PRAXIS
Mono-Betrieb
Zwar haben wir es hier mit der Stereo-Variante des Effekts zu tun, dennoch wollen wir klein anfangen und uns das Deja Vibe zunächst einmal in Mono anhören. Die meisten Gitarristen werden ohnehin nur einen Amp und das Pedal verwenden, deshalb bietet Fulltone auch eine günstigere Mono-Version (399,- Euro UVP) an, die laut Hersteller aber baugleich mit unserem Testpedal ist.
Zum Einstieg gibt es die übliche „12 Uhr Einstellung“ mit einem clean eingestellten Sovtek MIG-50. Das Pedal wurde zwischen Gitarre und Amp geschaltet. Damit ihr einen optimalen Vergleich habt, habe ich das Ganze einmal ohne (Bypass) und dann mit Effekt eingespielt.
Gitarre | Volume | Intensity | Speed | Mode | Effekt |
---|---|---|---|---|---|
Stratocaster | 12 | 12 | 12 | Vintage | Chorus |
Ja! Er isses… Das ist der typische Klang, der sofort an die Clean-Sounds von Hendrix oder Robin Trower erinnert, der mittlerweile das Deja Vibe ja selbst benutzt. Irgendwo zwischen Phaser und Chorus angesiedelt. Auch wenn hier der Chorus-Mode angewählt ist, hat das Klangergebnis nicht so viel mit herkömmlichen Chorus-Effekten zu tun. Es klingt nach den coolen Sixties-Vintage-Sounds.
Mal sehen, wie sich das MDV mit einem angezerrten Plexi verträgt. Auch hier wird das Pedal wieder zwischen Gitarre und Amp geschaltet. Zuerst hört ihr die Akkordfolge ohne Effekt, dann mit MDV und beim dritten Durchgang habe ich die Effekt-Geschwindigkeit dann voll aufgedreht. Der Sound ist wirklich erstklassig, das gilt sowohl für den Effekt als auch die „Klangstabilität“. Durch das Einschalten des Pedals wird nichts vom Amp-Sound und der Dynamik weggenommen. Ein klares Zeichen dafür, dass hier ausschließlich hochwertige Materialien und eine ausgeschlafene Schaltung am Start sind.
Vor einem angezerrten Amp klingen Modulationseffekte ja oft platt und matschig. Das ist hier definitiv nicht der Fall. Zwar ist es etwas gewöhnungsbedürftig, die Geschwindigkeit mit dem Fuß über einen Drehregler zu steuern, aber es funktioniert. Wem das nicht passt, der sollte sich das MDV2 anschauen, das hat nämlich für diese Funktion ein Expression-Pedal an Bord.
Gitarre | Volume | Intensity | Speed | Mode | Effekt |
---|---|---|---|---|---|
Stratocaster | 12 | 14 | 11-17 | Vintage | Chorus |
Stereo-Betrieb
Achtung anschnallen, jetzt geht´s los. In Stereo gibt es natürlich die volle Breitseite. Der Effekt wandert wunderbar von links nach rechts und zurück, die psychedelischen Trips gibt es jetzt auch ohne Drogen…
Schon in Mono klingt der Sound sehr gut, aber Stereo ist wirklich der Hammer!
Gitarre | Volume | Intensity | Speed | Mode | Effekt |
---|---|---|---|---|---|
Stratocaster | 10 | 14 | 14 | Vintage | Chorus |
Vintage vs. Modern
Jetzt gehen wir mal ein wenig ins Detail und hören uns beim Chorus den Unterschied zwischen Vintage- und Modern-Mode an. In der Beschreibung des Gerätes kann man lesen, dass der Sound im Vintage-Modus etwas wärmer ist und weniger Pegel hat als im Modern-Mode – und das kann ich bestätigen. Im Modern-Setting klingt der Effekt etwas frischer und kraftvoller. Ich kann aber beim besten Willen nicht sagen, welcher der beiden Modes mir besser gefällt – es handelt sich um unterschiedliche Klangfarben, die beide ihre Berechtigung und ihren jeweiligen Einsatzbereich haben.
Gitarre | Volume | Intensity | Speed | Mode | Effekt |
---|---|---|---|---|---|
Les Paul | 9 | 15 | 14 | Vintage/Modern | Chorus |
Vibrato
Bisher haben wir ja nur die „eine Hälfte“ des Pedals gehört – alle Sounds wurden mit dem Chorus-Mode erzeugt. Zeit, dem Vibrato auf den Zahn zu fühlen. In diesem Betriebsmodus ist eine Tonhöhen-Modulation am Start, die bei hoher Intensität zu starken Verstimmungen führt. Wieder hören wir uns zunächst einmal die „12 Uhr Stellung“ an. Einmal ohne, dann mit dem MDV.
Für dich ausgesucht
Gitarre | Volume | Intensity | Speed | Mode | Effekt |
---|---|---|---|---|---|
SG | 12 | 12 | 12 | Vintage | Vibrato |
In der Bedienungsanleitung steht Folgendes: „In der Vibrato Stellung erhält man einen verstimmt klingenden Vibrato-Sound, der eigentlich nur dann zu gebrauchen ist, wenn man die Geschwindigkeit sehr schnell und die Intensität auf ca. 9 Uhr einstellt.“ Das stimmt so nicht!! Zwar ist der Klang mit höherer Intensität und geringer Geschwindigkeit nicht so auffällig, aber genau das ist es ja. Ein unaufdringlicher Modulationseffekt, der dem Gitarrensound mehr Fülle und eine leichte Bewegung gibt.
Hören wir uns jetzt die in der Bedienungsanleitung beschriebene Einstellung an – zur Abwechslung mal im Modern-Mode.
Gitarre | Volume | Intensity | Speed | Mode | Effekt |
---|---|---|---|---|---|
SG | 11 | 9 | 17 | Modern | Vibrato |
Auch nicht schlecht, aber cooler finde ich den Effekt mit langsamer Geschwindigkeit. Wenn man ein schnelles Tempo wählt, kann man mit der Intensität auch weiter hoch gehen. Das macht tatsächlich gar nichts, denn die Verstimmung ist nicht so drastisch, dass der Klang unbrauchbar wäre. Auch hier gibt es ein erstklassiges Ergebnis. Man sollte vielleicht den oben zitierten Satz aus der Bedienungsanleitung streichen, denn er wird der Qualität des Effektes nicht gerecht.
Gitarre | Volume | Intensity | Speed | Mode | Effekt |
---|---|---|---|---|---|
Telecaster | 12 | 17 | 16 | Vintage | Vibrato |
Zum Abschluss hören wir uns jetzt noch die gleiche Einstellung im Chorus-Mode an. Auch hier gibt es nichts zu beanstanden, der Klang erinnert an ein schnell drehendes Leslie Cabinet.
Gitarre | Volume | Intensity | Speed | Mode | Effekt |
---|---|---|---|---|---|
Telecaster | 12 | 17 | 16 | Vintage | Chorus |