Praxis
Der 57 Classic ist, wie zu erwarten war, kein Output-Monster. Die Vorstufe wird also nicht so hart angefahren, wie es bei manch anderen Humbuckern der Fall ist, aber genau das ist ja auch das Markenzeichen der PAF-Pickups. Klangtechnisch kommt hier ein recht warmer Ton aus der Gitarre, die Höhen sind angenehm und nicht bissig oder gar giftig. Der Bassbereich ist kräftig, aber sehr offen, und auch bei höheren Gain-Settings kommen Riffs auf den tiefen Saiten sehr transparent aus den Speakern, auch Akkorde sind klar erkennbar und die Pickups weisen eine gute Saitentrennung auf. Man kann das deutlich im Beispiel 7 hören, wo die einzelnen Saiten im vollen Zerrgewitter angeschlagen werden und jeder Ton klar und deutlich zu erkennen ist.
Für dich ausgesucht
Das Dynamikverhalten ist vorbildlich, die Stärke des Anschlags wird in sehr guter Auflösung an den Amp weitergeleitet und somit ist die Steuerung des Zerrgrades über den Anschlag erstklassig machbar (Bsp. 2). Ähnliches gilt auch für die Steuerung des Zerrgrades über das Volume-Poti, hier kann ein Mid-Gain-Sound sehr gut im Zerrgrad gebändigt werden. Durch den etwas wärmeren Ton ist der Pickup natürlich ein First-Call-Kandidat für Blues-Sounds und alles, was in diesem Klangsegment abgedeckt wird. Auch klassische Rocksounds in Richtung Led Zeppelin, The Who oder AC/DC sind mit dem 57 Classic wunderbar zu erzeugen. Für moderne High-Gain-Sounds ist der Pickup nicht so gut geeignet, dafür fehlt es an Ausgangsleistung und dem nötigen Biss in den Höhen.