Praxis
Headphones & Co.
Die CUE-Sektion des Mischers, womit die Kanäle auf dem Kopfhörer vorgehört werden können, wird mit zwei Drehreglern und einem dreistufigen Schalter bedient. Dieser stellt alle drei Channelstrips direkt zur Auswahl, sodass der gewünschte Bus blitzschnell als Quelle selektiert werden kann. Um beispielsweise mögliche Übergänge auf dem Kopfhörer zu simulieren, bietet der „CUE/PGM“-Regler die Möglichkeit, stufenlos zwischen dem vorgewählten CUE und dem Master hin- und herzublenden. Die globale Lautstärke des Kopfhörersignals wird mit dem CUE Volume-Poti eingestellt. Die CUE-Sektion des PS3-USB ist schlicht, ist aber gerade deswegen ungemein effektiv. Der Kopfhörerverstärker verfügt über clubtaugliche Leistungsreserven, ist angenehm rauscharm und verhält sich hinsichtlich des Übertragungsbereiches sehr neutral. Hier gibt es nichts zu beanstanden.
Two Turntables and a MICROPHONE
Drehe ich den Mic-Volume-Regler im Uhrzeigersinn, so wird die Mikrofon-Sektion des Pultes aktiviert, was eine rote Kontroll-LED praktischerweise bereitwillig anzeigt. Neben seiner Funktion als Schalter dient der Drehregler auch zum Justieren des Mikrofonpegels. Klangliche Einflussnahme gewährt der Zweiband-Equalizer. Eben so wie die Channel-EQs verfügt auch dieser „Soundverbieger“ für beide Frequenzbänder (high und low) über einen ausreichenden Cut und Boost. Der EQ erfüllt seine Aufgabe sehr gut und klingt angenehm warm. Genaue Werte des Boost&Cut der Mixer-EQs (in dB), konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen. Diesbezüglich hält sich der Hersteller bedeckt.
Metering
Den Pegel des analogen Mastersignals, welcher rückseitig über das Cinch-Buchsenpaar abgegriffen wird, stelle ich mit dem Mastervolume-Drehregler ein, hingegen der Pegel des zweiten analogen Ausgangs, der Record-Out, fix ist und somit unabhängig vom Masterbus bleibt. Die Outputs liefern ein druckvolles, vor allem im Mittenbereich angenehm transparentes Signal. Leider wirkt der Bassbereich minimal verschwommen und hätte etwas mehr Durchsetzungskraft vertragen können. Auch ein wenig mehr „Saft“ bzw. ein etwas höherer Maximalpegel hätte hier sicherlich gut getan. Aber es handelt sich nun mal um einen sehr günstigen „Mixpartner“ und beziehe ich die Preisklasse in meine Bewertung mit ein, relativiert sich das durchaus. Der Pegel des Masters wird mit zwei LED-Metern, die je aus 6 Segmenten bestehen, visualisiert. Mithilfe des Schalters „CUE/Master“ lässt sich alternativ auch der Pegel der ausgewählten CUE-Quelle auf dem Meter begutachten. Auf ein wenig umständliche Weise könnte man sich so die Pegel in den Kanälen anzeigen lassen und aneinander angleichen. Wirklich praktisch ist das allerdings nicht, doch separate Kanalmeter sind in dieser Preisklasse sonst auch nicht zu finden.
Digital In & Out
Nun möchte ich aber endlich auf den digitalen Teil des Mischers zu sprechen kommen. Der PS3-USB bietet nämlich die Option, über ein USB-Kabel mit einem Rechner Kontakt aufzunehmen. Das interne Audiointerface ist „class compliant“ und kann ohne Treiberinstallation auf Windows und OS X verwendet werden.
Für meinen Testlauf habe ich einen iMac, 2,4 GHz Intel Core 2 Duo Prozessor mit 4 GB RAM sowie OS X 10.8.5 verwendet. Nachdem ich die beiden miteinander verbunden habe, rufe ich zunächst einmal die Systemeinstellungen meines Macs auf. Dort wird mir das Audiointerface des Mixers auch prompt angezeigt und ich wähle das Pult als In- und Output aus. Zur Aufnahme des Mixerausgangs verwende ich eine DAW, die bereits auf meinem Rechner installiert ist, in diesem Fall Logic in Version 8. Auch in den Voreinstellungen von Logic wähle ich den Mixer als Audiogerät aus. Das Audiointerface bietet einen simultanen In- und Output an. Und so nehme ich zu Testzwecken über die digitale USB-Verbindung eine Schallplatte auf, während ich gleichzeitig den Channel 3 des Mixers mit einem Audiofile meines Quicktime-Players füttere, was ohne Störungen oder Knackser funktioniert. Klanglich können sich Playback und Aufzeichnung wirklich hören lassen. Da geht mein Daumen konsequent nach oben!