Praxis
Erste Erfahrungen
Als erstes habe ich das Interface an mein Dell-Laptop mit Win XP SP3 angeschlossen, um anschließend aus den Systemanforderungen zu erfahren, dass Win XP genauso wie Vista nicht mehr unterstützt werden. Gut, dass es auch noch eine Audiopartition mit Windows 7 auf der Kiste gibt, auf der ich dann direkt mal die Class Compliant Treiber ausprobieren möchte. Besonders reizvoll auf den ersten Blick, da so keine Treiberinstallation nötig ist. Doch leider findet keine Audioanwendung auf dem System den Testprobanden. Also ab ins Internet und zur Homepage von Focusrite gesurft. Hier warten USB-Audio-Treiber für PC und Mac, inklusive ASIO-Support. Fein. Download – Doppelklick – erneut probiert – na siehste!
In Cubase lässt sich die Latenz problemlos auf 6 ms herunterschrauben, das System wirkt dann unter 6 ms zwar etwas träge, zeigt sich aber gütig hinsichtlich Audioaussetzer oder -Knackser. Die D/A-Wandler klingen wirklich sehr gut für die Preisklasse, kein Anlass zur Kritik an dieser Stelle…
… dafür aber an anderer, denn auch der Kopfhörerverstärker klingt zwar sehr gut, ist aber leider viel zu leise. Selbst mit einem Sennheiser HD25 will keine akzeptable Lautstärke aufkommen. Schade. Für extremere Aufnahmesituationen sollte man also unbedingt zu anderen Interface-Lösungen greifen. Diese hier funktioniert nur bei leisen Umgebungsgeräuschen.
Beim nächsten Step spiele ich ein Playback aus, bemühe dazu eine E-Gitarre und nutze die Direct-Monitoring-Funktion des iTrack Solo, mit der sich im Grunde prima arbeiten lässt. Da kein DSP mit virtuellem Mixer integriert ist, bestimme ich das Mischungsverhältnis durch Anpassen des Ausspielpegels des Playbacksignals, das funktioniert auch ziemlich gut, da ich ja allein im Studio bin und es keine Nebengeräusche gibt. Der Preamp für den Instrumenteneingang klingt natürlich und warm, rauscht aber deutlich hörbar, was ich persönlich nicht so tragisch finde. Dennoch: Manchen könnte es stören, also selbst reinhören!
Auch mein Fender-Bass-Nachbau macht eine gute Figur, klingt schön drahtig und kernig und hat Eier. Das Rauschen des Preamps begleitet uns aber auch hier bei der Aufnahme.
Kleiner Nachtrag: Mit dem iTrack Solo lassen sich keine Line-Signale aufzeichnen. Beide Eingänge fungieren ausschließlich als Mikro- oder Instrumenteneingang, keiner der beiden Inputs ist auf Line-Pegel umschaltbar! Als nächstes versuche ich mich als Sprecher und schließe mein Rode NT2 an. Beim NT2 handelt es sich um ein Kondensatormikrofon, weshalb ich am iTrack Solo die Phantomspeisung aktiviere. Der Sound ist grundsätzlich okay. Der Mic-Vorverstärker klingt insgesamt warm und rund, aber auch dieser rauscht deutlich hörbar. Auch die A/D-Wandler verrichten einen für diese Preisklasse guten Job. Im Vergleich zu meiner Studio-Kombination fällt aber auf, dass das Mikrofonsignal des iTrack Solo ein wenig gepresst klingt. Bei meiner Standard-Kombi handelt es sich um den Vorverstärker eines Mackie-Mischpultes der VLZ Pro-Serie und mein Audiointerface ist ein externes DSP-gestütztes Interface von RME, die beide zugegebenermaßen nicht in der gleichen Preisklasse rangieren wie der „iTracker“ von Focusrite.
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Stromversorgung
Das Recording-Tool wird über den USB-Bus mit Betriebsspannung versorgt und zwar ausschließlich, sprich der Anschluss eines externen Netzteils ist nicht möglich. Beim Betrieb mit einem iPad ist zusätzlich das Netzteil des iPads zu nutzen, was bedeutet, dass bei jedweder Nutzung von Kondensatormikrofonen intern die Spannung von 5 Volt auf 48 Volt hochtransformiert werden muss.
Funktionalität mit dem iPad
Um das iTrack Solo am iPad zu betreiben, hat der Hersteller dem Interface ein Device-Kabel beigepackt, mit dessen Hilfe die beiden verbunden werden. Grundsätzlich eine gute Idee, doch leider nicht vollständig zu Ende gedacht, denn die mitgelieferte Strippe ist total unflexibel und viel zu kurz ausgeführt, sodass das iTrack Solo immer direkt unter dem iPad platziert werden muss, da nichts anderes möglich ist. Von Revision Zwei des „iTrackers“ wünsche ich mir ein längeres Kabel, für das die User bestimmt gerne 10 Euro mehr auf den Tisch legen würden, denn diese Dreingabe ist meiner Ansicht nach im Augenblick absolut nicht praxistauglich! Seht selbst…
GarageBand und Co.
Der Betrieb mit dem iPad ist laut Kurzanleitung gar nicht so flexibel wie ich zunächst dachte, denn wenn iTrack Solo ans iPad angestöpselt wird, benötigt es eine Stromversorgung, welche über den USB-Port mithilfe des iPad-Netzteils realisiert wird. Also ohne Steckdose geht es nicht! Schade.
However – auf mein iPad habe ich mir Apples GarageBand für schlappe 4,49 Euronen aus der iTunes-Bibliothek gezogen. Die Installation ging zügig von statten und der „iTracker“ lässt sich danach problemlos in GarageBand auswählen. Alles läuft nahezu intuitiv, anders kann man das nicht sagen. Klanglich sind keine Unterschiede zu den Aufnahmen festzustellen, die ich zuvor mit dem PC gemacht habe.