Pattern im 3/4 Takt
Vom 4/4 Takt unterscheidet der 3/4 Takt wenig überraschend dadurch, dass er einen Schlag weniger zählt. Dieser mathematisch leicht nachvollziehbare Umstand führt zu einer Taktart mit einem eher fließenden, wiegenden Charakter. Damit ergibt sich natürlich auch bei den Pattern ein ganz anderes Spielgefühl. Einige lassen sich tatsächlich durch das Weglassen des letzten Viertels von einem 4er in einen 3er umwandeln, meist klingt es aber schlüssiger, wenn man die Pattern etwa im Bass etwas anpasst. Ich habe einige davon im 3/4 Takt zusammengetragen und gleich noch zwei Übungsstücke mitgeliefert, damit man sie auch gleich anwenden kann.
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Pattern im 6/8 Takt
Wenn wir schon bei den Taktarten sind, denen die Zahl 3 zugrundeliegt, darf auch der enge Verwandte und Kollege, namentlich der 6/8 Takt, nicht fehlen. Oft wird der zu seinem Leidwesen von vielen Hörern mit dem 3/4 Takt verwechselt oder sogar gleichgesetzt, da man ihn ähnlich zählen kann. Der musikalisch-rhythmische Bogen macht den Unterschied. Und der stellt sich im Prinzip genau so dar wie der Unterschied zwischen einem 2/4 und einem 4/4 Takt.
4/4 (1 schwer, 2 leicht, 3 mittelschwer, 4 leicht)
3/4 (1 schwer, 2 leicht, 3 leicht)
6/8 (1 schwer, 2 leicht, 3 leicht, 4 mittelschwer, 5 leicht, 6 leicht)
Anders gesagt ist der 6/8 Takt also etwas Ähnliches wie ein zweitaktiger ¾ Takt mit einem größeren rhythmischen Bogen und daher einem anderen Taktgefühl. In gewohnter Manier dieses Workshops folgen nun wieder ein paar Pattern im 6/8 Takt und ein Übungsstück gleich hinterher. Im traditionellen britischen Folk finden sich übrigens recht viele Stücke in eben dieser Taktart. Das von mir vorbereitete Übungsstück ist aber keine britische Folklore, ich habe mir hier die Drop-D gestimmte E-Gitarre umgeschnallt, aber keine Sorge, Metal ist es dann auch nicht geworden.
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Für dich ausgesucht
Rolling Pattern
Das nächste kleine Thema befasst sich zwar auch mit der Zahl 3, aber wir kehren zurück in die gewohnten Gefilde des 4/4 Taktes. Als “Rolling Pattern” bezeichnet man bestimmte rollende Figuren, die sich die Gitarristen bei den Banjospielern abgeschaut haben. Rolling Pattern sind vereinfacht gesagt Dreierfiguren, die durch den 4/4 Takt gezogen werden. Hierbei werden keine Töne gleichzeitig gespielt, sondern Finger und Daumen lösen sich immer einander ab. Diese Dreierfiguren täuschen sozusagen eine andere Taktart vor und wirken im Wechsel mit normalen Pattern vorwärtstreibend. Leichter zu verstehen ist das Thema Rolling Pattern vielleicht mit einem kurzen Blick in die Noten:
Oft werden diese Rolling Pattern als kleine instrumentale Einlagen in hohen Tempi eingesetzt, um etwas Abwechslung in patternbasiertes Spiel zu bekommen. Man kann aber auch ganze Stücke mit Rolling Pattern bestreiten.
3 in 4 Pattern
Dieses kleine Subthema ist im Prinzip eine Mischung aus einem normalen eintaktigen Pattern und einem Rolling Pattern. 3 in 4 soll bedeuten, dass anstatt der üblicherweise vier Basstöne pro Takt nur drei gespielt werden. Oft werden eine Zweierfigur und zwei Dreierfiguren in beliebiger Reihenfolge verwendet, hierbei gilt aber nicht mehr, dass die Töne nur hintereinander gespielt werden, wie bei den Rolling Pattern. Diese 3in4-Pattern verlassen zwar schon etwas das Folkpicking-Genre, machen aber auf jeden Fall eine gute Figur.
Backpicking
Zu guter Letzt möchte ich noch auf einen weiteren Trick aus der Spezialkiste eingehen, das sogenannte Backpicking. Backpicking soll bedeuten, dass der Bass eines normalen Picking Patterns einfach umgedreht wird, sodass die tiefen Basstöne nicht wie üblich auf den schweren Zählzeiten des Taktes (also der 1 und der 3) landen, sondern auf dem Backbeat (also der 2 und der 4). Daher erklärt sich dann logischerweise auch der Name. Diese Art zu Picken ist gar nicht so einfach, da es schon eine erhebliche Umgewöhnung bedeutet, den Bass nun sozusagen falschherum zu spielen. Wer sich aber die Mühe macht und sich in diese Materie einarbeitet, der kann vielen Pattern einen zusätzlichen Drive mitgeben, da auf diese Weise der Backbeat verstärkt wird. Viel Spaß mit dem letzten Übungsstück dieses Workshops und keep on picking!
Anonymous sagt:
#1 - 06.04.2014 um 23:00 Uhr
Einfach genial. danke