Praxis
Hinweis: Alle Einstellungen in den Tabellen entsprechen den Zahlen am Bedienfeld.
Clean Channel
Bevor es in die wunderbare Welt von Friedmans Zerrklängen geht, widmen wir uns den braven Cleansounds. Hier gibt es zu vermelden, dass dieser Kanal sehr große Cleanreserven in petto hat. Auch bei hohen Lautstärken ist es mit dem BE-100 möglich, noch unverzerrte Töne zu spielen. Neben der Klangregelung ist der Bright-Schalter ein wichtiges Element zur generellen Einstellung des Grundsounds. In Mittelstellung ist der Klang neutral und der Höhenanteil am geringsten, Stufe zwei ist auf der linken Seite, und den stärksten Höhenboost erhält man bei Schalterstellung nach rechts. Das Ganze wirkt recht effektiv, der Cleansound lässt sich damit gut auf die angeschlossene Gitarre einstellen und man hat alle Möglichkeiten offen. Ihr hört nun den Clean-Channel in neutraler Einstellung mit allen drei Bright-Positionen.
Gitarre | Presence | Volume | Treble | Bass | Bright | Channel |
---|---|---|---|---|---|---|
Strat | 5 | 5 | 5 | 5 | L-M-R | Clean |
Neben Treble und Bass hat man auch noch den Presence-Regler zur Einstellung des Klangs zur Verfügung. Dieser ist in der Endstufensektion positioniert und wirkt auf beide Kanäle. Für seidige Cleansounds kann man Presence schon mal weit aufdrehen und Treble etwas zurücknehmen.
Gitarre | Presence | Volume | Treble | Bass | Bright | Channel |
---|---|---|---|---|---|---|
Strat | 10 | 5 | 2 | 4 | L | Clean |
BE/HBE Channel
Dave Friedman empfiehlt in seinem Beipackzettel, dass man mit dem Bassregler großzügig umgehen und ihn gleich zum Antesten auch voll aufdrehen kann. Genau das habe ich auch getan, die Mitten etwas mehr und den Rest in mittlerer Position auf 5 geparkt. Mit diesem Grundsetting und einer Singlecoil-Gitarre mit höherem Output (Melody Maker mit P90) werfen wir ein Ohr auf die Auswirkungen des Voice-Schalters. Ihr hört das Ganze einmal mit Voice links und dann nach rechts geschaltet.
Gitarre | Presence | Bass | Mid | Treble | Master | Gain | Voice | Channel |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Melody Maker | 5 | 10 | 6 | 5 | 5 | 5 | L-R | BE |
Gravierenden Auswirkungen gibt es keine, es ist eher feinfühlig und genau wie in der Anleitung beschrieben. Dave Friedman spricht von einem etwas dunkleren Ton in der Linksposition. Etwas aggressiver ist die rechte Einstellung, sodass man mit diesem Feature unterschiedliche Gitarren besser auf den Amp einstellen kann.
Als nächstes gibt es einen Rundgang zur Gain-Bandbreite im BE-Channel. Ihr hört eine SG mit drei unterschiedlichen Gain-Einstellungen (2-5-10) direkt hintereinander.
Für dich ausgesucht
Gitarre | Presence | Bass | Mid | Treble | Master | Gain | Voice | Channel |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
SG | 4 | 8,5 | 8 | 3 | 4 | 2-5-10 | L | BE |
Bei Gain auf 2 geht es mit einem recht kräftigem Crunchsound los, dann haben wir bei 5 einen satten Mid Gain-Sound, der im weiteren Verlauf etwas dichter wird. Die Gain-Bandbreite ist zwar nicht so hoch, was aber prinzipiell nichts macht, denn der Amp reagiert in punkto Dynamik sagenhaft auf die Signale der Gitarre und des Gitarristen. Das macht richtig Laune und daher kann man selbstverständlich auch ein höheres Gain-Setting wählen, der Rest wird per Anschlag und Volume an der Gitarre zurechtgestutzt. Das zeichnet natürlich die Spitzenklasse, in der dieses Gerät spielt, aus.
