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Fostex PC-1 und PC100 USB Test

Praxis

Ein Handbuch braucht man sicherlich nicht, um die kleinen Kisten anzuschließen. Aufgrund der wenigen Anschlussmöglichkeiten ergibt sich das Signalrouting also durchaus von selbst. In meinem Test-Umfeld mit RME UFX und symmetrischer XLR-Verkabelung musste ich allerdings erst mal auf Tiefgrundsuche in meiner Kabeladapter-Box gehen. Das ist aber kein Minus-Punkt, denn, in Anbetracht der im Eingangsteil erörterten Verwendungszwecke, sind hier sicherlich die pragmatischsten Anschlüsse angebracht. 
Die Ausgänge auf Cinch sind wegen der ohnehin unsymmetrischen Kabelführung als absolut zweckdienlich einzuordnen, weil hier normalerweise keine kilometerlangen Distanzen überwunden werden müssen, weshalb die Gefahr von Einstreuungen vernachlässigbar ist. Dass bei der USB-Variante im Gegensatz zur komplett passiven Variante keine „vergoldeten“ RCA-Buchsen Verwendung finden, dürfte auch absolut egal sein. 
Und nochmal die beiden kleinen Kisten von hinten!

Ein Kopfhörerausgang als Line-Lieferant hingegen ruft bei mir grundsätzlich keine Begeisterung hervor, in Anbetracht des passenden, mitgelieferten Kabels von 3,5mm-Klinke auf 3,5mm-Klinke erweist sich aber zumindest die 3,5mm Eingangsbuchse des PC-1 als äußerst konsequent konzeptioniert. Dennoch, Cinch rein und Cinch raus hätte ich persönlich besser gefunden, auch wenn es dann aufwendigere Adapterkabel braucht. 
Kommen wir zur USB-Variante: Hier dachte ich zuerst, dass die 3,5mm Klinkenbuchse ebenfalls als Eingang dient, der USB-Anschluss also nur eine weitere Eingangs-Option ist. Weit gefehlt! Die USB-Variante versteht wirklich nur USB also Eingangssignal, was an sich ja nicht grundsätzlich schlecht ist. Schade ist nur, dass der verwendete Chip ein wenig in die Tage gekommen ist, und nur 16 Bit und maximal 48 kHz mitmacht. Besondere Niedrig-Latenz-Treiber finden sich also auch nicht ein. Für die meisten Musikwiedergabe-Szenarios ist aber auch die USB-Variante vollkommen ausreichend, nur eben nicht mehr ganz zeitgerecht, zumal die heutzutage verlangte Anschlussvielfalt eine Kompatibilität zu Apple-Produkten für viele User unabdingbar macht, den Mehrwert der kleinen Kisten also durchaus gesteigert hätte. Am Mac funktioniert die USB-Variante allerdings trotzdem, nur aufgrund des hohen Strombedarfs eben leider nicht an iPad, iPhone oder iPod.
Und nun zur Audioqualität. Dazu habe ich bei der „analogen“ Variante über den Kopfhörerausgang meines RME UFX die Test-Audios wiedergegeben und auch mit diesem wieder aufgenommen. Die klangliche Beeinflussung ist als sehr gering zu werten, was anlässlich der wenigen Senken im Signalfluss der durchgängig passiven Varianten auch zu erwarten war. Die USB-Variante verhielt sich vergleichsweise auch unauffällig, im Direktvergleich zu meinem MacBook-Ausgang konnte ich aber etwas mehr Grundrauschen und zurückhaltendere Bässe feststellen. Die Vorgehensweise war dabei folgende: Mein MacBook hat die Audios über USB an den Fostex wiedergegeben, mein PC mit dem RME UFX hat es wieder aufgenommen. Bei dem PC-1 Audios hingegen habe ich über den Kopfhörerausgang des RME UFX wiedergegeben, bei den Mac Book Aufnahmen logischerweise über dessen Kopfhörerausgang.

Audio Samples
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Bass – DRY Bass – Fostex PC-1 (via RME) Bass – Fostex PC100USB Bass – MacBook E-Drums – DRY E-Drums- Fostex PC-1 (via RME) E-Drums- Fostex PC100USB E-Drums- Mac Book N-Drums – DRY N-Drums- Fostex PC100USB N-Drums- MacBook Nylon – DRY Nylon – Fostex PC-1 (via RME) Nylon – Fostex PC100USB Nylon – MacBook Vox – DRY Vox – Fostex PC-1 (via RME) Vox – Fostex PC100USB Vox – MacBook Western – DRY Western – Fostex PC-1 (via RME) Western – Fostex PC100USB Western – MacBook
Der Gleichlauf zwischen linkem und rechtem Kanal war dabei bei beiden Varianten absolut im Rahmen der preislichen Möglichkeiten. Die Abweichungen lagen dabei nur bei etwa 0,2 dB und 0,8 dB zwischen links und rechts, was für den semi-professionellen Verwendungszweck absolut in Ordnung geht!
Der Kopfhörerausgang des PC100USB war übrigens auch in Ordnung und somit frei von Ausreißern im Frequenzgang, allerdings nicht besonders pegelstark. Aber auch hier gilt: Für den normalen Musikkonsum mehr als ausreichend!
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