Praxis
Bei Hallpedalen scheiden sich bekanntlich die Geister. Während sich im Proberaum Hallsounds durchaus dazu eignen, dem Klang eine gewisse Tiefe zu geben, kann genau das beim Auftritt zu viel des Guten sein. Je größer die Halle, in der man spielt, umso mehr natürlicher Hall ist bereits vorhanden, sodass zusätzlicher Reverb den Sound nur unnötig verwässert. Aber genug der weisen Worte, kommen wir zu den bunten Hall-Algorithmen des Pedals und beginnen mit dem Preset “Shimmer”. Der Hallsound erinnert an fette 80er Sounds im Stil von Eventide und anderen Hightech-Effektprozessoren der damaligen Zeit. Der Algorithmus erzeugt so etwas wie einen akustischen Schimmer, denn im Hintergrund schwingt ein um eine Oktave nach oben transponierter Harmonizer-Sound mit. So entsteht ein leichtes Glitzern, das dem Klang eine gewisse Frische gibt. Im ersten Soundbeispiel stehen alle Regler auf 12 Uhr. Im zweiten File hört ihr die Wirkungsweise des Depth-Reglers in den drei Abstufungen 9 Uhr, 12 Uhr und 16 Uhr.
Der zweite Algorithmus heißt “Celestial” und klingt ähnlich wie sein Vorgänger. Auch hier schwingt im Hintergrund eine höhere Oktave mit, nur ist die Hallstruktur etwas dichter. Im ersten Soundbeispiel stehen alle Regler auf 12 Uhr. Im zweiten File stelle ich euch dann die Wirkungsweise des Depth-Reglers vor.
Mischt man Hall mit einem Modulationseffekt, fokussiert man den Sound und er wirkt weniger diffus. Diese Eigenschaft macht sich der dritte Algorithmus mit der Bezeichnung “Rotary Verb” zunutze, bei dem ein Hall mit einem Rotor/Leslie-Imitat gemischt wird. Auch hier gibts wieder zwei Soundbeispiele. Obwohl man die Modulation im ersten Audiofile kaum hört, wirkt die Hallfahne dank des subtilen Rotoreffektes etwas aufgeräumter und weniger breit. Im zweiten Soundfile kann man den wirklich gut gelungenen Effekt noch besser heraushören. Hier präsentiere ich euch drei Einstellungen des Multireglers auf 9 Uhr, 12 Uhr und 16 Uhr.
Beim sogenannten Church-Algorithmus handelt es sich um einen sehr großen und tiefen Halleffekt. Hier orientiert man sich am Nachhall sehr großer Hallen und Kirchengebäuden. Nur wenn man den Depth-Regler weit zurückdreht, bekommt man die Hallfahne in den Griff. Hier klingt es dann aber fast schon wie ein Gated-Reverb, was aber auch wieder seinen Reiz hat. Im Soundbeispiel hört ihr insgesamt drei Einstellungen des Depth Reglers: 9 Uhr, 12 Uhr und 16 Uhr.
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Bliebe noch die Federhall-Imitation zu erwähnen, die hier auf den Namen “Spring” hört. Von diesem Sound hatte ich mir eigentlich etwas mehr Authentizität erwartet. Zwar scheppert der Hall und klingt etwas statischer im Abgang, aber ein wirkliches Federhall-Feeling will sich nicht einstellen. Hier wieder die drei Einstellungen des Depth-Reglers, die euch einen guten Eindruck über die Qualitäten des Algorithmus geben.