Die spannende Frage ist natürlich, wie das Fulltone 70-BC am Amp performt. Zu diesem Zweck parke ich das Fuzz-Pedal vor einen Marshall JVM 410 und stelle einen dreckigen Cleansound ein. Das Boxensignal füttert eine Universal OX Box, in der ich ein Cabinet mit Vintage 30 Speakern ausgewählt habe. Alle Audiofiles wurden nicht weiter im Klang bearbeitet, lediglich eine Lautstärkeanpassung habe ich vorgenommen.
Alle Beispiele habe ich mit einer Strat aufgenommen.
Im ersten Beispiel ist der Amp pur zu hören, anschließend aktiviere ich das Pedal mit allen Reglern in der Mittelposition.
Das Pedal liefert einen recht bauchigen, weichen Medium-Crunchsound, lässt dabei aber die Grundcharakteristik des Instruments weitestgehend zu. Auffällig ist auch das dynamische Verhalten, denn ein leichterer Anschlag sorgt auch für weniger Verzerrung.
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Als Nächstes möchte ich herausfinden, wie der Fuzz-Regler arbeitet. Dazu positioniere ich ihn erst in die 9-Uhr-Stellung, dann auf 12 Uhr, 15 Uhr und abschließend in die Maximalstellung.
Das 70-BC Fuzz kann hier auf ganzer Linie überzeugen, denn es geht recht feinfühlig auf die Spielweise ein. Selbst in der Maximalstellung sind die Töne noch klar zu orten und der typische Silizium-Fuzzsound sorgt für enorme Durchsetzungskraft. Dabei ist auch das Spiel mit Akkorden möglich, die differenziert und unverwaschen wiedergegeben werden.
Es folgt der Mids-Regler, den ich erst ganz nach links, dann in die Mitte und abschließend ganz nach rechts drehe.
Wie der Hersteller in der Bedienungsanleitung angibt, vergrößert sich mit höherer Reglerstellung auch der Zerrgrad, allerdings etwas subtiler, als ich erwartet habe. Der Klang setzt sich ebenfalls besser durch und wird griffiger. Das soll aber nicht heißen, dass in der Minimalstellung kein brauchbarer Sound zustande kommt – ganz im Gegenteil! Damit erhöht sich die Klangausbeute deutlich.
So weit die Beispiele am fast cleanen Amp. Ich schalte nun einen Gang höher und erzeuge einen Medium-Crunch, der im ersten Audio zu hören ist. Anschließend aktiviere ich das Pedal wieder, dabei fällt noch einmal auf, dass der Schalter in der Tat vollkommen geräuschlos arbeitet.
Hier wird der Klang ebenfalls bauchiger, die Höhen werden gekappt und es entsteht ein “plüschiger“ Sound, wie man ihn kennt, wobei die Attacks beim Anschlagen der Saiten erhalten bleiben.
Ich bewege Fuzz- und Mids-Regler in die 15-Uhr-Position. Während der Aufnahme habe ich auch am Volume-Poti der Gitarre gedreht, um herauszufinden, wie das Pedal darauf reagiert.
Sehr beeindruckend, wie das 70-BC Fuzz auf unterschiedliche Spieldynamik sowie Veränderungen des Volume-Potis an der Gitarre reagiert, was natürlich Grundvoraussetzung für ein expressives Spiel ist.
Abschließend möchte ich herausfinden, wie sich das interne Trimmpoti im Klang auswirkt. Dazu drehe ich es im ersten Durchgang ganz nach links, im Zweiten dann ganz nach rechts.
Am auffälligsten empfinde ich den Klangunterschied in den tiefen Frequenzen. Wird das Poti nach rechts gedreht, wird es in diesem Bereich etwas schwammiger und breiter, insgesamt wirkt der Sound ungestümer. Das ändert sich entsprechend, sobald das Poti nach links bewegt wird.