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Genelec 7060 BPM Test

Praxis

Testaufbau und Handbuch

Dank des logischen Aufbaus des Anschlussterminals des Genelec 7060M braucht man kein Handbuch, um den Sub zu verkabeln. Zur  Platzierung des Subs gibt das Handbuch allerdings reichlich nützliche Tipps, wie etwa die zum Wandabstand passende Bass-Roll-Off-Einstellung oder gar eine auf dem Gehör und einem Testton basierende Methode zur Phasenanpassung. Aber auch das wesentlich präziseres Einmessverfahren wird vom Handbuch erläutert. Da mein Drawmer Monitorcontroller über einen Sub-Out verfügt, schließe ich den aktiven Subwoofer übrigens zunächst direkt an diesen an, um ihn umkompliziert zu meinen vorhandenen Monitoren hinzuschalten zu können. Das Bassmanagement umgehe ich in diesen Fall also explizit – und tiefe Frequenzen werden von meinen Monitoren nicht abgetrennt. 
Faktisch kommt der Sub bei mir nun mit selben Abstand wie die Hauptmonitore vom Abhörpunkt entfernt zum stehen. Er und die Monitore bilden dabei einen Halbkreis. Nun bewege ich den Sub auf diesen Halbkreis hin und her, bis sich der beste Klang im Abhörpunkt einstellt. Erfahrungsgemäß ist die Mitte zwischen den Monitoren dabei nicht unbedingt der beste Platz, sondern direkt neben einen der Monitore platziert klingt der Sub präziser. Hier heißt es: Ausprobieren!

"Donnerkiste" – der aktive Subwoofer Genelec 7060 BPM im bonedo-Test
“Donnerkiste” – der aktive Subwoofer Genelec 7060 BPM im bonedo-Test

Klang

Nachdem ich anschließend Phase und Pegel festgelegt habe, kann ich mich nun endlich auch dem Klang widmen. Der 7060 liefert erwartungsgemäß eine Menge Druck und Tiefe, sodass sich ein deutlich kräftigeres Klangbild einstellt. Im Vergleich zu dem von uns ebenfalls getesteten Dynaudio Subwoofer BM14Sgeht der Genelec tiefer und lauter, klingt allerdings auch leider etwas „Subwoofer-mäßiger“ und ist damit nicht ganz so punchy und schnell wie der geschlossen Woofer aus dem Hause Dynaudio. Mit Turbulenzen, Resonanzen oder Übersteuerungen hat man auf Grund der hohen Steiffigkeit des Gehäuses und der reichlichen Leistungsreserven allerdings hier wirklich keine Probleme. 
Die Pflichtkür ist nun vorbei, nun noch etwas Spaß! Dazu baue ich den Sub in meinem Heimkino auf und schließe alle fünf meiner Satelliten an. Als Frontsystem kommen dabei drei 8030 zum Einsatz, die von dem Sub deutlich entlastet werden, da ich nun auch die I/Os des Bassmanagements verwende und der Bassanteil nur noch vom Sub dargestellt wird. Dadurch spielen die 8030 deutlich lauter und mit merklich weniger Verzerrungen im oberen Leistungsbereich auf. Da man den Sub auch halbwegs unauffällig im Wohnraum platzieren kann, ist der Effekt des lauten Sounds bei kleinen Speakern nochmals eindrucksvoller. Ferner hab ich in meinem Wohnzimmer auch weniger raumakustische Maßnahmen getroffen als dies in meinem Studio der Fall ist, weshalb es sich hier lohnte, den 6dB Roll-Off zu nutzen, um den Gesamtsound weniger dröhnend zu gestalten. 
Wie bei allen Subwoofern gilt natürlich auch hier: Ein um ein Subwoofer erweitertes Sound-System bereitet beim Hören bassreicher Musik immer mehr Freude, jedoch muss man fast immer mit Defiziten in Sachen Neutralität und Präzision rechnen. Deutlich größere Monitore zu nutzen halte ich deshalb immer noch für die bessere Idee, zumal ich eine Basserweiterung möglichst in Stereo vornehmen würde – jeder Monitor im Stereo-Setup also seinen eigenen Sub verpasst bekommt. In einem Surround-Setup ist das meiner Einschätzung nach allerdings wiederum nicht so wichtig. 

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