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Furch LJ10 Test

Praxis

Die LJ10 wird im handlichen Gigbag geliefert. Die Montage der Komponenten gestaltet sich in drei Schritten ohne zusätzliches Werkzeug. Kopfplatte und Korpus, die durch die Saiten ständig miteinander verbunden bleiben, werden in gesonderten Fächern im Gigbag aufbewahrt. Das Halsstück als wichtigstes Bindeglied habe ich zunächst gesucht und dann gefunden, als ich den Korpus untersucht habe. Es wird bei Nichtgebrauch in dessen Innenraum aufbewahrt, wo es im Übrigen wackelfrei ruht. Entnommen wird es über eine Öffnung in der oberen Zarge, die während der Performance unverschlossen bleibt.
Zunächst wird die Kopfplatte – wie schon erwähnt – mit drei vormontierten Stahlstiften mit dem Hals verbunden. Nach der Montage sind die Stöße kaum noch sichtbar. Zum Schluss wird der Hals mit einem ausgeklügelten Hebelmechanismus mit dem Body verklammert. Mitunter war der Aufbau aber doch recht fummelig. Mit ständigem Auf- und Abbau sollte man das Instrument nicht malträtieren, um ihm keinen Schaden zuzufügen. Die Gitarre macht nach dem Zusammenbau einen stabilen Eindruck. Zu meiner Überraschung war sie nach dem Prozedere noch einigermaßen in Tune. Schließlich hält man ein Instrument in den Händen, das nach der Montage von Kopf bis Fuß eine Größe von immerhin 91 cm erreicht.Der erfahrene Musiker muss sich nicht wirklich vor den schmalen Bünden fürchten, auch wenn die Wege nun kürzer werden. Zwar könnte die Saitenlage noch optimiert werden, aber das Instrument lässt sich (beinahe) oktavrein intonieren. Sensible Ohren allerdings können zumindest bei unserem Testmodell leichte Unreinheiten vernehmen.
Die kräftige Besaitung kommt eher dem Picker und dem Strummer entgegen, weniger dem Linienspieler. Jedenfalls schneidet die LJ10 im Fünfkampf der Disziplinen Tonabnehmersound, Fingerstyle, Flatpicking, Single-Note-Lines und Rhythmus vergleichsweise gut ab. Sie liefert einen soliden Natursound mit Schwerpunkten im Mittenbereich. Bei den beiden folgenden Aufnahmen wurde der Bassbereich mit dem internen Tonabnehmer unterfüttert.

Beispiel 1 und 2:

  • TLM 103 (Stegposition, unterhalb Schallloch)
  • TLM 103 (Halsposition)
  • LR Baggs EAS-VTC Active System
Audio Samples
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Gassenhauer – 2 x Mikrofon TLM 103 + Tonabnehmer Ballad – 2 x Mikrofon TLM 103 + Tonabnehmer

Mit dem Plektrum gespielte Pickings kommen gestochen scharf.

Ausgewählte Hölzer werten das Instrument auf, das am Ende mit einem schönen Naturton mit hoher Grundfrequenz überzeugt.
Ausgewählte Hölzer werten das Instrument auf, das am Ende mit einem schönen Naturton mit hoher Grundfrequenz überzeugt.

Beispiel 3:

  • TLM 103 (Stegposition, unterhalb Schallloch)
  • TLM 103 (Halsposition)
Audio Samples
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Plektrum-Spiel – 2 x Mikrofon TLM103

In der Disziplin “Rhythmus” konnte sich die LJ10 allerdings nicht in überragender Form präsentieren, denn mit zunehmender Lautstärke verliert der Ton Klanganteile, während sich Geräuschanteile einmischen.

Beispiel 4:

  • TLM 103 (Halsposition)
  • LR Baggs EAS-VTC Active System
Audio Samples
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Rhythm-Spiel – 1 x Mikrofon TLM103 + Tonabnehmer

Unsere LJ10 ist mit einem LR Baggs EAS-VTC Active System bestückt, das gegen einen Aufpreis erworben werden kann. Allerdings schwächelte bei diesem Testmodell die dünne E-Saite.

Beispiel 5:

  • LR Baggs EAS-VTC Active System
Audio Samples
0:00
Plektrum-Spiel – Tonabnehmer
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Profilbild von Mark

Mark sagt:

#1 - 07.02.2023 um 21:02 Uhr

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Ich finde die Bewertung bis auf die Punktezahl sehr gut und gelungen. Aber warum gibt es für den Preis einen Punktabzug. Das Teilchen wird in Europa gefertigt und nicht in China - hat absolut hochwertige Zutaten und wird von unzähligen Musikern geliebt und geschätzt. Der Preis ist vollkommen in Ordnung für so ein Schätzchen. Kann ja nicht alles für 199 Euro verramscht werden... Ich liebe und genieße sie bei jedem Trip!

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