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Gibson Firebird Test

Die Gibson Firebird ist die nächste alte Bekannte aus der altehrwürdigen Gitarrenmanufaktur, die den Weg zum bonedo-Test gefunden hat. Diverse Les Pauls aus der aktuellen Serie hatten wir bereits auf dem Prüfstand und konnten uns von dem frischen Wind überzeugen, der nach der Insolvenz der Marke offensichtlich durch die traditionsreichen Fertigungsstätten weht.

Gibson_Firebird_Tobacco_Burst_TEST


Nachdem Gibson sich von vielen Geschäftszweigen getrennt hat, die nichts mit dem Bau von Instrumenten zu tun hatten, gilt es, wieder an vergangene glorreiche Zeiten anzuknüpfen. Dazu ist es notwendig, dass vor allem an den Stellschrauben gedreht wird, die in direkter Linie mit der Qualität der Instrumente zu tun haben. Die bereits getesteten neuen Les Pauls zeigten sich in Sachen Fertigung, Bespielbarkeit und Klang durchweg von ihrer besten Seite, Eigenschaften, die wir uns natürlich auch bei der Firebird wünschen.

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Details

Schon der große Koffer, in dem der Feuervogel sicher geschützt transportiert wird, weist darauf hin, dass es sich in seinem Inneren nicht um ein Instrument mit Standardabmessungen handelt. Die 1963 vorgestellte Gitarre mit gespiegelt angelegtem Korpus und Kopfplatte polarisierte schon damals, weshalb man sich dazu entschloss, ab 1965 eine “normale” sogenannte Non-reverse-Version anzubieten. Aber auch die traf offensichtlich nicht den Nerv der anvisierten Käufer und ihre Fertigung wurde 1969 eingestellt.
Seit den 1972er Jahren ist die Gitarre aber wieder erhältlich und hat einige Weiterentwicklungen und Neuauflagen erlebt.
Mit der aktuellen Firebird besinnt sich Gibson zurück auf die Anfangstage und ich bin sehr gespannt, wie sich das ursprünglich als Jazzgitarre konzipierte Instrument im heutigen Test schlagen wird.

Fotostrecke: 3 Bilder Im bonedo-Testlabor angekommen, liegt nach dem Öffnen des Paketes erst einmal ein großer brauner Rechteckkoffer auf dem Tisch.

Korpus:

Wie beim Original handelt es sich beim neunteiligen Mahagoni/Walnuss-Hals um eine durchgehende Konstruktion, die bis zum Korpusende reicht und üblicherweise mit Neck-Through bezeichnet wird, wobei Gibson diese Bauweise erstmalig auch bei der ursprünglichen Firebird einsetzte. Der eigentliche Korpus besteht also nur noch aus zwei “Flügeln”, die an den massiven Hals angeleimt wurden und der Gitarre den typischen Look verleihen. Da diese beiden Seitenteile etwas dünner ausfallen als das Mittelstück, ragt Letzteres an beiden Seiten etwas hervor.

Fotostrecke: 5 Bilder Optisch fällt die Firebird mit ihrem gespiegelt angelegten Korpus direkt ins Auge.

Es beherbergt die zwei Gibson Firebird Mini-Humbucker, die in Rähmchen geschraubt sind, beides wie die restliche Hardware verchromt. Geschaltet werden die beiden Tonwandler mit einem Dreiwegschalter, der sich im unteren Horn befindet. Coil-Splitting oder ähnliche Möglichkeiten sucht man vergeblich, hier geht es ganz klassisch zur Sache – zum Glück! Beide Humbucker lassen sich wie gewohnt einzeln oder gemeinsam betreiben.
Jeder Pickup besitzt sein eigenes Tone- und Volume-Poti, die Knöpfe sind schwarz und tragen den klassischen Silber-Reflektor.

Fotostrecke: 5 Bilder Zwei in Rähmchen geschraubte Gibson Firebird Mini-Humbucker dienen als Klangübertrager…

Der ab Werk aufgezogene .010 – .046 Saitensatz wird in die ebenfalls auf dem Mittelstück verbaute Aluminium Stop-Bar eingefädelt und läuft über eine Aluminium Nashville Tune-O-Matic Brücke, die wie gewohnt ein individuelles Einstellen der einzelnen Saiten ermöglicht.
Unterhalb der Pickups befindet sich ein weißes Schlagbrett, auf dem der Dreiwegschalter und der namensgebende Feuervogel in Rot zu finden ist. Die Gurtpins befinden sich am unteren Korpusende sowie dem Halsfuß, die Ausgangsbuchse hinter den vier Potis auf der Oberseite der Gitarre.

Fotostrecke: 4 Bilder Ab Werk ist die Firebird mit einem .010 – .046 Saitensatz bespannt.

Unser Testinstrument kommt in Tobacco Sunburst, sie ist aber auch in der Farbgebung Cherry erhältlich. An der Nitrolackierung gibt es rein gar nichts zu bemängeln, hier wurde sauber gearbeitet.

Hals:

Wie bereits erwähnt, handelt es sich um einen neunstreifigen Mahagoni/Walnusshals mit 304,8 mm Radius, einem Slim-Taper-Profil und einem Palisandergriffbrett mit 22 Medium-Jumbo-Bünden, die akkurat bearbeitet wurden. Im weißen Binding sind zur besseren Orientierung kleine schwarze Punkte eingelassen, im Griffbrett kommen Acryl-Trapeze zum Einsatz.

Fotostrecke: 5 Bilder Solistische Höhenflüge werden durch das Cutaway erleichtert.

Die Saiten laufen über einen 43 mm breiten GraphTech-Sattel schnurgerade zu den sechs Grover Mini Rotomatic-Mechaniken an der angewinkelten Kopfplatte, die die Saiten punktgenau in Stimmung bringen. Auch was die Sattelkerben angeht, gibt es nur Gutes zu berichten, sie lenken die Saiten spielfrei in Richtung Tuner.
Die größeren Abmessungen haben natürlich ihr Gewicht, das aber mit exakt 3752 Gramm verhältnismäßig moderat ausfällt.

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Profilbild von Michael Meurer

Michael Meurer sagt:

#1 - 09.04.2024 um 20:55 Uhr

0

Kann ergänzen, dass auch die 2008er Firebird ein wunderbares Teil ist. Ich habe eine VII mit Tremolo. Das ist nur für leichtes Schimmern geeignet, aber in allem ist das ein genial in der Hand liegendes Instrument, das von clean bis böse alle Sounds kann. Und Neck through ist auch eine sehr gute Sache!

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