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Focal Sub One Test

Passend zu den Studiomonitoren der Alpha-Evo-Serie präsentiert der französische Hersteller Focal den Subwoofer Sub One. Wir haben den Tieffrequenz-Spezialisten für euch getestet. Testberichte zu den hauseigenen potenziellen Satellitenmonitoren findet ihr hier: Focal Alpha 50 Evo TestAlpha 65 Evo Test und Alpha Twin Evo Test.

Subwoofer Seitenansicht

Details & Praxis

Bauweise und Verarbeitung

Der Focal Sub One ist ein Subwoofer, der mit zwei 8-Zoll-Tieftönern aus Carbonfaser (Slatefiber) ausgestattet ist. Deren Verstärkerleistung liegt bei zwei mal 100 Watt (Class-D). Die Tieftöner befinden sich entgegengesetzt an der schmalen Vorder- und Hinterseite des Gehäuses, während zwei kreisrunde Bassreflexöffnungen seitlich angebracht sind. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich die Anschlüsse und Bedienelemente des Sub One. Das Gehäuse besteht aus verstärkten 22mm-MDF-Platten und wiegt 18,5 kg. Die Maße betragen (leicht abweichend von den Herstellerangaben) 473 x 300 x 500 mm (H/B/T). Auch wenn es kompaktere Subwoofer am Markt gibt, sollte sich der Sub One noch weitgehend problemlos in kleineren Räumen positionieren lassen. An der Verarbeitung des mit Ausnahme der Tieftöner in China hergestellten Subwoofers gibt es nichts zu bemängeln. Positiv: Die Anschlüsse und Bedienelemente sitzen bombenfest in der im Gehäuse verschraubten Aluminiumplatte. 

Seitenansicht mit Elektronik
Fotostrecke: 4 Bilder Einer der beiden Slatefiber-Tieftöner (Made in France) und das seitliche Panel aus Anschlüssen und Bedienelementen.

Lieferumfang

Der Lieferumfang des Focal Sub One umfasst ein Netzkabel, zwei montierbare Schutzgitter für die Tieftöner sowie eine mehrsprachige Gebrauchsanweisung, auch in deutscher Sprache. Im Gegensatz zu mir bekannten Dokumentationen von Subwoofern anderer Hersteller, empfinde ich die des Sub One als etwas lieblos und oberflächlich. Ein paar Aufstellungstipps oder weitere Hinweise zur Verwendung der Klangoptionen wären gerade für „Subwoofer-Einsteiger“ hilfreich gewesen.

Funktionen 

Anschlüsse am Focal Sub One

Der Focal Sub One lässt sich auf zweierlei Arten verwenden:

  • Zum Einsatz als Subwoofer in einem Mehrkanalsystem (5.1, 5.2 etc.) dient der LFE-Ein und Ausgang (jeweils XLR). Letzterer zum Verlinken mit einem möglichen weiteren Subwoofer.
  • Zum herkömmlichen Stereobetrieb (2.1) verwendet man die beiden XLR-Pärchen als Ein- und Ausgang zum Weiterleiten des ggf. gefilterten Signals an zwei Satellitenmonitore.

Außerdem besitzt der Sub One eine 6,35-mm-Klinkenbuchse zum Anschluss eines Bypass-Fußschalters. Darüber hinaus gibt es eine “Bypass Out”-Buchse.

Bedienelemente 

Drei ungerasterte Drehregler stehen für die klanglichen Anpassungen des Sub One bereit. Der Low-Pass-Regler begrenzt die obere Eckfrequenz mit einem Regelbereich von 45 bis 120 Hz bei einer Flankensteilheit von 24 dB pro Oktave. Die (de-)aktivierbare Absenkung tiefer Frequenzen der Satellitenmonitore ist wahlweise auf 60 oder 90 Hz einstellbar. Neben dem Poti zur Justierung des Pegels befindet sich ein weiterer Drehregler zur stufenlosen Korrektur der Phasenlage von 0 bis 180 Grad. Diesen Grad an Flexibilität bietet nicht jeder Subwoofer und ist definitiv ein Pluspunkt des Focal Sub One. Zusätzlich steht ein Umschalter zur Phaseninvertierung (180 Grad) zur Verfügung – doppelt gemoppelt hält offenbar besser. Wie auch die Monitore der Alpha-Evo-Serie ist der Sub One mit einer deaktivierbaren Auto-Bypass-Funktion ausgestattet. Diese setzt beim Subwoofer allerdings erst nach 30 Minuten ohne Signal ein.

