Im ersten Teil unserer Workshopserie “Funky Pick Bass” geht es um grundlegende allgemeine Themen: Wir kümmern uns um die Auswahl und richtige Haltung des Plektrums und um das korrekte Anschlagen der Basssaiten. Außerdem betrachten wir die saubere Koordination von Anschlagshand und Greifhand und spielen einen echten “Funky Pick Bass”-Hit: “For The Love Of The Money” von der Gruppe The O’Jays aus dem Jahr 1973.
Funky Pick Bass: Auswahl und Haltung des Plektrums
Welches Pick man wählt, hängt grundsätzlich vom persönlichen Geschmack und der bevorzugten Haptik am. Bobby Vega z. B. spielt Picks der Marke Dunlop in der Stärke 0.73 in der Standardform.
Ich persönlich habe einige verschiedene Plektren ausprobiert und bin letztlich auch bei einer ähnlichen Stärke und Form hängengeblieben – irgendwie scheint dies für einen weniger aggressiven Ton sehr gut zu funktionieren. Am besten solltest du selbst mal verschiedene Picks antesten, ich würde aber Stärken zwischen 0.60 bis 0.73 sowie ein nicht zu hartes Material der Plektren empfehlen.
Auch die Haltung des Plektrums ist keinesfalls in Stein gemeißelt: Bobby Vega beispielsweise hält das Plektrum völlig anders als man es für gewöhnlich kennt: Er dreht es im 90°-Winkel und legt es dann auf den Daumen. Legt er dann den Zeigefinger darüber, so schaut lediglich noch ein kleiner Teil einer runden Seite des Plättchens heraus. Diese Haltung führt zu einem deutlich smootheren Sound mit weniger Attack, als wenn man das Pick “richtig” halten würde.
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Funky Pick Bass: Saiten richtig anschlagen
Mit abwechselnden Down- (Bewegung nach unten) und Upstrokes (Bewegung nach oben) kann man beim Plektrum-Bassspiel für ein konstantes Raster aus Sechzehnteln sorgen. Viele bekannte Vertreter dieses Styles greifen die Noten einer Bassline, die klingen sollen, während der Rest des Rasters aus Dead Notes gebildet wird, die für den starken perkussiven Effekt sorgen.
Die Aufteilung der Bewegung von Downstrokes auf die erste und dritte Sechzehntel und von Upstrokes auf die zweite und vierte Sechzehntel einer Viertel bleibt nahezu immer erhalten, auch bei Pausen oder längeren Noten.
Hier kann man sogar die Hand in der Luft weiter bewegen, um im Raster zu bleiben. Diesen hilfreichen Einsatz des Plektrums kann man sehr gut z. B. bei Hellmut Hattler beobachten.
Hier findest du eine veranschaulichende Übung zu diesem Thema:
Wenn man Bassisten wie Bobby Vega auf die Finger schaut, so kommt die Plektrumbewegung zudem fast ausschließlich aus einem lockeren Handgelenk und weniger aus dem gesamten Arm. Dieser ruht meistens auf dem Korpus und sorgt auf diese Weise für Stabilität – außer natürlich bei Sprüngen von Saite zu Saite.
Hier sind einige Übungen, um mit dieser Bewegung vertraut zu werden:
Plektrum-Übung 1
Plektrum-Übung 2
Plektrum-Übung 3
Plektrum-Übung 4
Funky Pick Bass: Koordination mit der Greifhand
Die nächste Aufgabe ist nun, die Greifhand ins Spiel zu bringen. Da die Anschlagshand ein konstantes Raster erzeugt, müssen wir sehr genau greifen und wieder loslassen, so dass die Trennung zwischen den gegriffenen Noten unserer Bassline und den perkussiven Dead Notes klar bleibt.
Um dies zu erreichen, helfen unterschiedliche Kombinationen, bei denen man sowohl auf den Down- wie auch auf dem Upstroke greift.
Hier sind dazu ebenfalls vier Übungen:
Plektrum-Übung 5
Plektrum-Übung 6
Plektrum-Übung 7
Plektrum-Übung 8
Funky Pick Bass: “For The Love Of The Money”
Den Abschluss für heute macht ein Klassiker: “For The Love Of The Money” von den O’Jays. Den originalen Plektrum-Bass hat der legendäre Anthony Jackson eingespielt – und Bobby Vega beispielsweise liebt es bis heute, diesen Song zu zitieren! “For The Love Of The Money” ist sicher die berühmteste Pick-Bassline im Bereich Funk/Soul und eine echte Herausforderung in Sachen Koordination beider Hände:
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Mehr InformationenIn der nächsten Workshop-Folge widmen wir uns dem typischen Puls- und Backbeat-Feeling von Bobby Vega, welches dazu führt, dass der Zuhörer die Füße einfach nicht stillstehen lassen kann. Zudem kümmern wir uns um das Thema “Palm Muting” beim Plektrum-Spiel.
Keep On Picking, Thomas Meinlschmidt