auf der Webseite gibt!
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“Mit anderen live in einer Band Musik zu machen, ist einfach ein fantastisches Gefühl!”
Du hast unlängst angefangen, dein Angebot deutlich zu erweitern. Neben Interviews mit bekannten Bassist:innen gibt es mittlerweile auch Gastdozent:innen, die dein Unterrichtsangebot zu verschiedenen Themen erweitern. Was kannst du uns dazu erzählen?
FLORIAN FRIEDRICH: Durch die unterschiedlichen Workshops beim jährlichen Marleaux Tiefgang Basscamp habe ich schon vor längerer Zeit bemerkt, wie viele Themen, Herangehensweisen und Blickwinkel es gibt. Mich hat immer schon fasziniert, dass im Grunde alle Dozierenden den gleichen Unterrichtsstoff auf ihre eigene Weise vermitteln. Auch da versetze ich mich gerne wieder in die Lage meiner User: Wäre es nicht toll, auch mal andere Sichtweisen im Unterricht vermittelt zu bekommen? Letztendlich geht es mir aber vor allem um eine Sache: Ich möchte den Spaß am Musikmachen weitervermitteln. Mit anderen live in einer Band Musik zu machen, ist einfach ein fantastisches Gefühl! Gerade in dieser Zeit der künstlichen Intelligenz ist es umso wichtiger, die Kunst des Musikmachens zu vermitteln und die Leute zu inspirieren, ein Instrument zu lernen. Und ich glaube, dass wir das mit mehreren Dozenten besser umsetzen können. Und um nochmal auf das Marleaux Tiefgang Basscamp zurückzukommen: Das ist ein echter Geheimtipp; derart viele Bassworkshops von so vielen Top-Bassisten, das ist in der Szene wirklich einzigartig. Im September diesen Jahres ist es wieder soweit, nämlich vom 13. bis 15.!
Das kann ich bestätigen! Hast du eigentlich jemals darüber nachgedacht, durch einen Schwenk auf die englische Sprache deinen Userkreis zu erweitern?
FLORIAN FRIEDRICH: Nein, da wäre ich nur ein kleiner Fisch in einem sehr großen Teich. Ich denke eher, dass der deutschsprachige Raum eben auch so etwas verdient: eine Bassplattform, die tollen Unterricht anbietet, wo man sich austauschen kann, die inspiriert und Spaß macht!
Was für Abo-Konzepte bietest du an? Meines Wissens gibt es da ja verschiedene Modelle, aus denen man auswählen kann.
FLORIAN FRIEDRICH: Ja, genau! Es gibt ein Monatsabo, ein Vierteljahresabo, ein Halbjahresabo, ein Jahresabo, sowie eine lebenslange Mitgliedschaft. Das Monatsabo ist am flexibelsten, da man monatlich aussteigen kann. Mit einem Jahresabo verpflichtet man sich für ein ganzes Jahr, dafür ist es dann aber auch günstiger! Mit der lebenslangen Mitgliedschaft bekommt man „alles für immer“. Das Tolle ist, dass die Abos im Prinzip in ihrem Wert steigen, da es immer mehr Basskurse, mehr Videos, Interviews, und Workshops geben wird! Das Angebot wächst und man zahlt einen wirklich erschwinglichen Preis, wenn man das mal mit „normalem“ Musikunterricht vergleicht.
Hast du auch Angebote für Leute, die gar kein Abo wünschen? Und wie sieht es mit „Schnupper-Content“ aus für Bassleute, die noch überlegen, ob www.floriansbassunterricht.de etwas für sie sein könnte?
FLORIAN FRIEDRICH: Klar! Für alle, die keine Lust auf ein Abonnement haben, gibt es alle Basskurse auch als einzelne Kurse im Shop zu kaufen. Man erwirbt dann nur den jeweiligen Kurs und bekommt für immer zu ihm Zugang. Und zum Schnuppern habe ich eine Geld-zurück-Garantie: Wer innerhalb der angegeben Zeit wieder aussteigen möchte, bekommt sein Geld einfach zurückerstattet. Man kann sich also in aller Ruhe auf der ganzen Webseite umschauen.
