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Friedman Gold-72 Wah Test

Praxis

Für den Praxisteil wird das Gold-72 Wah zuerst vor einen clean eingestellten Sovtek MIG-50H gespannt. Der Amp läuft über eine Marshall 4×12 Box (Celestion G12M), die mit einem Neumann TLM-103 Mikrofon abgenommen wird. Ihr hört zuerst die drei Modes nacheinander mit unverzerrtem Sound, einmal mit einem einzelnen Ton mit permanentem Anschlag und langsamer Pedalbewegung, um die Klangveränderung klar hörbar zu machen. Dann ein einmalig angeschlagener Akkord mit mehrmaliger Bewegung über den gesamten Spielraum der Wippe.

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Clean: Voicing 1 (Strat) Clean: Voicing 2 (Strat) Clean: Voicing 3 (Strat)

Voicing 2 klingt relativ schlank und liefert einen Sound, der den klassischen Wah-Pedalen am ähnlichsten ist. Bei Voicing 1 werden die tiefen Mitten recht lange auf dem Weg in die Toe-Position geboostet, der Sound ist dadurch etwas kräftiger und aggressiver. Das dritte Voicing liegt, betrachtet man die Sweep-Kurve, zwischen den beiden ersten.
Als nächstes hört ihr, wie sich die drei Modes mit perkussiven Ghostnotes verhalten, der typische Wah-Chaka-Sound, den jedes Wah-Pedal liefern muss. Und das Gold-72 generiert diesen Klang ausgezeichnet.

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Clean: Ghostnote Groove – Voicing 1 (Strat) Clean: Ghostnote Groove – Voicing 2 (Strat) Clean: Ghostnote Groove – Voicing 3 (Strat)

Das Problem bei Wah-Pedalen und Cleansounds ist, dass bestimmte Mittenfrequenzen stark angehoben werden und die Vorstufe dann auch gerne mal den einen oder anderen leicht verzerrten Ton ausspuckt. Besonders bei Humbucker-Gitarren kann das passieren. Mit Voicing 2 lässt sich der Pegel etwas besser im Rahmen halten und unverzerrte Wah-Sounds auch mit Gitarren mit höherer Ausgangsleistung erzeugen.

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Clean: Akkord Groove – Voicing 2 (Starplayer TV)
Das Friedman Gold-72 Wah liefert mit drei einstellbaren Voicings erstklassige Wah-Sounds sowohl clean als auch verzerrt.
Das Friedman Gold-72 Wah liefert mit drei einstellbaren Voicings erstklassige Wah-Sounds sowohl clean als auch verzerrt.

Voicing 3 liefert bei Overdrive-Sounds einen recht fetten Ton, hier mit einer Strat und einem Weehbo Helldrive. Die Töne auf den tiefen Saiten kommen auch in der Heel-Position, also mit komplett zurückgetretenem Pedal, sehr klar und nicht matschig aus den Speakern. Im zweiten Beispiel hört ihr Voicing 1 mit einer langsamen Pedalbewegung nach oben. Dieses Voicing eignet sich auch sehr gut für fest eingestellte Positionen, weil man hier den Tiefmitten-Boost über einen größeren Regelweg bedienen kann.

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Overdrive: Akkorde und Single Notes – Voicing 3 (Strat) Overdrive: Sehr langsame Pedalbewegung – Voicing 1 (Strat)

Bei der langsamen Bewegung macht sich leider das Poti mit einem Knistern störend bemerkbar. Das passiert im letzten Bereich, bevor die Wippe komplett durchgetreten ist. Bei schnellen Bewegungen fällt es nicht so stark ins Gewicht, aber wenn man etwas langsamer agiert, wird es deutlich hörbar und mit höheren Zerrgraden dann umso mehr. Bei einem neuen Wah-Pedal sollte das nicht der Fall sein, auch hier war die Endkontrolle leider etwas schlampig. Das Poti ist das Herz des Wah-Pedals, da sollte man auf jeden Fall nicht sparen, wenn man den Anspruch hat, ein qualitativ hochwertiges Produkt zu verkaufen. Ich kann natürlich kein Urteil darüber fällen, ob das bei allen Modellen der Serie der Fall ist, aber achtet am besten mal darauf, wenn ihr ein Gold-72 ausprobiert.

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Overdrive: Poti knistern (Strat)

Mit vorgeschalteten Fuzz-Pedalen klappt es auch sehr gut, hier ein Beispiel mit Voicing 3 und einem Tonebender.

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Fuzz: Voicing 3 (Les Paul)

Zum Abschluss kommt noch ein Beispiel mit einer Bariton-Gitarre und einem Big Muff, der hinter das Wah geschaltet ist. Das Wah ist in einer festen Position ca. in der Mitte des Weges und gibt dem Zerrsound wesentlich mehr Definition.

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Distortion: Fixed Position – Voicing 2 (Les Paul Baritone)
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