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Franz Bassguitars Merak 4 Test

Praxis

Alle bisher von mir getesteten Bässe aus der Werkstatt von Xaver Tremel zeichneten sich durch eine extrem komfortable Handhabung aus. Da wundert es mich nicht, dass auch der viersaitige Merak ein unheimlich wendiger und superleicht zu bespielender Bass ist. Der Schönling bringt 4kg auf die Waage und hängt perfekt ausbalanciert am Gurt; zudem schmiegt sich der leicht gewölbte Korpus sehr angenehm an den Körper des Spielers. Man erreicht den gesamten Tonumfang von den tiefsten Lagen bis zum 24. Bund in dieser Spielposition völlig mühelos – herrlich!

Erstklassige Bespielbarkeit bis in die höchsten Lagen - bei Franz Bassguitars ist das nicht die Ausnahme, sondern die Regel!
Erstklassige Bespielbarkeit bis in die höchsten Lagen – bei Franz Bassguitars ist das nicht die Ausnahme, sondern die Regel!

Dass sich der Merak so entspannt spielen lässt, liegt nicht zuletzt auch am relativ flachen Hals, der wirklich sehr angenehm in der Hand liegt und sich dank des dezenten Öl-Wachs-Finishes sehr organisch und seidig anfühlt. An das leicht asymmetrische Profil, das zu den höheren Saiten hin flacher wird, musste ich mich hingegen anfangs erst etwas gewöhnen. Nach einiger Zeit hatte ich jedoch das Gefühl, dass der asymmetrische Hals tatsächlich sogar eine natürlichere Haltung der Greifhand begünstigt und sich deshalb auf Dauer entspannter spielen lässt, als ein herkömmlich geshapter Hals.
Aus ergonomischer Sicht kann der Merak also schon ordentlich Punkte einfahren und in Sachen Sound macht er, bereits rein akustisch gespielt, ebenfalls einen sehr ordentlich Eindruck. Man merkt sofort bei ersten Tönen, dass die Holzkonstruktion sehr stark und gleichmäßig schwingt. Jeder Ton ist blitzschnell da und der Bass reagiert sehr sensibel auf alle spieltechnischen Feinheiten. Das sind beste Voraussetzungen für lebendige Sounds am Amp, zumal die Tonabnehmer- und Elektronikausstattung des Merak wie bereits erwähnt wirklich vom Feinsten ist.

Ein heller Stern am deutschen Basshimmel: die Firma Franz Bassguitars von Xaver Tremel!
Ein heller Stern am deutschen Basshimmel: die Firma Franz Bassguitars von Xaver Tremel!

Im ersten Audiobeispiel hören wir uns den Testkandidaten aus dem schönen Frankenland im passiven Betrieb an. Der Balance-Regler steht dabei in Mittelstellung und die Tonblende ist komplett aufgedreht:

Audio Samples
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Passiv, beide Pickups

Quasi “aus dem Stand” liefert der Merak einen erstklassigen Allround-Sound, mit dem man sich in sämtlichen Musikrichtungen stilsicher bewegen kann. Durch die traditionelle Konstruktion klingt er einerseits vertraut und erinnert durchaus an das eine oder andere klassische Bassmodell, der Merak bildet den Sound aber viel detailreicher und absolut perfekt austariert ab – das Fundament ist extrem solide und klar, die Mitten setzen sich hervorragend durch, und perfekt dosierte Höhen sorgen für eine unaufdringliche Transparenz.

Klassische Sounds in allerhöchster Qualität bietet dieser viersaitige Merak.
Klassische Sounds in allerhöchster Qualität bietet dieser viersaitige Merak.

Blendet man nun im passiven Betrieb auf den Splitcoil in der Halsposition, klingt der Merak wie ein superfetter und hervorragend definierter P-Bass. Die Tonblende war bei der Aufnahme übrigens nur zur Hälfte geöffnet:

Audio Samples
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Passiv, Hals-Pickup, Blende: 50%

Mich überzeugen die erstklassigen Klangqualitäten des Merak im passiven Betrieb auf ganzer Linie, und das P/J-Setup ist zudem so flexibel, dass ich ehrlich gesagt keinen zusätzliche EQ bräuchte – die passive Tonblende würde mir im Grunde vollkommen ausreichen! Doch die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, und wer beispielsweise auf aufgeblasene, aggressive Slapsounds steht, wird mit der Onboard-Elektronik wirklich großen Spaß haben:

Audio Samples
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Aktiv, beide Pickups, Bass- und Treble-Boost, Slapping

Für den Daumensound habe ich beide EQ-Regler (also Bässe und Höhen) ordentlich aufgedreht. Der Glockenklang-Preamp arbeitet sehr effektiv und musikalisch – der Bassbereich wird fett, ohne zu dröhnen, und die Höhen strahlen auf eine sehr angenehme und organische Art. Außerdem arbeitet die Elektronik extrem nebengeräuscharm, selbst wenn alle Regler voll aufgedreht sind.

Unser Autor Rainer Wind konnte von diesem Bass aus dem Hause Franz Bassguitars gar nicht genug bekommen!
Unser Autor Rainer Wind konnte von diesem Bass aus dem Hause Franz Bassguitars gar nicht genug bekommen!

Als nächstes hören wir uns einmal den Stegtonabnehmer des Merak im Solomodus an. Der Delano-Humbucker liefert auch ohne Hilfe vom Bass-EQ ausreichend Lowend für tragfähige Sounds. Bei der Aufnahme habe ich die Bässe mit dem Glockenklang-EQ trotzdem dezent angehoben, damit der typische Jaco-Pastorius-Sound schön rund und voll klingt:

Audio Samples
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Aktiv, Steg-PU, Bass-Boost, Treble-Cut

Dass der Merak auch als Rockbass eine gute Figur macht, könnt ihr im letzten Beispiel hören. Der Balance-Regler steht nun wieder in der Mitte und die Bässe wurden leicht angehoben:

Audio Samples
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Aktiv, beide Pickups, Bass-Boost
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