Freqport Freqtube FT1 Test

Freqport Freqtube FT1 Test: Echter Röhrensound ist geradezu ein Mantra in der Welt der digitalen Audiobearbeitung. Wie gelingt es, die vielbeschworene analoge Wärme und den spezifischen Sound berühmter Produktionen aus legendären Analog-Röhren-Zeiten möglichst einfach auf die digitale Ebene zu holen? Mit dem Freqtube FT1 bietet die Firma Freqport genau diese Möglichkeit per USB-Anbindung.

Quick Facts zum Freqtube FT1

  • analoge Röhrenschaltung mit 4 Röhren
  • einfache Anbindung per USB an DAWs
  • bis zu 4 Kanäle gleichzeitig nutzbar
  • rauscharme Wandler
  • Settings-Recall und Automatisierbarkeit
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freqport FT-1 freqtube
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Grundprinzip Freqport Freqtube FT1

Freqports Freqtube FT-1 ist eine röhrenbestückte Hardware-Box zur Anbindung an eine Digital-Audio-Workstation (DAW). Ganz vereinfacht gesagt werden hiermit vier Röhren per USB-Schnittstelle an einen Mac oder PC angeschlossen. Mit dazu gepackt hat man die benötigten Wandler, acht Bedienelemente in Form von Drehreglern und ein Display. Das vertraute Funktionsprinzip von Software-Plug-ins wird beim FT-1 quasi umgekehrt. Wo man bei der Audioverarbeitung am Computer analoge in digitale Signale umwandelt, sie in einen Computer einspeist und sie dann auf digitaler Ebene verarbeitet, dreht Freqport mit dem Freqtube den Spieß um. Hier werden digitale Signale aus dem Computer per USB-Port zugespielt, in Analogsignale gewandelt, durch die Röhren gejagt, um danach digitalisiert wieder zurück in den Computer geschickt zu werden. Wie klingt das, und was sind eventuelle Vorteile solch einer Lösung?

Das ist der Freqtube FT1 – er erweckt erst durch sein Display, seine Röhren und vor allem durch die Plug-in-Anbindung zum Leben!

Bauweise und Konnektivität

Der Freqtube FT1 der Firma Freqport ist eine kleine, transportable Hardware, die an einen freien USB-Port eines Computers angeschlossen wird. In ihrem Inneren steckt eine analoge Röhrenschaltung, mit der man die zwei verbauten Röhrenpaare in einer DAW quasi wie ein Plug-in nutzen kann. Die vier Röhren ermöglichen die gleichzeitige Bearbeitung von vier Kanälen, entweder vier Mono, zwei Mono und einmal Stereo oder zwei Stereopaare.

Um die Audiokanäle aus der DAW in der Hardware nutzen zu können, werden sie per D/A-Wandlung in die Analogschaltung eingespeist und nach der Bearbeitung mit den Röhren A/D-gewandelt und zurück in die DAW gesendet. Die Wandlung erfolgt mit 32 Bit und mit bis zu 192 Kilohertz Samplingrate. wobei die DAC mit 120 dB Dynamik und die ADC mit 116 dB Dynamikumfang stattfindet. Für die Konvertierung werden Komponenten von ESS verwendet. Deren Sabre-Converter werden für ihren audiophilen Klang geschätzt und kommen seit über 40 Jahren in vielfältigem Audio-Equipment zum Einsatz.

Das in etwa Tablet-große Metallgehäuse des Freqtube FT1 besitzt auf seiner Oberfläche ein Farbdisplay sowie acht Drehregler, die von der zugehörigen Steuersoftware vom Rechner aus mit Funktionen zur Steuerung der Röhrenschaltung belegt werden können. Im Default-Zustand sind hierbei immer bereits bei Aktivierung der Röhren die wichtigsten Funktionen zugeordnet.

Die Drehregler sind frei zuweisbar und ermöglichen eine Bedienung direkt an der Hardware.

Zwischen Display und den Drehreglern sieht man die im Inneren verbauten Röhren durch drei Reihen von Belüftungslöchern hindurch. Sobald die Röhren per Plug-in aktiviert werden, werden die
Trioden hinter den Gittern orange beleuchtet.

An der Rückseite befinden sich ein USB-C-Port zum Anschluss an den Rechner (Mac und PC) und der Netzteilanschluss. Der Freqtube FT1 ist kompatibel mit den meisten gängigen DAWs und unterstützt VST3 und AU.

Keine analogen oder digitalen Audio-I/Os, sondern nur USB und externes Netzteil.
Externe Stromversorgung anschließen und Einschalten. Röhrensound in der DAW.

Mit Hilfe der Software bedient man von der DAW aus die Einstellungen für Gain, Drive, Overdrive, Phase und Harmonics, Dry/Wet-Regelung pro Kanal sowie zwei Hardware-Multimode-Filtern (primär und parallel).

Die Bedienung unterscheidet sich in der Vorgehensweise grundsätzlich nicht von der Benutzung reiner Software-Plug-ins. Der Vorteil beim FT1 ist, dass mit Hilfe der Software die Parameter der Analogschaltung digital bedient werden. Wo man normalerweise bei Analog-Geräten selbst Hand an Drehregler oder Schalter anlegen muss, gibt Freqport den Usern den Komfort der Computer-Anbindung. Per Plug-in-Fenster können nicht nur sämtliche Einstellmöglichkeiten der Analogschaltung vorgenommen, sondern auch gespeichert und individuell aufgerufen werden. Die Parameter lassen sich natürlich auch mit Hilfe der DAW automatisieren.

Zwei Röhrentypen im Freqtube FT1

Zwei Röhrentypen kommen im Freqtube FT1 zum Einsatz, welche leicht unterschiedliche Klangeigenschaften aufweisen und in der Audiowelt keine Unbekannten sein dürften. Jeweils zwei E83CC- und 12AT7-Röhren sind für die Schaltungen zuständig.

Beim Röhrentyp E83CC (in den USA „12AX7“ genannt) handelt es sich um die wahrscheinlich meistverkaufte Audio-Vakuumröhre, die auch heute noch in größeren Stückzahlen produziert wird. Aufgrund ihrer sehr hohen Verstärkung (bis zu 100-fach) ist sie beliebt bei der Verwendung in Preamps von Gitarrenverstärkern.

Die 12AT7 wurde ursprünglich in TV-Geräten und Radios verbaut. Sie zeichnet sich durch einen etwas geringeren Leitwert und höheren Plattenstrom aus und liefert die etwas sanfteren Zerrungen im Vergleich zur E83CC.

Drehregler und Display

Die am Gerät vorhandenen Drehregler werden symbolisch auf dem Display dargestellt. Sie sind mit dem jeweils zugeordneten Parameter beschriftet, so dass man auch ohne Blick aufs DAW-Plug-in ablesen kann, welche Funktion man mit welchem der Potis verstellt. Zur besseren Übersicht lassen sich im Plug-in-Fenster unterschiedliche Farben für Display-Potis und Beschriftung einstellen, je nach Kanalbelegung gruppiert.

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