Gibson J-45 Special – ein erster Vergleich
Neben der vorliegenden J-45 Special habe ich aktuell auch eine J-45 Standard sowie eine J-45 Rosewood im Studio zu Gast, zu denen es in Kürze ebenfalls Tests geben wird. Dieser Umstand ermöglicht mir erfreulicherweise einen direkten Vergleich. Wie bereits erwähnt, fällt die J-45 Special deutlich schlichter aus und wirkt daher optisch und haptisch weniger edel als ihre großen Geschwister aus der Standardserie. Das ist aber auch nicht weiter verwunderlich, sondern liegt beim vorliegenden Preisunterschied auf der Hand.

Sitzt gut
Beim Anspielen macht sich die schmalere Zarge sofort bemerkbar und sorgt – für mein Empfinden – gegenüber der normalen Ausführung durchaus für ein etwas bequemeres Spielgefühl. In Sachen Klang offenbart die J-45 Special ganz eindeutig die DNA ihrer Verwandten und kommt mit der typisch trockenen Ansprache und einem kernigen Grundton. Da der Body etwas schlanker ausfällt und auch die Holzauswahl beim Hals nicht ganz identisch ist, verwundert es nicht, dass auch Unterschiede zutage treten. Für meine Begriffe wirkt die Special-Variante etwas weniger detailliert und feinzeichnend, was an dieser Stelle aber als neutrale Feststellung zu verstehen ist. Denn Spielweisen, die typisch für diese Bauweise sind und ihr schmeicheln, setzt unser Testmodell absolut souverän und authentisch um. Ansonsten kommt die Special trotz schmalerer Zarge in der Basswiedergabe ebenfalls nicht zu kurz und liefert ein angenehm tragendes Fundament.
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Aufnahme an
Für die Aufnahmen zum Test platziere ich vor der Gitarre ein Neumann TLM 103 etwa auf Höhe des Hals-Korpus-Übergangs und gebe verschiedene Spielweisen zum Besten. Anschließend gibt es noch einen Eindruck vom Pickup-Sound. Mit dem L.R. Baggs VTC Preamp und Pickup, den ich kürzlich beim Test der Gibson Hummingbird Standard ausprobieren konnte, kann die einfachere L.R. Baggs Element Bronze-Variante zwar nicht ganz mithalten. Auf der Bühne macht aber auch dieser Tonabnehmer einen soliden Job.