Praxis
Insgesamt wirkt das Layout des Gemini PS2 angenehm aufgeräumt und sorgt für einen reibungslosen Workflow, wobei die Fader-Sektion im Aufbau Mix- und Scratch-DJs gleichermaßen gerecht wird. In der Mikrofonsektion stehen mir insgesamt drei Drehregler zur Verfügung. „Mic-Volume“ dient zur Justierung des Pegels, während ich mit dem mittengerasterten Zweiband-EQ den Klang verändern kann. Die beiden Bänder Hi und Low stellen einen ausreichenden Cut/Boost in Aussicht und dem EQ möchte ich einen unterm Strich angenehm warmen Sound attestieren. Das Signal des Mikrofoneingangs klingt solide und ist erfreulich rauscharm.
Die Pegelanzeige des Mischers ist in der Mitte des Bedienfeldes platziert und besteht aus zwei sechs-segmentigen LED-Ketten in den Farben Grün und Rot. Per Schalter lässt sich die Anzeige zwischen dem Master-Out und dem Cue-Signal umschalten, doch wer jetzt denkt, dass einem im Cue-Mode beide Stereokanäle in mono angezeigt werden, der liegt bedauerlicherweise falsch. Ich bekomme in diesem Modus lediglich den Pegel einer, und zwar der aktuell ausgewählten Vorhörquelle angezeigt und kann so durch hin und her Schalten von „Cue“ zwar die Aufholverstärkung beider Stereokanäle aneinander angleichen, aber wirklich praktisch ist das nicht. Der Schalter darf daher ohne Bedenken in der Master-Stellung verweilen.
Die Ausgabelautstärke des Mischpults reguliere ich mit dem Drehregler „Master-Volume“. Das Ausgangssignal ist angenehm rauscharm und liefert einen Sound mit klar definiertem Mitten und Bässen, jedoch hätte ich mir in den Höhen ein wenig mehr Brillanz gewünscht. Hier wäre sicherlich mehr drin gewesen. Und obwohl der Main-Out ziemlich übersteuerungsfest ist, hätte ein wenig mehr „Saft” auch nicht geschadet. Nun gut, für rund 100 Euro kann man keine eierlegende Wollmilchsau erwarten.
Das Signal des Kopfhörerverstärkers überzeugt durch saubere Höhen und einen allgemein transparenten Klang. Die Vorhörsektion umfasst drei Bedienelemente. Erstens den praktischen Cue-Selector-Switch in der Mitte des Mixers, mit dem ich schnell und intuitiv die gewünschte Vorhörquelle auswähle. Zweitens den Drehregler Cue/PGM, um mögliche Übergänge im Kopfhörer zu simulieren, indem ich stufenlos zwischen Vorhörquelle und Master-Out hin und her blende. Und schließlich den Cue-Volume-Regler für die Kopfhörerlautstärke.