Als ich gefragt wurde, ob ich einen Fuchs-Amp testen möchte, befürchtete ich einen Gehörschaden. „Ein Vox AC30?“ „Nein Thomas, den Overdrive Supreme 30 von Fuchs“ „Ein neuer Garagenschrauber aus Deutschland?“ „Nö, ein Boutique-Amp aus USA, geht so in Richtung Dumble.“ Bei der Erwähnung des Namens Dumble war ich hellwach, denn diese Marke ist in der Insider-Gitarristenwelt mit einer relativ großen Ehrfurcht behaftet. Ich erinnere mich noch an einen Workshop mit Robben Ford, bei dem er nach seinem Amp gefragt wurde: „Forget it, you will never have one, try something else.“ Klingt großkotzig, aber der Meister wusste, wovon er sprach.
Howard „Alexander“ Dumble fertigt seine erlesenen Teile nur in kleinen Stückzahlen an und gibt sie auch nur an auserwählte Gitarristen ab. Und die legen dafür stattliche Summen auf den Tisch. Gerüchte besagen, dass es sogar Verträge gibt, die dem Besitzer eines Dumble verbieten, ihn an jemand anderen als zurück an den Hersteller zu verkaufen. Kein vorgeblich „schlechter“ Gitarrist sollte einen dieser Boliden spielen dürfen. Aber offensichtlich halten sich nicht alle daran – von Zeit zu Zeit werden auf Ebay welche gehandelt, die dann für Summen um die 30.000 Dollar (!!!) den Besitzer wechseln.
Der Dumble gilt als der Heilige Gral für Blues- und Jazz-Rock-Sounds. Alles zwischen Clean- und Mid-Gain-Sound ist sein Revier. Stolze Besitzer und Benutzer sind unter anderem Larry Carlton, Eric Johnson, John Mayer, Al Di Meola, Carlos Santana, Steve Lukather und natürlich Robben Ford. Leider hatte ich nie die Gelegenheit, selbst einen zu spielen, stand aber schon öfters relativ nah an Robben Fords Gitarrenanlage und fand den Sound phänomenal. Dazu trägt natürlich auch Meister Ford extrem viel bei. Warum ich das alles erzähle? Weil es mittlerweile von einigen kleinen Boutique-Herstellern Dumble-Kopien gibt, und neben Two Rock (John Mayer) und Peter Van Weelden (Joe Bonamassa) gehört auch unser Testkandidat, der Fuchs ODS-30, zu ihnen. Im Gegensatz zu anderen wird er in Foren und sogar in der Fachpresse bereits als Dumble-Nachfolger gehandelt und nicht mehr lediglich als Klon. Und ich muss zugeben, dass ich vor kaum einem Test so gespannt war wie vor diesem. Wie es aussieht, könnte es ein ganz besonderer Spaß werden!
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Nappy sagt:
#1 - 22.06.2014 um 00:44 Uhr
Immer wenn man meint, man hätte alles, kommt Ihr mit so einem Bericht daher und schon geht das Sparen wieder los...! ;-)
Markus Galla sagt:
#2 - 25.06.2014 um 20:07 Uhr
Nils Lofgren spielt die Dinger auch schon seit einiger Zeit und man kann sie auf den Springsteen Live Videos bewundern. Der Sound ist echt umwerfend und für mich als Strat-Spieler die einzige Alternative zu den sonst gerne genommenen Strat/Fender Deluxe Kombis mit einer Armada an Fußpedalen für die verschiedenen Zerrgrade.