Anschlüsse, Filter, Einstellungen
Fotostrecke: 4 Bilder Anschlüsse und Bedienelemente des Focal Sub One

Testumgebung und Klang des Focal Sub One

Der Praxistest in meinem ca. 25 qm großen Studioraum erfolgte im 2.1-Setup mit den Focal Studiomonitoren Alpha 80 Evo und Alpha Twin Evo. Die Einrichtung eines Subwoofers ist nicht immer ganz unkompliziert. Welche Positionierungsoptionen habe ich und welches ist die optimale Einstellung bezüglich Filter, Phase und Pegel? Hier ist stets ein wenig Experimentierfreude gefragt, außerdem wäre eine zweite Person hilfreich (gewesen), um das ständige Wechselspiel aus „gebückt vor dem Subwoofer“ und Abhörposition zu minimieren. Eine Remote, die wie der erwähnte Fußschalter leider nicht im Lieferumfang enthalten ist, könnte zumindest einige Klangeinstellungen (Pegel, Bypass) vereinfachen. Im Endeffekt gelangt man aber zum Ziel und hier zahlen sich die flexiblen Einstellungsoptionen aus, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem positiven Resultat, einer profitauglichen Fullrange-Abhörsituation, führen.

Erwartungsgemäß führt die Entlastung der Monitore durch das Satellitenfilter zu einer besseren Performance und der Bassanteil des gesamten Setups lässt sich feinfühlig justieren und den räumlichen Gegebenheiten angleichen. Dadurch ist eine konturierte Wiedergabe und Beurteilbarkeit bis in den Sub-Bereich möglich. Natürlich spielt der Raum eine große Rolle und es ist völlig klar, dass man in akustisch vollkommen ungeeigneten und unbehandelten Räumen keine Wunder erwarten darf. Der Sub One performt in meinem akustisch optimierten Studioraum souverän, ist ohne Signal frei von Nebengeräuschen und offenbart auch bei beherzter Studiolautstärke keine Zeichen von Schwäche (Kompression, Zerren etc.). Aufgrund der genannten Einstellmöglichkeiten bin ich auch durchaus optimistisch, was die Verwendung mit Monitoren anderer Hersteller angeht.

Fazit

Der Focal Sub One ist ein überzeugender Subwoofer, der für den Betrieb im Studio absolut geeignet ist. Sein großes Plus: Die praxisgerecht umfassenden Klangeinstellungen bezüglich Phasenlage, Filtermöglichkeiten und natürlich Pegeljustierung. Hierdurch gibt es kaum eine Installationssituation (Raumpositionierung, Monitor-Setup), in der sich der Sub One nicht gewinnbringend einsetzen lässt. Somit ist er eine sinnvolle Ergänzung zur eng verwandten Alpha-Evo-Serie, als auch zu Studiomonitoren anderer Hersteller.

  • aktiver Subwoofer
  • 2 Tieftöner (Carbonfaser): 8 Zoll
  • Verstärkung: 2 x 100W RMS (Class-D)
  • MDF-Gehäuse (22mm) mit interner Verstärkung und 2 Bassreflexöffnungen
  • Hochpass (Satelliten-Monitor): 60/90Hz, deaktivierbar
  • Tiefpass: 45 – 120Hz (24 dB/oct)
  • Phasenlage: Normal/Inverted + stufenlose Phasenverschiebung (0-180 Grad)
  • Subwoofer-Pegel: 0 bis -24dB
  • Analog-Eingänge: 3 x XLR (Stereo-In, LFE In)
  • Analog-Ausgänge: 3 x XLR (Stereo/Satellite-Out, LFE-Out)
  • Eingangsimpedanz: 110kOhm
  • Maximalpegel (peak @ 1m Abstand): 114 dB SPL
  • Frequenzgang: 32 – 120 Hz (±3dB)
  • integriertes Schaltnetzteil 100-240V (50 / 60Hz)
  • deaktivierbarer Auto-Standby (nach 30 Minuten ohne Signal)
  • Anschluss für Fußschalter (Bypass 2.1)
  • Maße: 473 mm (h) * 300 mm (b) * 500 mm (t)
  • Gewicht: 18,5 kg
  • 2 Schutzgitter im Lieferumfang
  • Hergestellt in: China / Frankreich (Tieftöner)
  • Preis: € 814,– (Straßenpreis am 17.5.2022)
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • souveräne und kräftige Basswiedergabe
  • flexible und sehr praktikable Einstellungsoptionen (Filter, Phasenlage)
  • Herstellerübergreifend zweckdienlich einsetzbar
  • moderate Gehäusemaße
Contra
  • vergleichsweise lieblose Dokumentation (Aufstellungstipps, Einstellungen etc.)
  • keine Fernbedienung
Artikelbild
Focal Sub One Test
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Spulli`n sagt:

#1 - 24.12.2023 um 21:49 Uhr

0

Danke für den test! Wenn ich einen Wunsch für die Zukunft äußern dürfte wäre es das ich es sehr interessant finden würde wenn man den "signal durchschleifeinfluss" messen würde. Sprich Signal einmal durch den Sub und einmal davor abzapfen und dann einen Null Test zwischen den beiden machen und sehen ob es rauschen oder Signalfärbung hinzufügt.

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