Geschenke die keiner haben will – für Musiker, Tontechniker, DJs und Lichttechniker

Es gibt sie, die Geschenke, die keiner wirklich haben will: Alle Jahre wieder rast der bärtige Weihnachtsgreis auf seinem Rentier-betriebenen Schlitten durch die Gegend. Die Vorfreude ist groß. Ob er auch dir ein passendes Geschenk unter den Tannenbaum schmeißt? 

Deine Interessen sind bekannt, du bist überzeugter Stage-Tech, MusikerDJ oder Lichtoperator. Da muss man eigentlich nicht lange überlegen, in welche Richtung es gehen darf. 

Das Problem

Mr. Santa Claus hat von Equipment und Co. nicht die geringste Ahnung. Wie sollte er sich mit dem ganzen blinkenden und dröhnenden Zeugs auch auskennen? Und dann liegt es vor dir, das bedauernswerte Geschenk, das du schon immer mal nicht haben wolltest.

Jetzt hat’s dich also doch erwischt. Du würdest dich wirklich gerne aus voller Seele freuen. Aber sorry, du weißt einfach nicht, was du damit anfangen sollst. Nutzloser Hauptgewinn im festlichen Bullshit-Bingo. Hier ein paar Beispiele für Geschenke, die vermutlich schnellstens wieder beim Schrottwichteln entsorgt werden:

Geschenke die keiner haben will (Bild: Shutterstock / Marko Subotin)

Geschenke die keiner haben will: Klamotten mit Karnevals-Faktor

Na da hat sich jemand ja mal wirklich Gedanken gemacht: Eine Krawatte mit Instrumentenmotiv in grellen Farben, die schon in den 70ern mit Peinlichkeit glänzen konnte. Im Alltag kann ich dem Kulturwürger selbst bei einer Beerdigung nicht tragen. Beim Job schon gar nicht. Für Techniker ein absolutes No-Go, mit dem sie sich allenfalls der Lächerlichkeit preisgeben würden. Von Musiker allenfalls im Karneval tragbar. Selbst Requisiteure haben die Dinger seit Urzeiten in der untersten Klamottenkiste versenkt. Liebe Krawatte, bist du wirklich ernst gemeint oder die pure Provokation?

Und wo wir schon mal bei den Klamotten sind: Interaktive T-Shirts, die Trommelgeräusche machen, sobald man sich auf den Bauch haut, verwechseln dich mit einem fröhlich vor sich hin glucksendem Kleinkind, das erst noch die Welt entdecken möchte. Kaum vorstellbar, dass du am FOH gerade einen Hardrock-Gig abmischt, die währenddessen auf den Bauch kloppst und zum lebensechten Cajon wirst. Außerdem: Dein Wohlstandsbauch ist zwar stolzer Teil deiner Persönlichkeit; dennoch findest du es im wahrsten Sinne des Wortes etwas „unpassend“, das Shirt in Größe XXL gewählt zu haben.

Individualisierte Sparschwein: Und was soll da hinein?

Immer mal wieder schleichen sich Spardosen mit Bild oder sogar Gravur unter den Weihnachtsbaum. Eine witzige Idee. Erstens ist das ein netter Deko-Artikel für dein Zuhause. Zweitens kann man mit dem Klimpergeld für irgendeine größere Ausgabe wie einen Urlaub sparen. Aber haben die Schenkenden denn überhaupt nicht nachgedacht? Du arbeitest in der Veranstaltungsbranche. Wie solltest du das Sparschwein jemals voll bekommen? Vielleicht im nächsten Leben mal.

Praktische Transportlösung?

Eine Tragetasche mit so einem höchst unerwachsenen Statement-Spruch „I love music“ ist auch der vielzitierte Griff ins Klo. In der Öffentlichkeit würden gestandene Mukker, Techniker und Lichtakrobaten sich damit ohnehin nicht zeigen. Vernünftig im Kofferraum oder an sonstiger prominenter Stelle stapeln lässt die sich auch nicht. Was sollst du da hineinpacken und es bei Gelegenheit auch mal wiederfinden? Eine Tragetasche ist wie die unendlichen Weiten einer Damenhandtasche. Jede Menge drin, aber im entscheidenden Augenblick geht die Suche erst richtig los. 

Geschenke die keiner haben will: Retro-Accessoires mit Sonntagsfahrer-Nimbus

Na toll, da hat jemand in der Spielzeugabteilung einen Wackel-Elvis für die Hutablage im Pkw gefunden. Schon mal überlegt, dass Musiker und Techniker schon wegen der Transportanforderungen meistens mit einem Kombi oder dem Transporter unterwegs sind?
Die haben keine Hutablage, und wenn doch, dann wird sie im Normalfall abgenommen, damit der Kofferraum mehr Platz hergibt. Möchte da jemand, dass du die wie der Tattergreis mit Sonntagshut vorkommst? Elvis ist angeblich tot; die Wackeldackelidee darf deiner Meinung nach gerne dasselbe Schicksal ereilen.

Job und Freizeit verwechselt

Auch Konzertkarten sind immer ein beliebtes Gadget zum Verschenken. Coole Sache, man wollte dir ein paar entspannte Stunden zukommen lassen. Leider haarscharf daneben. Schließlich bist du bei dem Gig hinter der Bühne selbst im Einsatz. Das gesamte Programm kennst du längst auswendig. Zweifelhaft, ob du dir das auch noch aus Publikumsperspektive antun willst.

Fachlich die Finger verbrannt

Noch eine gehörige Portion haarsträubender wird’s, wenn es an die fachlichen Geschenke geht. Okay, der vierkanalige Mischer war zwar preiswert. Aber du bist mit einem weitaus umfangreicheren und vor allem professionellen Pult bestens versorgt. Sollst du das roadtaugliche Teil jetzt etwa einmotten und aus weihnachtlicher Dankbarkeit wieder auf Spielzeug setzen? Hätte der Weihnachtslümmel einfach mal im Kollegen- oder Freundeskreis angefragt. Die hätten passendere Tipps auf Lager gehabt.

Locker bleiben: Der Gedanke zählt

Die Liste der Dinge, die für entgleisende Gesichtszüge zu X-Mas sorgen, könnte schier endlos weitergeführt werden. Und dabei ist der gesamte Bereich von angeblich schönen Vasen, die bei dir niemals eine Blume sehen werden, Kochgeschirr, das du mangels Zeit sowieso nicht nutzen wirst, oder Wandbildern, die so gar nicht zu deiner Einrichtung passen, noch nicht mal angerissen.

Und dennoch haben auch die unbeliebtesten Geschenke die keiner wirklich haben will eines gemeinsam: Der Schenkende hat sich Gedanken gemacht; wenngleich aus der verkehrten Perspektive, nämlich seiner eigenen. Aber diese Gedanken sind doch letztlich das Einzige, was zählt. Also immer schön die Haltung bewahren und locker bleiben, vielleicht klappt’s beim nächsten Fest besser.

Geschenke die keiner haben will – was ist euch passiert?

Hattet ihr auch diese Erlebnisse der besonderen Art, bei denen ihr nach dem Aufreißen des Geschenkpapiers den Nacken extrem steifhalten musstet, um nicht zu offensichtlich mit dem Kopf zu schütteln? Nutzt gern die Kommentarfunktion.

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(Bild: Shutterstock / Marko Subotin)

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