Praxis
Und auch für die Fostex PM641 heißt es: Ab auf die Stative in das 1m-Stereo-Dreieck! Der Mittentöner gehört dabei nach innen, außerdem drehe ich Monitorboxen immer gern etwas ein. Dann die bonedo-Boxentest-Playlist laden und los geht es!
Ohne euch jetzt mit langen, blumigen Beschreibungen meiner Höreindrücke zu langweilen, komme ich lieber direkt zur Sache: Die Fostex PM641 lösen sehr fein auf, sind ausgewogen analytisch abgestimmt, impulstreu und vor allem „angenehm“ zu hören.
Zur Begründung: Der Bassbereich ist dezent abgestimmt, sprich, es geht hier nicht unnatürlich tief im Basskeller herab. Für das kompakte Gehäuses bleibt der Bass dadurch weitestgehend präzise und erlaubt unverfälschte Beurteilungen. Top! Viele „Budget-Speaker“ drehen hier unnatürlich auf, was zwar auf den ersten „Hörer“ nett und fett klingt, den User Mix-technisch aber leider nicht wirklich weiter bringt, da zu fette Bässe gern mal die Mitten „zuschmieren“. Wenn man auf hohem Niveau dennoch meckern möchte, könnte man sagen, dass Oberbass und untere Mitten etwas undifferenziert sind. Wir reden hier aber über Nuancen, die mit etwas „Hörübung“ psychologisch schnell zu kompensieren sind.
Weiterhin sind die Höhen sehr detailliert aufgelöst und nicht zu hart, allerdings mit einer ganz leichten metallischen Schärfe, welche man jedoch auch „Modern“ nennen kann. Gut für mich, dass es das -1dB High-Shelf-Filter gibt. Das ist zwar kein „richtiges Filter“, sondern senkt nur den Pegel des HF-Treibers ab, rückt in der Folge aber dadurch den Mittenbereich mehr in der Vordergrund, was ich gut finde, weil man so die äußerst wichtigen Mitten wie mit einer Lupe betrachten kann. Man könnte auch sagen, klang-ästhetisch liegen die Fostex irgendwo zwischen Genelec und ADAM, also genau richtig! Analytisch – aber nicht stressig, und das für einen wirklich kleinen Preis.
Doch die Mitten sind ja das wichtigste an einer Mischung, denn hier sind unsere Ohren besonders empfindlich. Insofern kann man sich bei der Fostex über den, in dieser Preisklasse hervorragend abgestimmten, mittleren Weg freuen, dessen Übergangsfrequenzen zu den anderen Treibern sehr gut und weich abgestimmt wurden, sodass wenig Irritation in diesen kritischen, sich überlagernden Frequenzbereichen verursacht werden. Die Transienten kommen dadurch schön schnell und „unverschliffen“ herüber, aber auch die Stereo-Ortung wird gut dargestellt. Sprich, man kann hier ziemlich exakt in die Breite und auch gut in die Tiefe hinein hören. Panoramaverteilungen lassen sich entsprechend gut beurteilen bzw. schnell festlegen. Ich möchte allerdings auch hinzufügen, dass dies „räumlich“ natürlich noch besser geht, man dann aber auch viel, viel tiefer in die Tasche greifen muss.
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Alles in Allem gibt es an der Fostex PM641 also nicht wirklich was zu meckern, jedoch stört der Umstand, dass meinem Testexemplar kein Handbuch beilag und ich auch auf der offiziellen Website von Fostex nicht „Manual-fündig“ wurde. Laut dem deutschen Vertrieb Mega Audio liegt aber den regulären Verkaufseinheiten immer ein gedrucktes, englisch-einsprachiges Handbuch bei. Ja, und blaue LEDs, die mag ich nun mal wirklich gar nicht, deswegen hab ich auch während meines Tests die LEDs einfach mit einen kleinen Stück „Gaffa“ abgeklebt. Aber das sind ja nun wirklich keine Contras!