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GEWA Pro Arte Flamenco und GEWA Pro Arte Flamenco E-Akustik Cutaway Test

Praxis

Klang und Spielpraxis

Die beiden Gitarren kommen im Pappkarton ins Haus. Halskrümmung und Saitenlage stimmen, sodass Schnarrgeräuschen nicht zu befürchten sind und sich vollklingende Barréakkorde auch im oberen Bereich sauber intonieren lassen. Die Unterschiede zwischen einer waschechten traditionellen Flamencogitarreund unseren Testmodellen sind unüberhörbar. Die spanischen Guitarristas bevorzugen Instrumente mit trockenem, brillantem Anschlag, die in den mittleren Frequenzen sehr laut sind, während die Bässe stärker in den Hintergrund treten. Aufgrund ihrer leichten Bauweise schwingt der Ton bei diesen Instrumenten schnell ein und auch schnell wieder ab.
Einen typischen Flamenco-Sound konnte ich – erwartungsgemäß – mit beiden Modellen nicht produzieren, da den Gitarren die Brillanz sowie die Ansprache und das Abklingverhalten einer “guitarra flamenca” fehlt. Deshalb bietet sich auch eher der Vergleich mit einer Konzertgitarre in gleicher Preisklasse an.Die Vollakustikversion bietet einen Ton, der erwartungsgemäß in den unteren Registern etwas schlanker rüberkommt. Leider zeigen sich die Diskantsaiten etwas stumpf, wenn man sie mit den Fingerkuppen spielt. Mehr Brillanz kann man mit den Fingernägeln oder einem Plektrum oder Daumenring generieren. Richtig hart rannehmen (reißen) sollte man die etwas “schlappen” Diskantsaiten aber auch nicht, damit sich keine Geräuschanteile in den an und für sich runden Ton einmischen. Es könnte sich lohnen, einen kräftigeren Satz Saiten aufzuspannen, um die Saitenspannung zu erhöhen.

Die Gewa Pro Arte Flamenco Gitarren bieten einen ansprechenden, aber keinen authentischen Flamenco-Klang.
Die Gewa Pro Arte Flamenco Gitarren bieten einen ansprechenden, aber keinen authentischen Flamenco-Klang.

Mit der flachen Zarge und dem Cutaway stellt der Resonanzkörper der elektroakustischen Version vergleichsweise noch weniger Klangvolumen zur Verfügung. Allerdings rettet der Tonabnehmer in diesem Fall die Ehre der Gitarre, die sich praktisch nur in Verbindung mit einer Akustikanlage in Szene setzen lässt.
Aber mit beiden Gitarren konnte ich brauchbare Ergebnisse einspielen.
Zunächst habe ich mir die Cutaway-Version zur Brust genommen.
Aufnahme mit dem internen Clásica II Pickup-System und einem Neumann-Mikrofon TLM 103.

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Beispiel 1 (0:55)

Das Mikrofon brachte mehr die natürlichen Klanganteile einer Konzertgitarre (Schleifgeräusche, Attack, Obertöne) in den Gesamtsound ein. Die Bässe hat die Aufnahme dem Clásica II zu verdanken.
Aufnahme mit dem internen Clásica II:

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Beispiel 2 (0:38)

Und hier noch Aufnahmen der Vollakustikversion mit zwei Neumann-Mikrofonen TLM 103:

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Beispiel 3 (1:32) Beispiel 4 (1:34) Beispiel 5 (0:37)

Die besten Ergebnisse könnte man erzielen, wenn man die Vollversion mit einem Clásica II nachrüstet. Damit ließe sich ein solider Akustiksound mit einem gehobenen Tonabnehmerklang kombinieren und man wäre auf unterschiedliche Situationen vorbereitet.

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