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Friedman BE-OD Test

Praxis

Für ungeduldige gibt es schon mal einige Audio-Beispiele zusammengefasst im Video Clip.

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Der BE-OD ist nun vor meinen clean eingestellten Sovtek MIG-50H gespannt und als erstes wird selbstverständlich der Regelweg des Zerrgrades mit der Les Paul ausgetestet. Der kann in der kompletten Bandbreite genutzt werden, denn auch beim Minimal-Setting von 7 Uhr gibt es was zu hören. Die Schaltung ist so konstruiert, dass auch bei höheren Gainsettings die Lautstärke nicht drastisch zunimmt, man muss also nicht mit dem Master bei starken Veränderungen des Zerrgrades nachregeln. Das macht es im Bühneneinsatz etwas leichter, wenn man gerne mal am Gain schraubt. Die Bandbreite des Zerrgrades ist nicht sehr hoch, hat man eine Gitarre mit Humbuckern am Start, gibt es schon in der Minimaleinstellung ein kerniges Mid-Gain-Brett, das sich dann im Verlauf des Regelweges zu einer satten High-Gain-Verzerrung entwickelt. (Bsp. 1)

Mit einer Singlecoil-Gitarre ist es möglich, bei minimalem Gain noch Crunchsounds aus dem BE-OD zu holen. Natürlich lässt sich der Zerrgrad generell am internen Trimmpoti noch etwas verstellen – der Wirkungsgrad ist dabei recht hoch. Ich habe damit zu Beginn etwas experimentiert, bin aber recht schnell wieder bei der Werkseinstellung von 12 Uhr gelandet, denn die Konstruktion des Pedals zielt eindeutig auf hohe Zerrgrade, und die werden hier komplett erstklassig bedient. Selbst eine Strat kann mit viel Schmackes aus den Lautsprechern kommen (Bsp. 4).

Dave Friedman hat es geschafft, den Sound des BE-100 Brown Eye Röhrenboliden im Pedalboard zur Verfügung zu stellen.
Dave Friedman hat es geschafft, den Sound des BE-100 Brown Eye Röhrenboliden im Pedalboard zur Verfügung zu stellen.

Der einzige Wermutstropfen ist das höhere Nebengeräuschaufkommen, hier ist Dave Friedman etwas großzügiger, das war auch beim BE-100 Amp schon recht hoch. Wer in dieser Hinsicht pingelig ist, sollte sich auf jeden Fall ein Noise Gate zulegen. Sehr wirkungsvoll arbeitet der Tight-Regler, mit dem der Bassbereich knackiger eingestellt werden kann. Riffs auf den tiefen Saiten bekommen bei höheren Settings eine wesentlich bessere Durchsetzungsfähigkeit, was besonders bei High-Gain-Sounds immens wichtig ist. Die Spannweite mit dem Minimal- und Maximalwert hört ihr im Beispiel 2 und in Beispiel 7 ist der BE-OD mit einer Baritongitarre in Drop-A-Tuning zu hören. Dort verschafft die hohe Einstellung des Tight-Reglers enorme Transparenz im Frequenzkeller.
Aber auch generell kann man dem BE-OD eine sehr transparente Klanggestaltung attestieren. Das ist für mein Empfinden auch der Punkt, in dem sich das Pedal von vielen anderen unterscheidet, die ebenfalls High-Gain-Sounds erzeugen. Denn beim BE-OD ist eine saubere Saitentrennung angesagt und Akkorde werden selbst bei hohen Gainsettings sauber übertragen. In Beispiel 6 habe ich mit einer solchen Einstellung ein paar “Jazz Chords” gespielt, die trotz Zerrgewitter klar und deutlich zu hören sind.
Mit einer sensiblen dynamischen Ansprache kann das Pedal allerdings nicht unbedingt aufwarten, da gibt es andere, die diese Disziplin feinfühliger beherrschen. Aber prinzipiell finde ich das nicht so dramatisch, denn der BE-OD ist als Spezialwerkzeug für’s Sägen konzipiert, und das macht er erstklassig. Die Klangregelung erlaubt mit Treble- und Presence-Regler ein gutes Finetuning im oberen Frequenzbereich, daher sind hier primär die klassischen Rocksounds an der Tagesordnung. Aufgrund der Klangtransparenz und des Zerrgrades halte ich den BE-OD aber auch durchaus für Metal-tauglich, hier müsste man einen grafischen EQ hinter das Pedal schalten und die Mitten entsprechend bearbeiten. Im letzten Beispiel bekommt ihr noch einmal einen Eindruck vom Sustain- und Obertonverhalten des Pedals, der Ton spricht sehr gut auf Pinch Harmonics an und kippt auch bei geringer Lautstärke schon in den Obertonbereich. Bei der Aufnahme hatte ich gehobene Zimmerlautstärke im Regieraum, das leichte Feedback wurde über die Studiomonitore erzeugt.

Bsp.TextBassTrebPresVolGainTight
1Gain-Regler: 7, 9, 12, 15, 17 Uhr (Les Paul)12121012var.12
2Tight-Regler: Minimum und Maximum (Les Paul)1212101214var.
3Minimal Gain (Strat)1413812714
4High Gain (Strat)11139121410
5High Gain Punkrock Style (Melody Maker)151116121515
6High Gain Jazz Chords (SG)141014121514
7Bariton-Gitarre mit Drop A Tuning14159121317
8Lead Sound mit Reverb (Les Paul)131311121513
Audio Samples
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Bsp. 1: Gain-Regler: 7, 9, 12, 15, 17 Uhr (Les Paul) Bsp. 2: Tight-Regler: Minimum und Maximum (Les Paul) Bsp. 3: Minimal Gain (Strat) Bsp. 4: High Gain (Strat) Bsp. 5: High Gain Punkrock Style (Melody Maker) Bsp. 6: High Gain Jazz Chords (SG) Bsp. 7: Bariton-Gitarre mit Drop A Tuning Bsp. 8: Lead Sound mit Reverb (Les Paul)
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