Die Gibson Hummingbird kommt gut bespielbar aus dem Koffer
Beim Anspielen der ersten Akkorde präsentiert sich die Gibson Hummingbird Faded mit einer gelungenen Werkseinstellung und einer angenehmen Bespielbarkeit. Der zweite Gurtpin ist noch nicht montiert, sodass ich die Gitarre ausschließlich im Sitzen spiele. Dass man am Ende selbst entscheiden kann, wo der zweite Gurtpin befestigt wird, finde ich übrigens eher vorteilhaft, da hier nicht jeder dieselbe Präferenz hat.
Sowohl haptisch als auch klanglich ein echter Brummer
Der ausladende Korpus der Square Shoulder Dreadnought gibt in gewisser Weise schon vor, wohin die musikalische Reise gehen soll, denn solche Proportionen sind für filigrane Soloausflüge weniger geschaffen. In Strumming-Spielweisen mit dem Plektrum kann man sich wiederum förmlich hineinlegen und wird dabei sowohl vom gutmütigen Klangverhalten als auch haptisch vom großen Korpus gestützt. Im Detail offenbart die Gitarre einen vollmundigen und tiefgehenden Bass, der Akkorde sehr schön trägt. Bei einem kurzen Vergleich mit einer weiteren großen Legende des Herstellers, der Gibson J-45, entpuppen sich die Höhen außerdem weniger gedeckt, sodass der Grundcharakter der Hummingbird etwas heller und offener ausfällt. Auch wenn ich Modelle dieser Bauweise schon mit etwas ausgeprägterem Charakter erlebt habe, verteidigt diese Ausgabe der Hummingbird auf jeden Fall ihren Ruf, eine absolut verlässliche Partnerin beim Begleitspiel zu sein. Das macht sie nicht umsonst bei Singer-/Songwritern so beliebt. Die Square-Shoulder-Dreadnought gibt sich ansonsten natürlicherweise beim Fingerpicking und auch beim Melodiespiel etwas weniger spritzig als kleinere Modelle. Dennoch sind solche Spielweisen problemlos machbar, wie man gut in den Audiobeispielen zum Test hören kann.
Solides LR-Baggs Pickupsystem
Das mitgelieferte Tonabnehmersystem macht einen soliden Job für den Einsatz auf der Bühne und lässt sich über den Tonregler auch noch etwas an die jeweilige Spielweise bzw. den Akustikverstärker oder die PA anpassen.
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Aufnahmen mit der Gibson Hummingbird Faded im Studio
Für die abschließenden Aufnahmen verwende ich ein Neumann TLM 103 vor der Gitarre, das vom Preamp meines Universal Audio Apollo Interfaces verstärkt wird. Bei zwei Beispielen zeichne ich außerdem das Signal des Tonabnehmers zusätzlich auf, sodass man beide Quellen direkt vergleichen und auch im Mischverhältnis hören kann.