GForce M-Tron Pro IV Test

Das beliebte Mellotron M400 aus dem Jahr 1970 lebt mit der Emulation GForce M-Tron Pro wieder auf. Es ist ein Vorläufer der digitalen Sampler, der die Klänge akustischer Instrumente vom Tonband abspielt. Damals waren es berühmte Vertreter des Progressive Rock, heute interessieren sich LoFi- und Hip-Hop-Producer für mellotronifizierte Geigen, Chöre oder Flöten.

GForce M-Tron Pro IV: Test.
Das Mellotron M400 für die DAW: GForce liefert nun eine amtliche Version mit optimierter DAW und ansprechendem Preset Browser.

Inzwischen gibt es natürlich auch einige Emulationen vom Mellotron. Die meisten Producer schwören auf den GForce M-Tron Pro. Sie mögen vor allem seinen klassischen nostalgischen Sound. Die Benutzeroberfläche und der Preset-Browser des Plugins stehen aber in der Kritik. 

Mit Version 4 reagiert die britische Software-Firma nun entsprechend. GUI, Browser und andere Neuigkeiten gibt es hier zu entdecken. Wer bereits eine ältere Version von M-Tron Pro besitzt, muss die über 3,5 GB schwere Sample-Library übrigens nicht herunterladen und installieren.

Checkliste zum Kauf von GForce M-Tron Pro IV

  • Virtuelles Abbild des Mellotron M400
  • Rund 200 Tape Banks, über 800 Presets
  • Dual Layer und Keyboard Split
  • Wow und Flutter Effekt, Reverb, Filter, Tape Reverse, Tape half-speed
  • Skalierbares GUI

DETAILS & PRAXIS

Die Basis des GForce M-Tron Pro IV

Das virtuelle Mellotron von GForce beruht auf Layer A und B. Sie lassen sich einzeln oder kombiniert anspielen und auch per Layer Balance Knob ein- und ausblenden. Im Fenster Tape Bank wählt man die Samples aus. Schon ohne Expansion Packs ist das Angebot durchaus üppig: Es gibt akustische Streicher, Orgeln, Flöten, Orchesterklänge und auch Sounds vom Roland VP330.

GForce M-Tron Pro IV: Layer.

Für beide Layer des GForce M-Tron Pro IV lassen sich Tape Banks aufrufen. Wenn es mehr sein darf, gibt es zusätzliche Samples per Expansion Packs.

Zur Klangformung dient eine Filtersektion mit den üblichen Typen (Tief-, Hoch- und Bandpass) und einem neuen 12-dB-Filter. Für Filter und Lautstärke gibt es eine ADSR-Hüllkurve. Außerdem steht ein LFO mit fünf Wellenformen bereit. Nicht zuletzt reagiert die Klangerzeugung dosierbar auf Velocity und Aftertouch. Während das einhändige Mellotron M400 über 35 Tasten verfügt, kann man den Tonumfang des virtuellen Abbilds um sieben Halbtonschritte abwärts erweitern.

GForce M-Tron Pro IV: Parameter.
Das GForce M-Tron Pro IV versammelt alle Klang- und Effektparameter ziemlich übersichtlich auf dem skalierbaren GUI.

LoFi-Effekte

Vor allem die Tape-Sektion lässt das M-Tron Pro IV klanglich altern. Ihre Effekte „Tape Wow“ und „Tape Flutter“ simulieren Gleichlaufschwankungen von Tonbändern, was man sonst eher unter den LoFi-Plugins findet.

Aber auch Brake und Rewind kann man effektvoll nutzen. Brake bremst das virtuelle Tonband ein wenig ab oder stoppt es vollständig. Die Rewind-Funktion spult hingegen für zwei Sekunden nach dem Anschlagen und Loslassen einer Keyboard-Taste zurück – schöne Spielerei.

GForce M-Tron Pro IV: Tape.
Ein Tonband läuft selten gleichmäßig: Mit Tape Wow, Tape Flutter und weiteren Parametern entstehen LoFi-Effekte.

Das M-Tron Pro IV beherbergt aber natürlich auch die typischen Standardeffekte: Neben Amping sind das etwa Ensemble, Delay und Reverb. Sie verfügen jeweils über eine ausreichende Parametrisierung und klingen dabei auch noch ordentlich. Man entscheidet außerdem selbst, ob einzelne Layer oder Layer A oder B zusammen effektiert werden sollen.

Simples Handling

Wie schon gesagt: Das Benutzer-Interface kann sich in Version 4 des GForce M-tron Pro wirklich sehen lassen. Es ist bequem per Maus skalierbar und zeigt praktisch alle Parameter auf einen Blick. Das Manual des M-Tron Pro IV liest sich nicht gerade spannend, man versteht das Plugin aber auch so.

GForce M-Tron Pro IV: Settings.
Das M-Tron Pro IV lässt sich gut auf die DAW-Automation und spontane Klangzugriffe per MIDI-Controller vorbereiten.

