Praxis
Los geht es
Das Scarlett 18i20 ist schnell einsatzbereit: Unter OSX braucht man keine Treiber, dennoch sollte man die Focusrite Control Software herunterladen, um von Firmware-Updates zu profitieren und latenzfreie Mixe erstellen zu können. Im Gegensatz beispielsweise zum 6i6 sind alle relevanten Funktionen aber auch direkt am Gerät einstellbar. Unter Windows wird der Treiber bei der Installation von Focusrite Control automatisch mitkopiert. Die Control-Software könnt ihr hier (Windows) und hier (Mac) herunterladen, eine Bedienungsanleitung für die Software findet sich wiederum hier.
Performance
Mit ca. 10 ms bei 128 Samples bei 44,1 und Ableton Live liegt die Gesamtlatenz auf gutem Niveau. Unter Windows, die 12 ms liegen hier deutliche 10 ms unter dem alten 18i20, ist der Performance-Zuwachs drastischer und ebenfalls auf gutem Niveau.
Auf dem Mac kann man noch etwas nachhelfen, da ein optionaler „Low-Latency“-Treiber den CoreAudio-Puffer nochmals schrumpft und so die Latenz etwas verbessert. Das allerdings fordert mehr Leistung vom Computer und funktioniert nicht auf allen Systemen. Weitere Infos dazu findet ihr hier. Mit 128 Samples betrug der Gewinn lediglich 1,4 ms, was sich subjektiv kaum bemerkbar macht. Dafür reagiert das Interface nach dem „Low-Latency”-Upgrade deutlich langsamer auf Samplerate- und Buffer-Wechsel. Daher mein Tipp: Finger weg!
Saubere Preamps, saubere Wandler
Trotz des eher durchschnittlichen Gain-Hubes lösen die Preamps neutral auf und bieten den Testsignalen reichlich Bühne. Für die meisten Signale wird man ohnehin kaum mehr Beef brauchen. Der Instrumenten-Eingang macht seine Sache ebenfalls gut und lässt den Bass schön knarzen. Die Wandler lösen ebenfalls sauber auf, sodass sich abschließend nur eines sagen lässt: Bei der hohen Zahl an Vorverstärkern und dem kleinen Preis: Top-Leistung!
Kein Problemkind mehr: Der Kopfhörerausgang
Der Kopfhörerausgang ist beim neuem 18i20 deutlich besser als bei den “alten” Scarletts. Er geht sogar richtig laut, nur bei wirklich unmenschlichen Pegeln fängt er an zu zerren. Selbst das Grundrauschen bei maximalem Gain ist deutlich geringer.
Tolles Software-Paket
Das Software-Paket ist ausgezeichnet und vor allem für Anfänger sehr umfassend. Das Softube-Reverb – trotz Light-Version – gehört zu meinen Lieblings-Reverbs. Der Saturation Knob ist zwar Freeware, aber trotzdem aber schön. Selbst der Focusrite Red EQ und Compressor sind sehr gut, die Novation Bassstation sowieso. Ebenfalls erwähnenswert ist die Zusammenarbeit mit Avid, wodurch die Kompatibilität mit den aktuellen Pro Tools gewährleistet sein sollte.
Steffen Buhlmann sagt:
#1 - 06.08.2017 um 17:11 Uhr
Hi, ich würde gern meine scarlett 18i20 2nd gen erweitern, da ich noch ein Drumset dauerhaft recorden will. Wie funktioniert das am besten? Kenne mich mit Adat nich aus. Erweitert sich die Software dann automatisch um die weiteren I/O?
Gruß
Felix Klostermann sagt:
#1.1 - 06.08.2017 um 18:57 Uhr
Hallo Steffen, in der Software sollten die Inputs grundsätzlich bereits da sein. Nur in manchen DAWs muss man die Inputs vorher noch hinzufügen bzw. aktivieren bevor sie in den Kanälen zur Verfügung stehen. Via ADAT kannst du dann bis 48 kHz bis zu acht Kanäle in jede Richtung übertragen.
Antwort auf #1 von Steffen Buhlmann
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenEvgeni Orkin sagt:
#2 - 05.09.2022 um 17:10 Uhr
Eine Frage hier noch: ich versuche mein Scarlet mit den Bricasti m7 via s/pdif zu verbinden. Leider will DAW (Reaper) danach keine 11/12 als In‘s sehen. Zwar bekommt m7 über 11/12 Out‘s Sygnal, kann es aber nicht zurückgeben. Gibt es eine Lösung?
Felix Klostermann sagt:
#2.1 - 05.09.2022 um 20:07 Uhr
Moin Evgeni. Schwierige Ferndiagnose. :-) Ich würde zunächst folgendes probieren: SPDIF I/O ohne M7 dazwischen direkt verbinden – geht das? Dann stresst der M7. Dann würde ich tippen, dass du eventuell den digitalen Mode nicht explizit ausgewählt hast oder er nicht die Samplerate richtig bekommt, was dann an den Kabeln bzw. fehlenden AES-Adaptern liegen wird. LG; Felix
Antwort auf #2 von Evgeni Orkin
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