GForce IconDrum ist eine Hommage an die klassische LinnDrum. Dieser samplebasierte Drumcomputer von Roger Linn prägte den Groove zahlreicher 80er-Hits, darunter Michael Jacksons „Thriller“ oder „1999“ von Prince. Natürlich gibt es viele Versuche, die Sounds und Beats dieser ikonischen Maschine für heutige Produktionen nutzbar zu machen. So finden sich zahlreiche Samples in DAWs oder als Downloads. Auch Hersteller wie Behringer zeigen Interesse an einem Comeback des zwischen 1982 und 1985 produzierten Hardware-Klassikers – ein Beispiel dafür ist die Behringer LMDrum.
Checkliste zum Kauf von GForce IconDrum
- LinnDrum Machine als Drum-Sampler
- Über 70 Preset Kits, 100 Sounds
- Mixer und Effekte
- Separate Einzelausgänge
- Preset Browser
- Skalierbares GUI
DETAILS & PRAXIS
GForce IconDrum mit LinnDrum-Samples
GForce verfolgt einen simplen, aber effektiven Ansatz: GForce IconDrum ist ein Plugin, das Samples, Mixer und Effekte integriert. Ein Pattern-Sequenzer fehlt jedoch.
Das skalierbare GUI von GForce IconDrum präsentiert sich im klassischen Look der LinnDrum und bietet einen Überblick über alle drei Abschnitte: Mixer, FX und Sound. Unter “Sound Selection” findet ihr 23 Pads für die Instrumenten-Gruppen Bass, Snare, HiHat, Toms, Cabasa, Tambourine, Ride sowie Claps und Cowbell.
Zur Auswahl stehen jeweils Samples beider LinnDrum-Versionen (1 und 2). Insgesamt erhaltet ihr 100 Drum-Samples. Die Sounds lassen sich dynamisch anspielen und können per Multi-Ausgang (15 x Stereo) in der DAW einzeln abgerufen werden.
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Dynamisches Mixing mit GForce IconDrum
Die Samples der GForce IconDrum können intern gemischt werden. Dafür steht ein Mixer mit 15 Stereo-Kanälen inklusive Panorama-Reglern zur Verfügung. Jeder Kanal lässt sich solo oder stumm schalten. Außerdem können die Sounds in Pitch und Decay bearbeitet sowie per LP/HP-Filter angepasst werden.
Zusätzlich ist bei allen Mixer-Kanälen ein globaler Delay- und Reverb-Effekt nutzbar. Dank MIDI-CC lassen sich alle Regler des Plugins automatisieren. Anders als bei der originalen LinnDrum sind somit lebendige Mixes leicht programmierbar.
Zusätzliche Effekte und MIDI-Files
Das Plugin GForce IconDrum geht noch einen Schritt weiter. Zur Klangformung bietet es auf dem Masterkanal einen Multimode-Filter, Equalizer, Verzerrer, Kompressor, Bitcrusher, Gate und Phaser. Mit diesem vielseitigen Effektpaket lassen sich kreative LoFi-Drums designen.
Wie bereits erwähnt, ist IconDrum ein Sample-Player. Statt eines Pattern-Sequenzers stehen rund 70 MIDI-Files mit vielseitigen Drum-Grooves zur Verfügung. Diese sind jeweils nach dem passenden Drumkit benannt und lassen sich im Preset-Browser schnell finden.
So klingt GForce IconDrum
Die originale LinnDrum – und damit auch GForce IconDrum – kombiniert akustische Schlagzeug-Sounds mit einem charakteristischen 8-Bit-Charme. Für die Audio-Demos habe ich zehn der insgesamt 70 MIDI-Files ausgewählt. Die Beispiele sind klassische, eher puristische Grooves ohne übertriebenes Effekt-Design.
Wer möchte, kann aber klanglich experimentieren und vom Original abweichen. Der typische LinnDrum-Sound wird in jedem Fall hervorragend eingefangen. Die Kits überzeugen mit viel Druck und Präsenz.
GForce IconDrum und Alternative
Wer Zeit und Lust hat, kann in der DAW selbst Samples von Drum Machines zusammenstellen. Schneller ans Ziel kommt ihr jedoch mit GForce IconDrum oder einem bereits etablierten Mitbewerber wie VProm 2.0 von Aly James. Ebenfalls interessant: GForce bietet mit dem Oberheim DMX einen weiteren beliebten Vintage-Drum-Computer der 80er als Plugin an. Diese Produkte sind so preiswert, dass man sie gleich zusammen kaufen oder zunächst die Demo-Versionen testen kann. Für noch mehr Auswahl ist die Beatbox Anthology 2 von UVI eine Empfehlung.
Fazit – GForce IconDrum
Eine vollständige, virtuelle Drum Machine mit integrierten Sequenzen wäre wünschenswert gewesen. Vielleicht folgt ein entsprechendes Update mit passenden Sequenzer-Files. Für einen Preis von deutlich unter 100 Euro gibt es aber kaum Grund zur Kritik. Realistisch betrachtet landen die Grooves ohnehin in einer MIDI-Spur der DAW, wo sie flexibel bearbeitet werden können. GForce IconDrum lohnt sich für alle Vintage-Fans und speziell für heutige Produktionen im 80s-Style. Der Sound ist authentisch, die Bedienung einfach, und der Preis ist günstig – zuschlagen!
Wellenstrom sagt:
#1 - 17.12.2024 um 15:47 Uhr
Das GForce-Konzept der kleinen, kompakten Softdrummer überzeugt mich. Ich kann nur bestätigen, was der Autor hier schreibt. Man kommt schnell zum Ziel. Appetitliches Drum Häppchen, gut kombinierbar zu einem opulenten Mahl. Diesmal, im Gegensatz zur Oberheim DMX Variante sind die (virtuellen) Einzelausgänge schon in der 1.0 Version dabei. Sehr gut! Gerade in Kombination mit dem GForce Oberheim DMX und der CR-78 von Cherryaudio geht nun eine Menge. Als oller Human League Fan außerdem ein Must Have für kleines Geld.