Flyht Pro Case Mobile DJ und Flyht Pro Case Digital DJ sind zwei weitgehend identische Cases für Vinyl-DJs und DVS-DJs, die sich mit wenigen Handgriffen in einen DJ-Tisch verwandeln lassen: Zwei Turntables und ein Mixer, eventuell noch eine justierbare Ablage für den Laptop. Das alles fest verkabelt in einen stabilen Flightcase mit Rollen, die Deckel dienen als Beine, und alles zusammen ergibt einen stabilen Tisch für ein spontanes DJ-Set irgendwo, auf der Wiese, auf dem Balkon, unendliche Freiheit, ready to go! Das klingt super! Wenn da nicht die Schwerkraft wäre …
Details
„Ick hab hier zwei Trümmerkisten für Sie!“
… meinte der UPS-Mann und hievte zwei riesige Pappkartons aus dem Van, jede über 30 Kilo schwer und unausgepackt von einer Person kaum zu tragen. Darin befinden sich ungepolstert zwei große Flightcases, jedes 153,5 cm lang, 55,5 cm breit und 25 cm tief. Der relativ dünne Verpackungskarton soll die schwarzen Holzflächen, die glänzenden Metalleckleisten und die fetten spiegelnden Kugelecken auch lediglich vor Kratzern schützen, das stabile Case soll ja schließlich selbst zwei Turntables und einen Mixer sicher aufbewahren.
Der Clou bei den „Flyht-Cases“: Der Deckel besteht aus zwei zusammengesteckten und mit Butterfly-Verschlüssen gesicherten Hauben, die zusammen mit zwei ebenfalls mitgelieferten, horizontal einsetzbaren Streben ein stabiles Gerüst ergeben, auf die das geöffnete Case gestellt wird. Und schon haben wir ein potentiell wackelfreies DJ-Pult, ohne einen zusätzlichen Tisch herbeizuholen, bereit zum Auflegen!
Drei stabile ausklappbare Griffe an den schmalen Seiten sowie an der Stirnseite dienen zum Tragen des Cases. Das Case kann aber auch gezogen werden. Dazu sind an einer Seite zwei kleine walzenförmige, schwarze Rollen in der Unterkante eingebracht.
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Geöffnet finden links und rechts zwei DJ-Turntables im Technics-1200-Format ihren Platz in passenden schaumstoffgepolsterten Vertiefungen, sodass die Plattenspieleroberflächen abschlussgenau aufliegen. Dazwischen dient ein pultförmig angeschrägtes 19-Zoll-Rack mit 44,5 cm langen Schienen zur Aufnahme eines Mischpults und eventuell anderer Geräte wie Kompressor oder Multieffektgerät. Es bietet Platz für bis zu 10 Höheneinheiten.
Aufgrund der Neigung sollte man trotzdem nicht alle Höheneinheiten verplanen, denn Geräte dürfen vorne nur 14 cm tief sein, die hinterste Höheneinheit gewährt 20 cm Einbautiefe, selbstverständlich jeweils inklusive eventuell rückwärtiger Kabel.
Durch großzügige runde Löcher zwischen den einzelnen Abteilungen werden die „Strippen“ gezogen und auch eine Stromleiste kann hinter dem Mischpult platziert werden.
Zusätzlich dazu bietet das Flyht Pro Digital DJ-Case für die DVS-DJ-Fraktion noch eine auszieh-und arretierbare Laptop-Ablage mit Filzbezug und Metall-Leiste, damit der Computer (oder was auch immer) nicht von der schrägen Fläche aufs Mischpult runterrutscht. Es gibt allerdings nur eine einzige Fixierposition.
Das Konzept eines vorverkabelten Setups im Flightcase fand ich schon immer sehr charmant und ich bin in den späten Neunzigern gern mit meiner Ready-to-rock-Kiste von Rave zu Rave gezogen. Schnelle Aufbauzeiten und Line-Soundcheck machten frühes Anreisen am Nachmittag oft obsolet. Außerdem liebe ich solche smarten Ideen wie Deckel, die auch als Beingestell fungieren können. Und so war ich entsprechend gespannt, wie sich die Flyht-Cases im Test schlagen würden. Also gehen wir mal ans Aufbauen und Befüllen.
Ruemmi sagt:
#1 - 24.02.2024 um 00:15 Uhr
Danke für ein weiteres hervorragendes Produktreview, dass mir die Kaufentscheidung erleichtert hat! Ich verwende dieses Case nur stationär und kann die Transportfähigkeit und Co daher nicht bewerten, ich bin insgesamt aber sehr zufrieden mit dem Case. Die Verarbeitung könnte in meinem Fall besser sein: Der eine Deckel sitzt nicht sauber auf und wackelt etwas über die Butterfly-Verschlüsse wenn diese nicht verschlossen sind, aber das mag lediglich eine Produktionstoleranz sein... Worauf ich mit diesem Kommentar eigentlich hinaus will ist der Einbau von non-19" Mixern, den ich wie ich finde sehr elegant gelöst habe: Materialeinsatz - 2x 19" 1HE Blende (gibt es auch bei Thomann) - 1m Alu-Vierkantrohr (ca. 10x10 ausm Baumarkt) Im Grunde genommen werden die 19" Blenden einfach an den Schienen im Case befestigt und der Mixer dazwischen eingehangen, sofern er eine entsprechende Auflagefläche hat wie mein Reloop RMX-30. Da die Blenden jedoch zu instabil sein könnten (ich hatte noch welche rumliegen), müssen diese bei Bedarf mit dem Vierkantrohr stabilisiert werden. Dazu habe ich das Vierkantrohr einfach mittig unterhalb der Blenden mit zwei Schrauben an den Enden verschraubt. Der Mixer kann somit einfach durch Verschieben umpositioniert werden, wenn das Case auch transportiert wird kann man den Mixer bei Bedarf links oder rechts an den Schienen fixieren. Ich habe mein Mixer (bzw. die Blende) an der unteren Seite vom Case platziert, damit bleiben gute 5cm Luft für den Kopfhörer- und Mikrofonanschluss (ist allerdings etwas fummelig da nachträglich ranzukommen) und auch nach Oben habe ich ausreichend Luft für die Anschlüsse... ich könnte theoretisch sogar noch etwa 2cm nach Oben rutschen. Alle Angaben wohlgemerkt mit einem Reloop RMX-30! Anfangs hatte ich die Vierkantrohre übrigens direkt auf den Schienen aufgelegt und verschraubt, dadurch ist der Mixer zu weit hoch gekommen, sodass der Deckel auf die Regler gedrückt hat (sofern man den Mixer nicht ganz unten platziert und somit die Kopfhörer/ Mic Anschlüsse blockiert). Hier der Link zu den Bildern: https://postimg.cc/gallery/jJ4Jyf4 Cheers Rümmi