Praxis
Die Gitarre liegt sehr gut in der Hand und lässt sich dank der vorbildlichen Werkseinstellung sehr komfortabel bespielen. Alle Saiten klingen lang und gleichmäßig aus und lassen schon trocken angespielt erahnen, was die Gitarre am Amp liefern wird – einen holzig- punchigen Sound.
Für die folgenden Beispiele nutze ich einen Marshall JVM 410, an dem eine 2 x 12″ Box mit Vintage 30 Speakern hängt, die ich wiederum mit einem SM57 abnehme. Dabei schalte ich in unterschiedliche Kanäle des Amps und beginne erst einmal clean.
Und tatsächlich ist der schon trocken erzeugte holzige Grundsound auch am Amp zu hören, wobei das Mittenbild dominiert. Die Junior geht ausgesprochen direkt und mit einer punchigen Grundnote ans Werk.
Als Nächstes spiele ich eine kleine Funk-Linie am cleanen Amp.
Auch hier macht die Gitarre einen sehr guten Eindruck und kann mit ihrer spritzigen, direkten Note überzeugen. Die Attacks kommen klar zum Vorschein und sorgen für einen fokussierten Sound.
Ich bleibe im cleanen Kanal des Amps und spiele nun ein paar gebrochene Akkorde.
Durch die holzige Note gewinnen die Töne an Wärme und ich bin recht angetan, wie vielseitig sich die Gitarre bereits in diesem Kanal zeigt.
Es wird Zeit für den Crunch-Kanal des Marshalls, dabei stelle ich eine moderate Zerre ein.
Die Gitarre liefert einen knochigen, dreckigen Rocksound, der mit genügend Attacks aufwarten kann und deshalb nicht im Geringsten schwammig klingt. Ganz im Gegenteil: Sie fühlt sich hier pudelwohl und stellt alle Akzente klar dar.
Es folgt ein Beispiel im High-Gain-Kanal des Amps.
Für dich ausgesucht
Natürlich erzeugt der P90 hier deutlich hörbare Nebengeräusche, was bauartbedingt auch nicht zu ändern ist, aber der Sound gefällt mir trotzdem sehr gut. Die Akkorde werden auch bei diesen hohen Zerrgraden klar und dank der prominenten Attacks auch direkt wiedergeben.
Bevor es in Richtung Fazit geht, spiele ich noch ein kleines Lead-File im High-Gain-Kanal des Amps ein.
Auch diese Prüfung meistert die kleine Gitarre. Sie setzt sich aufgrund der prominenten Mitten sehr gut durch und liefert erstaunlich lang anhaltende, singende Single-Notes.
Und über allem schwebt die ungeschliffene Rohheit, die von der Junior ausgeht und dementsprechend auch zum Spielen motiviert.