Ihr hört nun ein Beispiel, bei dem ich mit meiner Les Paul das Riff in vier unterschiedlichen Einstellungen an der Gitarre und mit unterschiedlichem Anschlag spiele:
1. Hals-Pickup, Volume 3, Fingeranschlag
2. Hals-Pickup, Volume 3, Pick-Anschlag
3. Hals-Pickup, Volume 10, Pick-Anschlag
4. Steg-Pickup, Volume 10, Pick-Anschlag (härter)
Gitarre | Presence | Bass | Mid | Treble | Master | Gain | Voice | Channel |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Les Paul | 4 | 4 | 7 | 4 | 4 | 8 | R | BE |
Setzen, Eins! Die dynamische Ansprache ist hervorragend, man kann mit dem Volume-Poti und dem Anschlag an der Gitarre den Sound sehr gut steuern. Der Amp folgt auf Schritt und Tritt. Auch die Auflösung ist ausgezeichnet. Selbst bei hohem Zerrgrad ist die Single Note Line am Ende des Riffs sehr gut zu hören, hier vermatscht nichts. Wird eine Saite etwas leiser angeschlagen, klingt sie auch im Verbund leiser, egal, welcher Zerrgrad gerade gewählt ist. Der Unterschied zwischen BE und HBE zeichnet sich lediglich durch Gain und Kompressionsverhalten aus. Das Frequenzbild ändert sich nicht, es gibt beim HBE-Channel eine Ecke mehr Gain, ein stärkeres Kompressionsverhalten und eine leichte Pegelanhebung, optimal für Solosounds.
Ihr hört nun das gleiche Riff, zuerst mit dem BE-, dann mit dem HBE-Channel.
Gitarre | Presence | Bass | Mid | Treble | Master | Gain | Voice | Channel |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Les Paul | 6 | 7 | 6 | 3 | 4 | 7 | L | BE-HBE |
Ein kleines Manko hat der BE-100 leider doch, denn das Grundrauschen ist, vor allem bei hohen Gain-Settings, recht stark. Wer viel im High Gain-Bereich unterwegs ist, der sollte sich auf jeden Fall ein gutes Noise Gate zulegen.
Mit tiefer gestimmten Gitarren gibt es keine Probleme. Auch bei maximalem Gain hat man immer noch eine erstklassige Dynamik und Akkordauflösung. Ihr hört nun ein Beispiel mit einer Baritongitarre, bei dem ich zuerst Powerchords, dann Terzen und zum Schluss Dreiklänge spiele. Alles ist trotz maximaler Verzerrung klar zu hören.
Gitarre | Presence | Bass | Mid | Treble | Master | Gain | Voice | Channel |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Bariton | 8 | 8 | 2 | 6 | 4 | 10 | R | HBE |
Die Klangregelung des Amps ist ausgezeichnet voreingestellt. Der Bassregler hat einen etwas geringeren Wirkungsgrad als die anderen, aber dieser Bereich ist komplett ausreichend, um einen satten Sound einzustellen. Zum Abschluss hört ihr den Amp noch einmal im Bandkontext.
Gitarre | Presence | Bass | Mid | Treble | Master | Gain | Voice | Channel |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Les Paul | 7 | 7 | 5 | 5 | 5 | 7 | R | BE |
flow sagt:
#1 - 14.02.2016 um 23:52 Uhr
ein guter freund hat vor einigen tagen genau dieses wunderbare top bekommen.
knapp 4000,- euro!
klinkenstecker vom boxenkabel konnte nicht in den amp eingesteckt werden. buchse defekt. dumpfer matter sound, frotzelnde höhen und arges rauschen machten den amp unspielbar. amp wurde wieder zurück geschickt. scheint leider kein Einzelfall zu sein, wenn man so in Foren rumliest :-(
Thomas Dill - bonedo sagt:
#2 - 15.02.2016 um 09:34 Uhr
Hallo flow,
wir können natürlich nur eine Bewertung über das Testmodell schreiben und das hat mechanisch keinerlei Fehlfunktionen gehabt.