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Gibson Flying V Melody Maker Test

PRAXIS
Die Flying V Melody Maker kommt trotz ihres günstigen Preises in einem gut gefütterten Gigbag. Man sollte sich aber gleich einen Gurt zulegen, denn im Sitzen lässt sie sich schlecht spielen, es gibt keinen richtigen Auflagepunkt. Rocken funktioniert eben nur im Stehen (oder im Liegen), basta! Also anschnallen und los gehts.
Auch ohne Amp macht die Gitarre schon ordentlich Krach und klingt recht perkussiv, hinterlässt also auf jeden Fall einen guten Eindruck. Mal sehen und hören, was der Pickup daraus macht. Beim Einstöpseln des Kabels fällt leider die Position der Buchse etwas negativ auf. Wenn man einen normalen Klinkenstecker benutzt, dann kann dieser bei weiten Anschlägen im Weg sein, denn er steht ja senkrecht aus der Gitarre und die Buchse befindet sich relativ nah am Steg. Ein Winkelstecker ist da auf jeden Fall vorteilhafter. Obwohl das Instrument nach einem verzerrten Amp schreit, wird zuerst der Basis-Sound mit einem unverzerrten Sound getestet. Der Seymour Duncan Pickup macht natürlich Dampf, der Ausgangspegel liegt im Standardbereich eines Humbucker Pickups. Den Klang würde ich als abgerundet bezeichnen. Für die Steg-Position klingt der Tonabnehmer noch verhältnismäßig weich, hat aber nicht die aggressiven Höhen manch anderer Kollegen und auch der Bassbereich ist satt vertreten, also absolut Cleansound-tauglich.

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Clean

Wenn man den Volume-Regler etwas zurücknimmt, wird der Pegel nur unwesentlich geringer, aber die Höhen werden leicht abgesenkt, sodass sich die Flying V auch mit ganz normalen Lagerfeuer-Strummings zufriedengibt.

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Clean Strumming

Crunch/Dynamik
Der Pickup leistet wirklich hervorragende Arbeit, was bei den leicht angezerrten Sounds besonders gut zum Vorschein kommt. Die Anschlagsnuancen werden optimal übertragen, er bügelt nicht alles platt, sondern hat eine sehr transparente Wiedergabe. Das ist natürlich bei einer Gitarre mit nur einem Tonabnehmer und Volume-Regler elementar wichtig, denn wenn der Pickup keine dynamischen Spielereien zulässt, dann sieht es schon mal ziemlich grau aus mit den Klangvariationen. Aber keine Angst, die gibt es hier, wie man bei folgendem Beispiel hören kann. Die Flying V hängt am Marshall Plexi, Volume ist an der Gitarre voll aufgedreht und zuerst wird leicht angeschlagen und dann geht es härter zur Sache. Das Ergebnis kann sich hören lassen, der Sound ist zuerst nur minimal verzerrt, beim härteren Anschlag erzeugt die Gitarre einen schönen Crunchsound, der auch etwas höhenbetonter wird, was dem Durchsetzungsvermögen natürlich sehr entgegenkommt.

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Crunch Dyna

Mid Gain
Bei mittigem Rockbrett-Sound läuft der Düsenjäger natürlich zur Hochform auf und kommt in Verbindung mit dem etwas höher verzerrten Marshall besonders knackig rüber. Sehr gut gefällt mir die direkte Ansprache des Instrumentes, aber auch die wirklich präsente Basswiedergabe. Hier ist nichts mulmig oder verwaschen, die Töne auf den tiefen Saiten kommen kerzengerade aus dem Amp.

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Mid Gain

Hi Gain
Für einen transparenten Bandsound ist diese klare Basswiedergabe ein existenzielles Element. Besonders wenn Riffs auf den tiefen Saiten gespielt werden, am besten noch von zwei Gitarristen, dann sind Gitarren mit dieser Klarheit in den Bässen gefragt. Auch bei Hi Gain Sounds gibt es nichts zu beanstanden, die Übertragung der Pinch Harmonics klappt ausgezeichnet, auch hier kann man seine eigenen Spielarten sehr gut ausfahren.

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Harmonics

Auch bei hoher Verzerrung werden die Anschläge noch klar übertragen und kommen deutlich aus dem Verstärker. Das beweist der übliche Test zur Akkordverständlichkeit: Die Akkorde E, G, D, A und E werden langsam nacheinander gespielt und sind auch als solche noch zu erkennen. Auch beim letzten Akkord, dessen Saiten einzeln angeschlagen werden, ist der jeweilige Ton trotz hoher Verzerrung noch gut im Klangwust zu orten.

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Chords

Metal
In dieser Disziplin behauptet sich die Flying V ebenfalls sehr gut, was ich auch nicht anders erwartet habe. Man kann mit der Gitarre sehr präzise Riffs abfeuern, auch wenn die Saiten tiefer gestimmt sind. Der Wrap-Around Steg bietet eine gute Auflagefläche für die rechte Hand, sodass Palm Mute Attacken entsprechend absolviert werden können. Was bei den Sounds mit höherer Verzerrung leider etwas stört, ist das Einstreuverhalten des Pickups, hier hätte man die Abschirmung etwas sorgfältiger ausführen sollen. Aber irgendwo muss eben gespart werden, denn bei dem Preis kann man keine Weltwunder erwarten. Wenn ein guter Techniker rekrutiert wird, ist dieses Problem aber im Handumdrehen gelöst.

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Metal
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