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Gemini Groove Pro Test

Gemini liefert mit Groove eine Mix-Software aus, die gerade den Einsteigern und Hobbyisten unter den Laptop-DJs eine leicht zu erlernende Bedienoberfläche bietet. Zudem kann sie mit kreativen Zusatzfunktionen aufwarten, die so schnell keine Langeweile aufkommen lassen und das Set interessanter machen. Die interne Tempoanalyse arbeitet im Normalfall zuverlässig, der potentielle Einsatzort ist vielschichtig. Automatische Abspiel- und Mixfunktionen könnten gerade in Bars, Restaurants, Tanzschulen und anderen Entertainment Centern Zuspruch finden. Sehr gut gefallen hat mir die Verwaltung der Musikbibliothek. Groove unterstützt iTunes, Playlisten im m3u.-Format und zeigt zudem Plattencover an. Die interne Klangregelung und die Effekte bieten eine für die Preisklasse zufriedenstellende Qualität, können aber nicht mit Traktor oder Deckadance mithalten. Dafür sind die Hardwareanforderungen sehr moderat ausgefallen und ermöglichen auch Besitzern älterer Notebooks, wie einem sechs Jahre alten Pentium 4 Dell-Latitude mit 384 MB ein unbeschwertes Mixvergnügen. Wer allerdings statt mit Maus und Keyboard MIDI-Arbeitsgeräte bevorzugt, dem bieten die sieben vorkonfigurierten Controller-Mappings unter Umständen zu wenig, denn eine Lernfunktion ist nicht vorhanden. Der Test mit Hercules Steel-Control ergab ferner, dass nicht alle Softwarefeatures hardwareseitig zugänglich waren. Hier hätte Gemini, gerade beim Einstand, mehr Sorgfalt an den Tag legen können. Der MIDI-Device-Konfigurator kann Abhilfe schaffen, wird aber vor allem Anfänger, die in meinen Augen zu Grooves Haupt-Zielgruppe gehören, schnell überfordern. Im Test versagte Groove das Abspielen von MP3-Dateien. WAV-, OGG- und WMA-Files hingegen liefen ohne Probleme. Hier handelt es sich offenbar um einen Bug, der hoffentlich bald behoben wird. Dann bekäme der Groove-DJ in spe für 99 Euro eine solide Basis-Ausstattung, die im direkten Vergleich mit Traktor Duo in meinen Augen jedoch das Nachsehen hat. Man darf auf folgende Updates gespannt sein.

Unser Fazit:
3 / 5
Pro
  • Übersichtliches Layout
  • Automix und Autoplay
  • Umfangreiche Browser und Playlist-Funktionen
  • Kreative Features
  • Moderate Systemanforderungen
Contra
  • Kein Remapping für Keyboard möglich
  • Eingeschränkte MIDI-Controller-Funktionen
  • Umständlicher MIDI-Editor
  • Fehlerhafter MP3-Support
  • Magere und eher harmlose Effektabteilung
  • Keine Beatmatch-Funktion
  • Kein Einfluß auf Record-Level
  • Tonhöhenkorrektur verursacht früh hörbare Artefakte
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