Wo siehst du dich mit deiner Homepage in weiteren zehn Jahren? Was hast du konkret für die nächsten Monate oder Jahre geplant?
FLORIAN FRIEDRICH: Es gibt noch so viele Themen auf meiner langen Liste! Wie gesagt, das Angebot wird ständig wachsen, z. B. möchte ich auch endlich mal was zum Thema „Kontrabass“ machen. Auch hoffe ich, dass noch viele weitere Angebote von anderen Bassdozenten kommt, denn ich finde es interessant und inspirierend, wie andere Kolleg:innen ihr Wissen weitergeben. Im September werde ich übrigens mit einem eigenen Stand auf der „Guitar Summit“ in Mannheim vertreten sein, darauf freue ich mich schon sehr!
“Ich spiele immer mal wieder Aushilfe bei Bands, aber der Rest meiner Zeit fließt in meinen Bassunterricht.”
Ich halte es für einen unschätzbaren Vorteil, wenn Musiklehrer:innen auch gleichzeitig vielbeschäftigte aktive Musiker:innen sind – was bei dir ja zweifellos der Fall ist! Was sind deine derzeitigen musikalischen Betätigungsfelder?
FLORIAN FRIEDRICH: Im Sommer spiele immer ich viel mit Johnny & The Gangsters Of Love, einer Rock’n’Roll-Band aus Amsterdam. Das Lustige ist: Wir spielen auf einem Auto, einem etwas modifizierten Chevrolet Impala von 1967. Das macht nach 17 Jahren immer noch sehr viel Spaß! Und im Herbst geht es dann wieder mit dem David-Bowie-Programm auf Tour mit Sven Ratzke. Wir sind dann vorwiegend in den Niederlanden unterwegs, aber auch wieder eine Woche in Berlin und in Hamburg etc. Auf meiner Webseite www.florianfriedrich.com findet man alle Termine. Ich spiele immer mal wieder Aushilfe bei verschiedenen Bands, aber der Rest meiner Zeit fließt in meinen Bassunterricht.
Wir müssen natürlich noch kurz über dein Equipment sprechen: Welche Bässe und welches anderes Gear benutzt du zurzeit?
FLORIAN FRIEDRICH: Meine Marleaux-Bässe sind nach wie vor mega! , die liebe ich sehr und spiele sie oft. Und den Rest meiner Instrumente wird man ab und zu immer mal wieder in meinen Videos hören und sehen können. Welche Bässe ich bei der Tour spiele, wird sich noch zeigen. Ich spiele immer die Instrumente, die am besten zur Musik passen. Ich vergleiche Instrumente gerne mit Schuhen, denn zum Joggen zieht man ja auch nicht seine Lackschuhe an. Jedes Instrument hat eben seine Rechtfertigung im jeweiligen Kontext und passenden Musikstil. An anderem Equipment fällt mir immer wieder auf, wie großartig mein Verstärker von Trickfish Bullhead 1K ist! Und dazu ist meine „Geheimwaffe“ schon seit längerem der Olympic-Preamp der russischen Firma Shiftline. Ein Röhren-Preamp, der unfassbar gut und flexibel ist!
Wie können Bassleute, die sich für Unterricht bei dir interessieren, mit dir in Kontakt treten?
FLORIAN FRIEDRICH: Schaut einfach mal au meine Webseite floriansbassunterricht.de . Ihr könnt mir auch jederzeit eine Email schreiben. Auf Facebook, Instagram, TikTok und YouTube bin ich natürlich auch vertreten. Bei YouTube bin ich immer einmal im Monat zu einem Basstalk live online. Die genauen Termine findet man auch auf floriansbassunterricht.de.