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Friedman Dirty Shirley Pedal Test

Praxis

Für die Soundbeispiele kommen diverse Gitarren über einen cleanen Marshall JTM45 mit 2×12″ Greenbacks zum Einsatz, die mit einem SM57 abgenommen werden.
Zunächst hört ihr eine Les Paul in 12-Uhr-Stellung aller Potis, der Tight-Schalter ist deaktiviert. Das Pedal klingt sehr britisch und besitzt die vollmundigen, typischen Mitten, die man von klassischen Sechziger- bis Endsiebziger-Amps kennt. Die Verzerrung ist sehr harmonisch und klingt verblüffend amp-mäßig und fett:

Audio Samples
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12-Uhr-Stellung aller Potis
BassTreblePresenceVolumeMidGainTight
12:0012:0012:0012:0012:0012:00Off

Nun verringere ich den Gain-Anteil. Dem Amp-Pendant sagt man nach, dass es sehr feinfühlig auf Spielnuancen eingehen kann und extreme dynamische Abstufungen erlaubt. Und diese Qualität muss man dem Pedal auch zusprechen. Die User, die beim BE-OD lebendiges Dynamikverhalten vermisst haben, werden hier auf ihre Kosten kommen. Ihr hört eine Les Paul mit Halshumbucker:

Audio Samples
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Dynamikverhalten bei Low Gain
BassTreblePresenceVolumeMidGainTight
14:0013:0013:0012:0014:00MinOff

Die Range des Pedals reicht bis weit über die Classic Rock Sounds hinaus und auch Freunde von moderatem 80s Rock/Metal werden hier fündig. Bei höherem Gain stellt sich jedoch auch bereits ein deutlich wahrnehmbares Rauschen ein:

Audio Samples
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Moderate 80s Rock-Sound
BassTreblePresenceVolumeMidGainTight
13:0013:0013:0012:0013:0014:00Off
Die dynamische Ansprache des Pedals erinnert sehr stark an die Qualitäten guter Röhrenamps und zeigt durchaus Parallelen zu traditionellen Marshallsounds.
Die dynamische Ansprache des Pedals erinnert sehr stark an die Qualitäten guter Röhrenamps und zeigt durchaus Parallelen zu traditionellen Marshallsounds.

Der Wirkungsgrad des Mid-Reglers ist beachtlich und auch wenn der Dirty Shirley Overdrive bestimmt kein Metal-Pedal ist, so kann man den Sound doch schon erstaunlich in die grobe Richtung drehen.

Audio Samples
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Moderate Rock Mid Scoop-Sound
BassTreblePresenceVolumeMidGainTight
13:0013:0013:0012:009:0014:00Off

Nun wechsele ich zu einer Fender Stratocaster. Klassische 70er Jahre Halstonabnehmer-Sounds stehen dem Pedal sehr gut zu Gesicht:

Audio Samples
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70s Rock
BassTreblePresenceVolumeMidGainTight
12:0010:0015:0013:0011:0011:00Off

Kommen wir nun zur Tight-Funktion. Ihr hört zunächst ein Riff mit deaktiviertem und anschließend aktiviertem Tight-Schalter. Das erste Beispiel klingt einen Hauch offener, während das Riff im Anschluss im Bass- und Tiefmittenbereich mehr Druck bekommt. In bestimmten Soundkonstellationen bzw. Ampsettings ist sicherlich Vorsicht geboten, da bei hohem Gain die Gefahr von zu viel Mulm besteht.

Audio Samples
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Tight Schalter
BassTreblePresenceVolumeMidGainTight
12:0012:0012:0012:0012:0012:00Off – On

Nun werfe ich einen Blick auf das Gain-Trimmpoti im Inneren des Pedals. Zum Ablesen der Stellung empfiehlt es sich, das Pedal zu öffnen und so zu drehen, dass die Netzteilbuchse an der rechten Seite liegt. Hier erkennt man, dass das Default-Setting bei ca. 10 Uhr angesetzt ist.
Im folgenden Beispiel hört ihr ein Sololick auf dem Minimalsetting, anschließend im Default-Setting und schließlich beim Maximalwert. Der frontseitige Gainregler steht dabei immer auf Maximum.
Wer geglaubt hat, dass der Dirty Shirley eher der Verzerrer für die Low-Gain-Fraktion ist, wird eines besseren belehrt, denn im Gehäuse stecken einige Reserven! Das Rauschverhalten ist bei Maximalwerten, wie auch beim BE-OD, nicht gerade leise, für mich aber noch zu verschmerzen. Ebenfalls identisch ist die erstaunliche Definition, die man trotz hoher Zerrwerte erhält.

Audio Samples
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Trimpoti auf Min/Default/Max
BassTreblePresenceVolumeMidGainTight
12:0012:0012:0012:0012:00Min – MaxOff
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