Kann das weg? Also irgendwo hinten ins Rack?
Bevor der eigentliche Test des Freqport FreqInOut F01 startet, kann ich feststellen, dass das Gerät ordentlich verarbeitet ist. Aber viel zu erzählen gibt es dazu natürlich nicht. Weil es kein frontseitiges Display und keine Bedienelemente gibt, die Statusanzeige nicht notwendig für den Betrieb ist und das Gerät weder auffallend schön ist, ist ein Platz auf dem Producer-Desk oder dergleichen gar nicht notwendig: Also ab auf die Rückseite ins Rack damit, vielleicht mit Klett oder Kabelbindern irgendwo fixiert.

Bedienung sehr einfach
Die Installation der Freqport-Software ist ein Kinderspiel, ebenso die Initialkonfiguration und die Nutzung im Projekt. Konfigurationen lassen sich in der Hardware speichern und abrufen. Das ist praktisch, wenn man den FreqInOut einmal woandershin mitnehmen will.
Wirklich simpel ist auch die Nutzung der Fotofunktion:
- Foto der Hardware mit Smartphone machen
- im Plug-in auf Foto-Icon gehen
- mit dem Smartphone QR Code scannen
- Browser öffnet sich
- aktuelles Foto hochladen
- Foto erscheint sofort im Plug-in und kann dort beschnitten werden

Latenzkompensation
Der wesentliche Vorteil des FreqInOut-Systems ist, dass das Plug-in die Hardware kennt und dementsprechend die tatsächliche Verzögerung durch die dortigen Wandlungsvorgänge an die DAW melden kann. Dank Latenzkompensation ist damit beim Bypassen des Plug-In-Fensters die Synchronisation voll gewährleistet.

Der generelle Soundverlust durch die zweimalige Wandlung ist dank moderner Wandlertechnik so gut wie unerheblich.
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Umgewöhnung für In-the-Boxler
Wer bislang vor allem In-the-Box gearbeitet hat und sich für die Nutzung des FreqInOut entscheidet, wird sich selbstredend dahingehend umgewöhnen müssen, dass die Einbindung von Hardware bedeutet, dass immer in Echtzeit gerendert werden muss. Außerdem ist es dann nicht mehr möglich, mal eben ein neues Projekt aufzurufen, wenn die Hardware unterschiedlich eingestellt sein sollte.
Für wen eignet sich Freqport FreqInOut?
Wer ein, zwei wenige Outboardprozessoren hat, wird sich sicher über deren angenehme Einbindung freuen. Vor allem über die kleinen Extras wie die Fotofunktion. Besonders sinnvoll erscheint die Anschaffung, wenn man bislang mit einem Audio-Interface mit wenigen I/Os gearbeitet hat. Denn das kann weiterhin verwendet werden.
Ich finde folgende Einsatzgebiete spannend:
- Einzelsignalbearbeitung mit externen Prozessoren, zum Beispiel EQs, Kompressoren, Channel Strips
- Einbinden von Masterprozessoren wie SSL Fusion oder RND MBC in der Summe.
- einfaches Reamping im Kanalzug (erfordert Preamp vor dem Input des F01!) oder Nutzung von Gitarreneffektgeräten als DAW-Effekte

