Praxis
Gegenspieler
Um die Audioqualität besser beurteilen zu können, habe ich zwei Kontrahenten mit ins Rennen geschickt, die Cinch-Ausgänge des Fostex PC100USB-HR mussten sich gegen ein RME-Multiface und den Miniklinken-Ausgang eines Mac Mini behaupten. Wichtig ist, dass es bei diesem Test eine Komponente gibt, die Einfluss auf die Aufnahmen aller drei Kandidaten hat, und das ist der Eingang der RME-Audiokarte, die ich für diese Tests benutzt habe. Da es sich aber bei allen Sounddemos um diesen einen gleichen Eingang handelt, bleiben die Aufnahmen vergleichbar.
Gute Figur, aber räumlich schwächer
Das wichtigste zu Beginn: Der Fostex-Sprössling macht eine sehr gute Figur. Meine langjährig bekannten Lieblingsstücke erklingen astrein, lassen sich störungs- und störgeräuschfrei regeln und lassen mich staunend auf den kleinen Drehknopf blicken. Das alles kommt aus diesem kleinen Kistchen? Nicht schlecht! Auf Anhieb und unter normalen Abhörbedingungen kann ich, wenn ich mir wirklich Mühe gebe, gegenüber der vergleichsweise teuren RME-Profikarte eine leichte Flachheit in den Bässen ausmachen, zu hören bei der Bassdrum oder beim Impact der Snare Drum. Auch beim Kontrabass reden wir hier über kleinste Nuancen. Am auffälligsten finde ich aber, dass beim PC100USB-HR die Räumlichkeit und die Stereowirkung geringer ausfallen, also enger klingen, und die schönen gegenphasigen Anteile, die den Raumeindruck schön breit klingen lassen, nicht zu hören sind. Dies fällt mir vor allem beim direkten Vergleich der Klavieraufnahmen auf. Hier bescheinige ich sowohl der RME als auch dem Mac Mini ein schöneres, breites und lebendiges Stereobild.
Die Sache mit den 60 dB
Es handelt sich bei allen Testergebnis-Unterschieden aber nur um Millimeter, die man im normalen Hör-Alltag nicht wahrnehmen wird, weshalb man dem günstigen Fostex-Kistchen eigentlich jetzt schon lobend auf die Schulter klopfen könnte, wenn da nicht noch ein gemeiner Mikroskop-Test wäre. Ich habe von den drei Kandidaten den puren Ruhezustand aufgenommen, also mit bestehender Verbindung, aber ohne dass ich eines der Demos abgespielt habe. Die Aufnahmen habe ich hinterher im Rechner um 60 dB verstärkt. Mit realistischen Abhörbedingungen hat das natürlich nichts mehr zu tun, aber die Unterschiede werden hierbei deutlich und entsprechen auch dem, was man vermuten würde: Der Fostex PC100USB-HR ist besser als ein normaler Computerausgang, aber schlechter als eine teure Profisoundkarte.
Drehmoment
Dass der Drehregler sich mit schönem Widerstand drehen lässt, also angenehm schwergängig, das habe ich ja bereits erwähnt. Mein Testkandidat hat allerdings ein kleines Hardware-Problem. Beim Drehen auf Rechtsanschlag konnte ich bei meinem Testgerät keine eindeutige Endposition finden, was dazu führte, dass ich mir nicht nur unsicher war, wann ich den vollen Pegel erreicht haben dürfte. Ich konnte das Poti so weit weiterdrehen, bis plötzlich kein Signal mehr zu hören war. Da es bauartbedingt bei analogen Drehpotis passieren kann, dass man sie überdreht, möchte ich das nicht allzu stark in die Wertung einfließen lassen, aber dennoch anmerken, dass es zumindest eine Schwachstelle gibt. Bei meinem Mackie Big Knob habe ich jedenfalls den Eindruck, dass so etwas nicht passieren könnte.
Für dich ausgesucht
Beachtenswert finde ich die tolle Auflösung im Bereich geringster Lautstärke. Schließt man seinen Kopfhörer an den PC100USB-HR an und befindet man sich in einer leisen Umgebung, so kann man mit dem Drehregler ohne Panoramasprünge bis an die untere Hörschwelle herunterregeln. Bei manch anderen analogen Poti-Kollegen ist der Regelweg so umgesetzt, dass man leider Panormasprünge oder gar eine plötzliche Stummschaltung ausmachen kann. Der Testkandidat bleibt hier sauber bis aufs letzte Milli-dB vor dem akustischen Nichts.
Soeren sagt:
#1 - 08.07.2015 um 12:10 Uhr
Hallo Leute,ich habe da den Vorgänger von. Ist klasse für den Preis!LG,
Sören
DFFVB sagt:
#2 - 20.11.2015 um 09:48 Uhr
Wo kann man das Gerät den kaufen?
Nick (Redaktion Recording) sagt:
#2.1 - 23.11.2015 um 17:47 Uhr
Hallo,wir haben das -HR zu einem sehr frühen Zeitpunkt getestet. Ich habe beim Vertrieb nachgefragt: Das Gerät sei liefer- und somit bestellbar, hieß es dort.Beste Grüße,
Nick (Redaktion Recording)
Antwort auf #2 von DFFVB
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