Praxis
Fülliger und runder Ton
Bleibt die Frage – wie klingt der Fredenstein Magic Pre denn nun? Unverkennbar ist auf jeden Fall der Grundklang des Gerätes, welcher sich mit Attributen wie “dick” und “cremig” umschreiben lässt. Hier wird nicht mit der Lupe das feinste Detail herausgestellt, sondern die Kernkompetenz ist ein üppiger, fülliger runder Ton, der stets die körperhaften, zusammenhängenden Komponenten des Eingangssignals unterstreicht und nicht die ablenkenden Details. Das Ergebnis ist stets ein sehr raumgreifendes kompaktes Signal mit mächtigen Tiefmitten, das im Mix eine sehr gute, füllende Basis darstellen kann.
Charaktervoll statt mit perfekter Durchzeichnung
Es gibt Vorverstärker, welche die Eigenheiten des angeschlossenen Mikrofons noch stärker herausstellen können, aber dafür müssen sie in der Lage sein, feinsten Details noch stärker nachzuschmecken. Dennoch ist der Magic Pre kein “Gleichmacher”, bei dem Qualität und Charakter des angeschlossenen Mikros keine Rolle spielt. Diese Eigenheiten bleiben durchaus erhalten, nur werden sie zu einem Teil vom Charakter des Preamps selbst überformt. Auch dies ist nicht als Kritik zu verstehen, denn wer einen “Typen” haben möchte, einen Vorverstärker, der selbst hörbar ins Klanggeschehen eingreift, dann ist genau dies der Punkt, der dabei wichtig ist. Man kann eben nicht beides haben, perfekte Durchzeichnung des Mikros und fetten Charakterton beim Preamp.
Color-Modus für viele moderne Kondensatormikrofone praktisch
Nichtsdestotrotz “versteht” der Magic Pre Nuancen durchaus. Die Klangbeispiele mit einem Neumann U67 und Vintage-U87 zeigen, dass der Fredenstein die Unterschiede der Mikros transportiert, etwa die noch sämigeren Tiefmitten des U67, oder eben die etwas luftigeren Höhen des U87.
Reicht einem diese Klangfärbung noch nicht aus, so kommt der Color-Modus ins Spiel. Und dieser macht tatsächlich einen deutlich hörbaren Unterschied. Es werden in der Tat Harmonische hervorgehoben, aber vor allem von Signalanteilen im Bass- und Tiefmittenbereich. Dadurch wird der Sound also nicht scharf, sondern eben noch dicker und fülliger, und gefühlt geht es auch mit einer Abrundung des Top Ends einher. Auf dem U67, welches von Haus aus schon ein sehr warmes Mikro ist, ist dies beinahe zu viel. Wer allerdings mit einem moderneren Kondensatormikro mit hellen, möglicherweise gar leicht giftigen Höhen arbeitet, der findet hier eine leistungsfähige Funktion zum aufwärmen dieser Signale.
Nebengeräusche und ähnliches halten sich beim Magic Pre in absolut üblichen, voll akzeptablen Grenzen, so dass man hier keine großen Worte verlieren muss. Das Gerät macht ganz entspannt das, was es soll, und dank des magischen Auges sieht es auch noch gut aus dabei.
In diesem Video könnt ihr den Magic Pre in Aktion erleben und dem “Magischen Auge” zusehen:
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