Mit der Friedman ASM-12, einer aktive Fullrange-Monitorbox, schert Dave Friedman etwas aus seiner Haupt-Produktrichtung aus, denn primär bewegt er sich im schwergewichtigen Röhren-Amp-Business. Die ASM-12 ist dafür konzipiert, Gitarristen den gewohnt satten Sound zu liefern, wenn sie mit einem Modeling Amp/Multieffekt spielen. Die Monitorbox hat einen 12″ Speaker und einen Hochtöner und wird von einem Bi-Amping System (LF: 270 Watt RMS / HF: 80 Watt) angetrieben.
Das gewinkelte Format hat den Vorteil, dass die Box vor dem Gitarristen liegt und der sich bei einem Abstrahlwinkel von ca. 45 Grad von vorne föhnen lassen kann, ohne dem Rest der Band mit seiner Gitarre sonderlich auf den Senkel zu gehen. Was sich der Meister der Röhrenamps zur Verstärkung der Modeler sonst noch hat einfallen lassen, erfahrt ihr im folgenden Test.
Details
Gehäuse/Optik
Das Gehäuse der Friedman ASM-12 ist aus Birkensperrholz gefertigt und komplett schwarz lackiert. Die Frontseite trägt den für Friedman typischen gold-schwarzen Frontgrill, dahinter die beiden Lautsprecher, links der 12″ Speaker und rechts daneben der Hochtöner, wenn man die Box in der vorgesehenen Monitor-Variante nutzt. Zur stabilen und rutschfreien Positionierung sind an den entsprechenden Flächen, die den Boden berühren, zwei dicke Gummistreifen angebracht. Die Box kann allerdings nicht nur als Monitor genutzt werden, sondern auch als aufrecht stehende Lautsprecherbox – Gummistreifen befinden sich auch an der schmalen Seite. In diesem Fall ist der 12″ Speaker unten und der Hochtöner darüber platziert. Außerdem hat Dave Friedman einen Boxenflansch angebracht, die ASM-12 könnte also auch mit einem Boxenständer auf Ohrhöhe gebracht werden. Bei den Speakern handelt es sich um Anfertigungen aus dem Hause Celestion, der Frequenzbereich der Box liegt bei 50 Hz bis 20 kHz. Wer eine kleine, kompakte und leicht zu transportierende Monitorbox sucht, wird mit der ASM-12 nicht unbedingt glücklich werden, denn hier ist eher Rock’n Roll angesagt: Mit 673 x 419 x 406 mm (B x T x H) und 24,7 kg gestaltet sich der Transport etwas sportlicher, sowohl was Abmessungen als auch Gewicht anbelangen. Vor allem das Tragen am Kunststoffgriff an der schrägen Seite über eine längere Strecke wird mit der Zeit unangenehm.
Das Chassis der Endstufe ist rückseitig montiert, hier sind auch sämtliche Anschlüsse und Bedienelemente angebracht. Großflächige Kühlrippen sorgen für eine ausreichende Wärmeableitung und eine Vierfach-LED-Anzeige (Power, Protect, Limit, Signal) gibt Auskunft über Betriebsstatus. Das ist zwar gut gemeint, aber wenn der Kasten als Monitor genutzt wird, muss man sich ordentlich verbiegen, will man die Anzeige an der Rückseite sehen. Aber prinzipiell kann nichts schiefgehen, denn hier wird lediglich ein Line-Signal verstärkt. Dies passiert mit einer Bi-Amping Endstufe, die den 12″ Speaker mit 270 Watt RMS und den Hochtöner mit 80 Watt RMS füttert. Die Gesamtlautstärke kann mit dem Volume-Regler justiert werden, außerdem gibt es einen Low Cut, der das Basswummern unter 100 Hz absenkt. Das macht Sinn, wenn man dem Bassisten nicht in die Quere kommen möchte. Angeschlossen wird der Modeler über einen XLR-Eingang (Female), sodass ein entsprechendes Adapterkabel (Klinke – XLR Male) gebraucht wird, wenn der Modeler nur über einen Klinkenausgang verfügt, denn mit reiner Klinke geht es leider nicht. Einen Ausgang im XLR-Format gibt es auch, an dem man das Signal des Modelers abgreifen kann.