Im Grunde ist es ziemlich einfach, eigene Mellotron-Sounds zu kreieren. Die beiden Layer lassen sich sowohl separat als auch gleichzeitig (per Link Edit Mode) bearbeiten. Auf besonderen Wunsch kann man sie auch verschiedenen MIDI-Kanälen zuweisen. Wer die Mellotron-Presets noch ein wenig dynamisieren möchte, automatisiert praktisch alle Klang- und Effektparameter per MIDI.

Sounds mit Nostalgie

Das M-Tron Pro IV kleckert schon in der Basisversion nicht: Über 800 Presets wollen erst einmal angespielt werden. Rund 100 Sounds davon hat GForce neu kreiert – und die wollen wir euch einmal mit einem guten Dutzend Hörbeispielen demonstrieren. Es handelt sich überwiegend um Layer-Sounds von Gitarren, Streichern, Bläsern, Mallets oder auch Synthesizern.

GForce M-Tron Pro IV: Presets.
Am Ende geht es beim emulierten Mellotron um den authentischen Sound, der beim GForce M-Tron Pro IV passt. Außerdem sind die Presets gut dokumentiert, sie lassen sich erweitern und auch kreativ erschließen.

Knistern, Rauschen und herrliches LoFi-Flair: GForce beamt die Sounds des 70er-Jahre-Sample-Dinosauriers in die DAW, und zwar täuschend echt. Noch mehr dieser authentischen Sounds gibt es in Form von kostenpflichtigen Expansion Packs. Ein Geheimtipp sind die Folgen von „The Streetly Tapes“, aber auch einige Artists Packs wie die von Hainbach oder Alex Ball bereiten euch so manch ein Hörerlebnis.

Audio Samples
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GForce M-Tron Pro IV Twin Guitars GForce M-Tron Pro IV Halfspeed Tron Full GForce M-Tron Pro IV Chamberlin Harp Rolls GForce M-Tron Pro IV Light Save Me GForce M-Tron Pro IV Old Friends GForce M-Tron Pro IV Brass Re-Edit GForce M-Tron Pro IV Dream Vibe GForce M-Tron Pro IV Drifting Bass GForce M-Tron Pro IV Pulsated Too GForce M-Tron Pro IV Organic Synth Plucks GForce M-Tron Pro IV Wide Wilderness GForce M-Tron Pro IV Itch Cock GForce M-Tron Pro IV Wobbly Hi-Vibes

FAZIT: GForce M-Tron Pro IV Test

GForce ist und bleibt die Nummer eins, wenn es um authentische Mellotron-Klänge für die DAW geht. Diesen positiven Eindruck bestätigt auch die neue Version – vier gewinnt! Wer sich ausgiebig mit den nostalgischen Samples beschäftigen möchte, entscheidet sich am besten direkt für das Bundle „GForce M-Tron Pro Complete” mit insgesamt 14 Expansion Packs. Es ist letztlich günstiger als ein nachträglicher Kauf der einzelnen Packs und beschert Mellotron-Fans die wohl umfassendste Preset Library auf hohem Niveau.

Perfekt unperfekt: Für LoFi, Hip-Hop und viele andere Musikprojekte, die Sounds mit nostalgischem Charme vertragen, ist die aktuelle Version des GForce M-Tron Pro eine Referenz.

Features

  • Nachbildung des Vintage-Samplers Mellotron M400
  • 200 Tape Banks, Tape Browser
  • Über 3,5 GB Sample Content
  • Preset Browser mit über 800 Klängen
  • Zwei Layer mit Filter, LFO und Hüllkurven
  • Tape-Reverse und Tape-Half-Speed
  • Standardeffekte wie Delay, Hall, Ensemble und Amp-Simulation
  • Skalierbares GUI, MIDI-Control
  • Optional verfügbare Expansion Packs
  • Systemvoraussetzungen: Ab Windows 7 oder Mac OS X 10.13 (M1 Support), Online-Aktivierung
  • VST2, VST3, AU, AAX, Standalone
  • PREIS:
  • 99 Euro (Einführungspreis)
  • 199 Euro (regulär)
  • 360 Euro (Complete Version, regulär)
Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • Hervorragende Emulation des Mellotron M400
  • Authentische Sounds
  • Praktische Benutzeroberfläche
  • Einfaches Handling
  • Spezielle Effekte
  • Große erweiterbare Preset Library
Contra
  • Kein Contra
Artikelbild
GForce M-Tron Pro IV Test
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Profilbild von Wellenstrom

Wellenstrom sagt:

#1 - 13.07.2023 um 08:04 Uhr

0

Yep! Kann den Testeindruck von meiner Seite aus bestätigen. In Sachen Mellotron in virtueller Form ist und bleibt das GForce Produkt ganz klar die Nummer 1.

    Profilbild von Matthias Sauer

    Matthias Sauer sagt:

    #1.1 - 13.07.2023 um 09:02 Uhr

    0

    Hi Wellenstrom, vielen Dank für Feedback! Es gibt aber noch ein paar Alternativen, die wir "fairerweise" auch noch vorstellen ... ;) Ciao!

    Antwort auf #1 von Wellenstrom

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