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Fostex TH7 Test

Praxis

Verwendungszweck

Als Kopfhörer geschlossener Bauart ist der Fostex TH7 für den Einsatz in einer lauten Umgebung geeignet. Damit bietet er sich neben dem (mobilen) Musikkonsum beispielsweise auch zum Recording als Monitorkopfhörer an. Obwohl seine Dämmung nicht ganz so ausgeprägt ist wie bei meinen geschlossenen Vergleichskopfhörern (Audio-Technica ATH-M50), sollte sie für die meisten Anwendungen dennoch praktikabel sein.

Tragekomfort

Dank der horizontal und vertikal beweglichen Ohrmuscheln, passt sich der Fostex TH7 optimal an meine Ohren an und die kreisrunden Ohrpolster umschliessen mit einem Innendurchmesser von 55mm meine Ohren komplett. Auffällig ist der für einen geschlossenen Kopfhörer vergleichsweise lasche Anpressdruck der Ohrmuscheln, welcher Vor- und auch Nachteile mit sich bringt. Der positive Effekt ist ein luftig-leichtes Tragegefühl. Der Kopfhörer sitzt aber nicht fest und sicher genug, wenn man sich beispielsweise in einer Aufnahmesituation oder beim S-Bahn-Surfen ruckartig bewegt. Die körperaufliegenden Teile (Kopfband, Ohrpolster) sind großzügig gepolstert und aus weichem Kunstleder gefertigt, wodurch sich die Schweißbildung bei längerem Tragen (und schwülem Wetter während des Tests) natürlich nicht verhindern lässt. Die Reinigung wiederum ist problemlos. Problemlos und einwandfrei zu handhaben ist die gerasterte Größennanpassung des Kopfbügels, womit ich dem Fostex TH7 insgesamt sehr gute Trageeigenschaften bescheinigen kann.

Fotostrecke: 3 Bilder Großzügige Polsterung der Ohrmuscheln

Klang

Der Fostex TH7 wurde für diesen Test (teilweise mit Adapter) an folgenden Kopfhörerausgängen bzw. Verstärkern betrieben:
iPad 4 iPhone SE
UAD Apollo 8
SPL 2Control
Neben diversen akustischen Experimenten (Sinus Sweeps, übliche DAW-Tätigkeiten) habe ich einen stilübergreifenden Mix eigener und fremder Produktionen über den TH7 angehört und analysiert.
Frequenzgang
Wie bei den meisten Kopfhörer übertrifft der Übertragungsbereich des Fostex TH7 (10 Hz bis 35 kHz) den Hörbereich des Menschen. Dass dies nicht zwingend ein Kriterium zur hochwertigen Wiedergabe ist, musste ich in der Vergangenheit häufig genug feststellen. Der TH7 macht hier aber alles absolut richtig, womit ich nach meinem subjektiv empfundenen optischen Schock gar nicht gerechnet habe – die inneren Werte passen! Bass, Mitten und Höhen werden homogen und harmonisch ausbalanciert wiedergegeben. Im Bassbereich spielt der TH7 präzise und druckvoll ohne zu dominant zu sein oder zu „mulmen“, während die mittleren Frequenzen ebenfalls ohne spürbare Färbung in einer zufriedenstellenden Präsenz abgebildet werden. In den Höhen agiert der Fostex Kopfhörer eine Nuance milder als der Querschnitt meiner Lieblingskopfhörer, wobei dieser Frequenzbereich immer noch detailliert und absolut nicht unterrepräsentiert dargeboten wird. An dieser Ausgewogenheit kann sich manch ein deutlich teurerer Kopfhörer ein Beispiel nehmen.
Impulsverhalten
Transienten und dynamischen Verläufe werden annähernd kompressionsfrei wiedergegeben, allerdings nicht ganz so kompromisslos präsentiert, wie es bei Kopfhörern mit einer feineren Auflösung (meist deutlich teurere Modelle) oder einer markanteren Wiedergabe hoher Frequenzen der Fall ist. Insgesamt agiert der Fostex TH7 hier auf einem hohen Niveau, dass durchaus Studioanwendungen wie Editing und Mix-unterstützende Tätigkeiten ermöglicht.
Räumliche Abbildung
Die Stereobühne des Fostex TH7 ist ein gelungener Kompromiss aus der unnatürlichen Breite und der klaustrophobischen Enge, die mir von anderen geschlossenen Kopfhörern bekannt sind. Schon beim ersten Anspielen vermittelte mir der TH7 spontan einen angenehm natürlichen Höreindruck. Die Tiefenstaffelung ist ebenfalls sehr gelungen und übertrifft meine Erwartungen an einen Kopfhörer dieser Preisklasse. Fast hätte ich geschrieben, dass der Fostex TH7 in dieser Kategorie an die Wiedergabe eines (halb-)offenen Kopfhörers erinnert, doch der direkte Vergleich zu meinem AKG K812 (offen) und Superlux HD-330 (halboffen) offenbart dann doch die klanglichen Vorzüge bezüglich der räumlichen Abbildung dieser Bauarten. Dennoch liefert der Fostex Kopfhörer in diesem Punkt mehr als zufriedenstellend ab!

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