Das Fulltone Mini Deja Vibe Mk2 aus der Custom Shop Serie des amerikanischen Herstellers zählt zur Familie der bekanntesten und sicherlich auch frühesten Interpretationen jenes Effektklassikers, der einen großen Anteil am Trademarksound von Gitarristen wie Jimi Hendrix, David Gilmour und Robin Trower hatte, nämlich dem Univibe. Das Original Univibe der Firma Shin-Ei trat 1968 ursprünglich auf den Plan, um den Sound eines Leslie Cabinets, eines Effekts, der damals primär von Hammond-Spielern eingesetzt wurde, zu emulieren und in ein handlicheres Format zu bringen.
Der Versuch scheiterte zwar, aber Entwickler Fumio Mieda kam dabei auf einen Sound, der im Prinzip Ähnlichkeiten mit einem Phaser hatte, aber dennoch sehr eigenständige Züge aufwies. Der Effekt wurde bald sehr beliebt und so stolperte schon bald Fulltone Firmengründer Mike Fuller über die Univibes und verkaufte und reparierte das Original in den 80er Jahren. Der hohe Gebrauchtmarktpreis und die Fehleranfälligkeit des Pedals bewogen ihn schließlich 1993 dazu, eine eigene True-Bypass-Variante
des Univibes auf den Markt zu bringen, die mir hier in der MkII Version vorliegt. Ob der Ruhm des Pedals gerechtfertigt ist, wollen wir hier ergründen.
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Gehäuse/Optik
Das Fulltone Mini Deja Vibe kommt in einem schon fast quadratischen und leicht abgeschrägten, chromfarbenen Metallgehäuse mit den Maßen 105 x 100 x 58 mm. Die Bedieneinheiten sind an der Oberfläche versammelt, in der oberen Reihe zwei schwarze Kunststoffpotis sowie zwei Kippschalter, und in der unteren Reihe ein Bypass-Fußschalter und ein Speed-Button. Letzterer wurde mit einem deutlich größeren Potiknopf versehen und ziemlich bündig mit dem Gehäuserand verbaut, sodass man während des Spielens mit dem Fuß die Modulationsgeschwindigkeit bearbeiten kann. Links daneben zeigt sich eine LED, die den aktivierten Zustand durch ein blaues Pulsieren anzeigt, das je nach Setting des Speed-Reglers in seiner Geschwindigkeit variiert.
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Stirnseitig präsentieren sich sämtliche Anschlüsse. Zum einen befinden sich hier Ein- und Ausgang jeweils im 6,3 mm Klinkenformat, zum anderen der Anschluss für ein optional erhältliches Expressionpedal. Dazwischen der Eingang für das im Lieferumfang enthaltenen 18V-Netzteil, das 35 mA bereitstellen muss. Die Bodenplatte des Gehäuses ist mit zwei Kreuzschrauben seitlich arretiert und gewährt Zugang zum Innenleben des Pedals. Ein Batteriefach findet man hier zwar nicht, da Batteriebetrieb nicht unterstützt wird, allerdings gibt es im Inneren drei Trimmpotis, auf die wir weiter unten noch eingehen werden.
Zum Lieferumfang gehören neben dem Netzteil lediglich ein deutschsprachiges Faltblatt.
Bedienung
Das Deja Vibe ist ein analoges True-Bypass-Pedal, das mit den gleichen Hauptparametern wie das Original ausgestattet ist, nämlich Volume, Intensity und Speed. Intensity bestimmt hier die Effektstärke, Volume die Gesamtlautstärke und Speed die Oszillationsgeschwindigkeit. Auch kann via Kippschalter zwischen Vibrato- und Chorus-Mode umgeschaltet werden, wobei Chorus für den vertrauten Univibe Sound steht, bei dem Effektsignal und Originalsignal kombiniert werden, und Vibrato das reine “wet”-Effektsignal liefert. Ein zusätzlicher Kippschalter erlaubt es, zwischen einem Modern- und Vintage- Setting umzuschalten, wobei ersteres über mehr Output verfügt und etwas offener wirkt.
Im Gehäuseinneren besitzt das Pedal drei Trimmpotis, an denen sich Intensity Symmetry und Speed genauer einstellen lassen. Über den Intensity Trim lässt sich die Spannung bestimmen, die auf die Leuchtdiode trifft. Je höher also das Trimmpoti steht, desto intensiver wird der Phaser-Effekt. Über Symmetry kann der rhythmische Puls des Oszillierens nach eigenem Gusto variiert werden und Speed definiert die verfügbare Range der Oszillationsgeschwindigkeit. Trotz dieser zusätzlichen Flexibilisierung empfiehlt Fulltone im Manual, das interne Setting zu belassen und höchstens beim Symmetry-Regler persönliche Veränderungen vorzunehmen.
Das Deja Vibe bietet die Möglichkeit, ein externes Expressionpedal anzuschließen, um “Speed” bzw “Rate” per Fuß zu steuern, so wie dies beim Shin-Ei Urmodell ebenfalls und sogar ausschließlich der Fall war.
Fulltone legt hier den Kauf von Pedalen, deren Polarität einstellbar ist, ans Herz, und spricht auch eine Kaufempfehlung für das Moog EP3* sowie das M-Audio EX-P* aus, da diese von Herstellerseite mit dem Deja-Vibe getestet wurden.
Ich persönlich habe aus Neugier ein Dunlop Volume (X) Minipedal* angeschlossen, das nach Umkehr des Polaritätsschalters ebenfalls einwandfrei funktionierte. Hier gilt es zu bedenken, dass ein Stereokabel zum Anschließen eingesetzt werden muss!
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