PRAXIS
200 Watt Ausgangsleistung hört sich erst einmal etwas schlapp an, man hantiert ja mittlerweile auch bei Microamps mit Leistungsdaten im Kilowattbereich. Aber diese Angabe ist für die zu erreichende Lautstärke und Performance keinesfalls das alleinige Kriterium. Und das macht der MB 200 einmal mehr deutlich: Ich konnte bei einer Probe mit einer 8-Ohm-Box, an die der MB200 nur 140 Watt abgibt, locker mit einem normal spielenden Schlagzeuger mithalten. Kleinere Gigs absolviert er mit einer optimalen vierohmigen Boxenausstattung ebenfalls mit Bravour, solange es sich nicht um eine extrem laute Band handelt. Beeindruckend, zumal er seinen Sound auch bei höheren Lautstärken beibehält. Das Fundament knickt nicht ein und er komprimiert nicht unangenehm.
Soundmäßig gibt es keine Neuigkeiten zu berichten, was ich durchaus positiv finde, denn der Winzling klingt genau so gut wie der schon länger am Markt erhältliche und sehr erfolgreiche MB2 500. Der Gallien-Krueger Fullrange-Sound mit einem sehr soliden Low-End, klaren, crispen Höhen und einem markanten Mittenvoicing zieht sich durch die gesamte Produktlinie von Bob Gallien. Die MB Microtop-Serie klingt vielleicht noch eine Spur klarer und aufgeräumter als die „großen“ Gallien Amps, aber trotzdem unheimlich fett und wärmer als viele Handtaschenverstärker der Konkurrenz. Ich habe den MB200 die meiste Zeit linear, also ohne EQ Anpassungen gespielt, weil er einfach „out of the box“ klasse klingt. Dabei wirkt der serielle 4-Band-EQ wirklich sehr effektiv und musikalisch. Mir war nur manchmal, je nach Instrument, der Höhen- und Hochmittenbereich eine Spur zur präsent, der Höhenregler rundet das Top-End aber wunderschön ab, ohne dem Sound die Konturen zu nehmen.
Der ungeheuer volle und punchige untere Bereich setzt sich mit sehr kräftigen Mitten gut durch und hat mit allen meinen Bässen sehr gut funktioniert, und zwar auch bei hohen Lautstärken, was ich ja weiter oben schon erwähnt habe. Das Contour-Preset senkt die Mitten bei 500Hz um deutliche 10dB ab und hebt Bässe und Höhen leicht an, der Sound wird damit noch wuchtiger und crisper in den Höhen, ideal für Slaptechniken oder Freunde des Plek-Spiels. Ich weiß nicht, warum Gallien-Krueger statt eines Reglers, wie beim MB500, dem kleinen MB200 nur einen Schalter mit einem feststehenden Contour-Preset spendiert hat. Eine Dosier- und damit Anpassungsmöglichkeit an verschiedene Bässe und Raumverhältnisse, wie wir sie beim MB500 finden, wertet das Feature meiner Meinung nach deutlich auf, genügend Platz wäre für den Regler auf der Front.
Alles in allem bin ich wirklich beeindruckt von der Performance des MB200, er ist super klein und ultraleicht, muss sich aber soundmäßig keinesfalls hinter wesentlich wuchtigeren und scheinbar leistungsfähigeren Topteilen verstecken. Während der gesamten Testzeit habe ich außerdem kein störendes Lüftergeräusch gehört, und der symmetrische DI-Out erwies sich als sehr hochwertig, was den MB200 auch zur Empfehlung für den Studiobetrieb macht.
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Anonymous sagt:
#1 - 27.10.2011 um 05:47 Uhr
""ob Gigbag, Handschuhfach oder notfalls die Handtasche der Lebensgefährtin. Und wenn die Entwicklung so weitergeht, können wir die nächste Generation der MB-Serie in die Gesäßtasche der Jeans schieben"" ..........und wenn Ihre Entwicklung, Herr Wind, auch so weiter gehen würde, könnten Bassistinnen die eigene Bassverstärker in die eigene Handtasche schieben, denn außerhalb von Ihrer kleinen Welt gibt es auch Frauen, die Bass spielen und sogar berühmter als Sie sind (z.B. die Bassistin von Beyonce). Wenn man als Bassist/in oder Musiker/in eine professionelle gear revue liest, sollte man nicht das Gefühl haben, man blättere sich gerade durch einen Männer Magazin!
Karlheinz Welker sagt:
#1.1 - 16.07.2017 um 14:44 Uhr
Ich besitze jetzt den GK MB200 das ist ein Hammerteil und würde den im Moment mit keinem anderen Bassverstärker tauschen.Ich benutze ihn als Zusatz für meine Gitarre mit zwei getrennte regelbare Pickup Systeme und einem Bass Oktaver
Antwort auf #1 von Anonymous
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenAnonymous sagt:
#2 - 27.10.2011 um 14:32 Uhr
Warum denn nicht? Es heißt doch nicht umsonst Gear-Porn ...
Amadeo Mena sagt:
#3 - 22.12.2011 um 01:03 Uhr
Ich habe mir dieses kleine Teil gestern zugelegt. Im Vergleich mit wesentlich größeren und teureren Amps, behauptet sich der Winzling famos! Ich füttere mit ihm eine alte, restaurierte Box von Zeck, mit 2 E - Voice 15 Zoll L Speakern, und integrierten Hochtönern mit Frequenzweiche, und spiele einen Epiphone Thunderbird aus Mahagoni, (den ich mit dem Gibson Thunderbird verglichen habe, und ebenfalls kaum einen Unterschied bemerkt habe - vielleicht habe ich ja was an der Ohren...!) und das Set klang atemberaubend!Der Sound hat richtig geatmet, sowas habe ich selten gehört. Und laut ist er, dabei warm und clean, kein bißchen schwächlich, oder steril, ein Wunder! Wozu muss man sich denn noch abschleppen?Ich hatte vorher einen Dynacord 3000 Eminence Bass Top, der mir fast den Rücken gebrochen hat, beim Tragen, dabei war er nicht lauter, oder klang besser, als der kleine Gallien Krueger.Ich bin ein alter Hase, und habe G&K schon immer gemocht. Aber dieser kleine Amp hat mir die Schuhe ausgezogen. Es ist so absurd, ihn da auf der Box stehen zu sehen, wie eine Schachtel Pralinen, und sich klar zu machen, dass dieser Donner von ihm kommt! Ich kann euch das Teil nur empfehlen, aber vor Heiligabend wird das wohl nichts mehr! Bei Big T ist er ausverkauft, und bei Session Music habe ich mir das letzte Exemplar gekrallt, das Vorführmodell. Ätsch! Zwei Daumen hoch für den G&K 200-MB!
C. sagt:
#4 - 12.07.2012 um 00:23 Uhr
Vorsicht vor Sexismus: mit "...die Handtasche der Lebensgefährtin." bezieht sich der Autor nicht rein auf männliche Bassisten, auch Bassistinnen können eine Lebensgefährtin haben.
moberts sagt:
#4.1 - 27.02.2019 um 09:34 Uhr
Man kanns auch übertreiben...
Antwort auf #4 von C.
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#5 - 16.01.2013 um 18:25 Uhr
Gott O gott...
telecaster sagt:
#6 - 11.10.2013 um 01:27 Uhr
Amp hin Amp her....mit welchem Bass wurde das Soundbeispiel eingespielt?