Wenn eine Firma durch Optik auffällt, ohne die komplette Decke zu lackieren, sondern dafür verschiedene Holzarten nimmt und ein tolles Panoramabild kreiert, dann wohl Luna Guitars. Der neuste Spross ist die Vista Eagle als Grand Concert mit Cutaway und der Name verrät schon, worum es geht.
Tropisches Holz
Puh, ich bin immer hin- und hergerissen, wenn Instrumente aus tropischen Hölzern gefertigt sind. Eigentlich rechtfertigt weder die Optik noch der vermeintlich andere Klang den Einsatz der für den Planeten wichtigen Hölzer. Natürlich sieht es gut aus, ist vielleicht auch für Hersteller nicht so teuer im Einkauf wie Hölzer aus dem eigenen Land mit anderen Arbeiterpreisen. Bei vielen Herstellern (so auch bei Luna Guitars) findet sich zudem kein Hinweis auf nachhaltigen An- und Abbau der Hölzer oder fairen Handel.
Das sind aber alles nur Mutmaßungen. Du musst selbst entscheiden, ob du dir eine Gitarre aus Tropenhölzern in die vier Wände holen möchtest.
Luna Guitars Vista Eagle A/E Tropical Wood
Vista Eagle heißt soviel wie „Adlerblick“ oder „Ausblick auf einen Adler“ – wie du es übersetzt, bleibt dir überlassen. Es passt beides. Als Decke werden gleich fünf verschiedene Hölzer verwendet, um ein Panorama abzubilden. Der namensgebende Adler mit untergehender Sonne, die sich gerade noch am Firmament über der blutgetränkten Gebirgskette hält und bald verschwunden sein wird und damit auch die letzten Konturen aus der Szenerie nimmt. Davor Steppe oder Wüste – es erinnert mich an die Death-Valley-Romantik aus teils verklärenden Filmen über Ureinwohner in Amerika. Vielleicht fährt in der nächsten Szene aber auch Raoul Duke mit Dr. Gonzo vorbei. Du siehst, es regt zum Träumen an.
Sonst scheint es eine sehr solide Akustikgitarre zu sein. Rückseite und Seiten aus Koa, die Decke aus Quilt Mahagoni, Padauk, Vogelaugenahorn, Koa und geflammtem Ahorn. Sicherlich hätte es hier die Tropenhölzer nicht gebraucht, aber die Wahl liegt auch nicht bei mir, sondern beim Hersteller und am Ende beim Käufer. Mahagonihals (C-Profil) mit Ebenholzgriffbrett (20 Bünden, 15“ Radius) sind ja dank CITES-Ausnahmen für Musikinstrumente auch kein Problem mehr.
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Für die Verstärkung ist in der Luna Guitars Vista Eagle A/E Tropical Wood ein Fishman Presys+ Preamp mit eingebautem EQ verantwortlich, über den auch gestimmt werden kann, die Lautstärke, Notch, Brillianzen und Phasenlage eingestellt werden können. Um den Body gibt es ein sehr ansehnliches Ahorn-Binding, Gold Hardware, Mond-Einlagen und Knochensattel (für mich ein Minuspunkt, ich finde den Gedanken unschön, tote Tiere zu bespielen).
Preis und Marktstart
Die Luna Guitars Vista Eagle A/E Tropical Wood kostet ab Hersteller (USA) 729 USD und es ist ein Hardcase (mit ein paar Aufklerbern und anderem Schnack) dabei. Für diese Arbeit und die bisherigen, eigentlich durchweg guten Bewertungen bei den Händlern und im Netz, scheint das ein gutes Angebot zu werden.
Ich würde aber noch warten, bis das Modell dann auch bei deutschen Händlern gelistet wird. Vermutlich wird der Preis wieder 1:1 umgerechnet. Es wird die Vista Eagle als 6 und 12-Saiter geben.