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Genelec M030 AM Test

Praxis

Allgemeines

Wie üblich finden auch die Genelec M030 zunächst mit deaktivierten Filtern auf meinen Stativen im 1m-Stereo-Dreieck Platz. Die M-Serie der Genelecs ist nur für den vertikalen Betrieb ausgelegt, auf die Seite können diese Monitore nicht gelegt werden. Eine mehrsprachige PDF-Fassung des gedruckt beliegenden Handbuchs findet ihr übrigens hier
Mit meinem RME UFX als Wandler und dem Drawmer MC-1 als Monitorcontroller wähle ich das -10dB-Setting der Speaker, denn mit -20dB wird die Box nicht wirklich laut. Auch diese Speaker sind nach dem Einschalten – wie auch schon die M040 –  für einen kurzen Moment stumm, um etwaige Störgeräusche zu verhindern. 

Weniger ist weniger

Entsprechend der Größenordnung ist die M030 natürlich etwas dezenter abgestimmt als der größere Bruder. Trotzdem bleibt das – mir bereits von der M040 bekannte – lineare Klangbild bei den M030 bestehen, nur eben leiser und etwas weniger tief in den Bässen. Der Sweet-Spot der M030 ist allerdings genauso färbungsfrei, auch in Sachen Stereobühne zeigen sich bei der M030 kaum Unterschiede zur M040, alles wirkt sehr aufgeräumt und transparent. Für diese Preisklasse ist das eine positive Überraschung.

Sehr analytisch : Die Genelec M030.
Sehr analytisch : Die Genelec M030.

Knackiger Bass, saubere Höhen

Die Bässe spielen angenehm tief und sind gut hörbar. Je nach Musikrichtung machen sie auch richtig Druck, neigen nur leider etwas zur „Boomieness“. Bei besonders bassintensiver Musik und „ungemastertem“ Material hat die Box allerdings bei nicht allzu starken Pegel durchaus mit Portturbulenzen zu kämpfen, wobei sich das Komprimierungsverhalten dennoch in erträglichen Maße hält. Die Portturbulenzen sind dabei trotz des nach unten gerichteten Abstrahlverhaltens eher hinter als vor der Box zu hören – das ist gut! Man hat also nicht das Gefühl, die Speaker übermäßig zu „quälen“. Dank des hochwertigen Tweeters werden aber auch die Höhen und Mitten mit ordentlich Tempo und Detailreichtum dargestellt. Transienten werden also ohne Verzeichnungen ehrlich wiedergeben. Wenn man nicht allzu laut abhört, ist also alles im grünen Bereich.

Filter

Die eingebauten Filter erfüllen ihren Zweck gut und lassen im Bassbereich durch Kombination der beiden Bassfilter genügend Spielraum bei der Anpassung in kritischen Aufstellpostionen. Die Höhen lassen sich indes nicht anpassen. Das ist aber auch gar nicht so schlimm. Das Desktop-Filter wiederum ist gut, denn es vermeidet etwas den „Mulm“, welcher zwangsweise bei Tischplatzierungen auftritt. Während meiner Testsession habe ich mich letztendlich aber für eine Abstimmung ohne Filter entschieden.

Vergleich zur 8020 

Die etwas höherwertige 8020, die bei etwa gleichen Preis etwas kleiner ist, fällt sofort durch die deutlichere Höhenbetonung auf, wobei sie auch mehr Details offenbart. Testhalber möchte ich die Höhen angleichen, ich senke also bei der 8020 die Höhen ab, wodurch sich der Grundklang beider Boxen annähert. Trotzdem bleiben Vocals bei der 8020 präsenter und detaillierter, wenn auch etwas kühler und schärfer – man könnte aber auch sagen: weniger gutmütig und kritischer. Der untere Mittenbereich ist bei der M030 wiederum aufgeräumter, wodurch ich eine etwas besseren Impulswiedergabe feststelle. Die 8020 hingegen fängt deutlich eher an zu komprimieren. Witzig aber ist, dass einem das beim reinem Musikgenuss gar nicht weiter auffällt, weil man geneigt ist, die 8020 leiser zu hören. Insgesamt kling die M030 wärmer, musikalischer und direkter, doch fehlt ihr es etwas Detail in den Höhen und in der Stereobreite.

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Licht Spielen sagt:

#1 - 06.03.2018 um 17:27 Uhr

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Kurze Frage: Warum wird denn mit der 8020 (4“) verglichen und nicht mit der 8030 (5“)?

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