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Gemini CDMP-1500 Test

Praxis

Testmedien

Meine Testmedien sind neben der obligatorischen Audio-CD eine MP3-CD mit rund 20 gemischten Musikstücken, ein 32 Gigabyte großer randbefüllter USB-Stick und das Festplatten-Sammelsurium. Das Einlesen der Audio-CD dauert etwa vier Sekunden, die MP3-CD benötigt etwa zehn. Der Stick ist in einer halben Minute startklar. Damit ist der Gemini nicht unbedingt der schnellste Genosse seiner Zunft, aber die Ladezeiten sind meiner Meinung nach sicher noch akzeptabel. Was ich allerdings etwas schade finde: Nach einem wiederholten Wechsel von CD auf USB oder umgekehrt wird der Datenträger, selbst wenn er die ganze Zeit angeschlossen respektive eingelegt war, erneut eingelesen. Das kann dann auch schon mal zur Geduldsprobe werden.  
Bezüglich der USB-Medien halte ich für erwähnenswert, dass ausschließlich Windows Dateiformate (FAT, FAT32 und NTFS) unterstützt werden. Mit Ordner-Hierarchien hat der Gemini nichts am Hut. Er macht alle Tracks auf der obersten Ebene verfügbar. Bedauerlicherweise ist es mir nicht gelungen, auch nur eine einzige meiner NTFS- oder FAT32-Festplatten einzulesen. Die Betriebslämpchen an den HDDs leuchteten zwar auf, aber das war es dann auch.

Für den Gemini CDMP-1500 sind auch „große“ USB-Sticks (hier 32 GB) kein Problem.
Für den Gemini CDMP-1500 sind auch „große“ USB-Sticks (hier 32 GB) kein Problem.

Navigation und Display

Stellt sich das lineare Navigieren (respektive „von Track zu Track Skippen“) auf meiner Audio- und MP3-CD noch ganz gut dar, sieht die Sache beim voll bepackten USB-Stick schon ganz anders aus, selbst wenn man mit der Taste „+10“ eben so viele Titel zu überspringen kann. Spätestens hier wünscht man sich dann einen Encoder.  
Das zweizeilige, blau hinterleuchtete Display ist schon recht mäßig hinsichtlich seiner Aussagekraft, ganz anders sieht es mit der Leuchtintensität aus, denn die ist ziemlich respektabel. Die dargestellten Titelinformationen fallen indes mit lediglich zehn Stellen eher karg aus. Danach beginnt die Anzeige zu scrollen. Lange Dateinamen ablesen wird so zum Martyrium, das Browsen von verschachtelten Ordnerstrukturen geht wie gesagt gar nicht, weil alles „root“ liegt. In diesem Zusammenhang wäre es auch von Vorteil gewesen, könnte man während der Wiedergabe schon mal nach dem nächsten Track fahnden und diesen auf Bestätigung einstarten, aber leider springt der Player beim Browsen direkt zum nächsten Song und „cuet“ diesen. Da solche „Gepflogenheiten“ in dieser Produktklasse aber nicht selten sind, soll dies die Gesamtwertung nicht allzu stark beeinflussen. Weitere Informationen auf der Anzeige sind: Zeit, BPM, Abspielstatus und Pitch.  
Nun gut. Ist ein Titel geladen, wird er über die Tasten „Play/Pause“ und „Cue“ in alt hergebrachter Manier gesteuert. Wo es sinnvoll ist, hat Gemini sich zur besseren Statusinformation für milchtrübe beleuchtete Tasten entschieden: „Play“ leuchtet grün und „Cue“ rot; das ist nichts Neues. Die restlichen Buttons (außer Pitch, Eject und SGL) sind als schwarze Gummitaster mit weißem Aufdruck ausgeführt.  
Es gibt eine Repeat-Funktion für den Titel („1“) oder die CD („A“) und mit der PGM-Taste darf ich eine Abspielreihenfolge von maximal 20 Positionen programmieren. Dies gelingt besonders gut mit der beigelegten Fernbedienung, denn sie erlaubt aufgrund einer Zahlenmatrix die Eingabe numerischer Werte, also beispielsweise Track „27“. Das Prozedere ist dann wirklich denkbar einfach. Dumm nur, dass die Programmliste nicht im Speicher verbleibt, wenn ich das Gerät ausschalte. Das hätte man sicher auch anders lösen können. Außerdem springt der CDMP bei jedem Neustart in den CD-Modus, selbst wenn statt eines geladenen Silberlings ein USB-Stick angestöpselt ist.

Fotostrecke: 2 Bilder Das Display des Gemini CDMP-1500 lässt sich gut ablesen.

Schauen oder hören wie uns nun an, was der Gemini noch zu bieten hat. Und das wäre zunächst mal ein Pitch zur Tempomanipulation um 16 Prozent, manipulierbar über einen Drehregler und nachstehend anzuhören. Für den angestrebten Verwendungszweck geht das völlig in Ordnung, denn die Disziplin „Beatmatching“ ist hier sicherlich nicht gefordert. Und so man sein Glück diesbezüglich tatsächlich herausfordern möchte, ist dies immerhin mit den „Pitch“-Tasten an der Fernbedienung möglich. Richtig gelesen, die „Pitch“-Tasten sind dort nämlich „Pitchbend“-Buttons und schubsen oder bremsen ausschließlich temporär. Im zweiten Audiobeispiel hört ihr das angeschlossene Mikrofon, ein Heil 22, dessen Signal über das Level-Poti der Musik zugemischt wird. Eine Frequenz-Einflussnahme ist nicht möglich, aber auch nicht zwangsläufig nötig, denn die meisten professionellen Anwender klemmen ihr Mike ohnehin am Mixer an. Und für eine Durchsage oder kurze Moderation im Restaurant oder der Bar langt’s allemal und nimmt hierfür nicht viel Platz auf dem Panel ein.

Audio Samples
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Pitch Gemini CDMP-1500 Mikrofonsignal Gemini CDMP-1500

Kommen wir zum Abschluss noch kurz auf die Fernbedienung zu sprechen, die im Grunde alle wesentlichen Funktionen stellt, die es auch am CDMP gibt. Also auswählen, abspielen, skippen und spulen, cuen und switchen etc. Hier hat der Hersteller sich noch ein besonderes Bonbon einfallen lassen, denn es gibt drei Tasten, um einen Loop zu setzen und wieder aufzurufen. In Zeiten von grafischen Smartphone Apps, die Streaming Mediaplayer bedienen, sucht man technische Finessen oder vertrackte Funktionen am Gemini vergeblich. Der CDMP-1500 ist eher ein einfaches Gerät, das ebenso einfach zu bedienen ist. Eine lineare Funktionsweise trifft sozusagen auf ein zeitloses Layout. Das könnte manchem zu wenig und für den anderen gerade richtig sein. Mein Fazit lautet daher …

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