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Gibson Les Paul Standard HP 2017 HCSB Test

Praxis

Praxis/Sound

Die Gitarre wird in einem Rechteck-Koffer aus Aluminium ausgeliefert, der mit seinem edlen Holzgriff auch noch sehr stylish aussieht. In diesem Alu-Safe ist sie zwar gut geschützt und sicher aufgehoben, aber für den vielspielenden Musiker ist diese Transportmöglichkeit nicht praktikabel, denn mit 9,5 kg Gewicht (ohne Gitarre!) sind weite Wege zu Fuß nicht wirklich spaßig.

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Wir starten wie immer mit der nüchternen Bestandsaufnahme der unterschiedlichen Grundsounds bei unverzerrter Einstellung am Amp. Und mit den verschiedenen Möglichkeiten, die das Instrument im Angebot hat, sind das eine ganze Menge.
Die folgenden fünf Beispiele beinhalten einmal die Standard-Variante mit Humbucker (Bsp. 1), dann die jeweiligen Möglichkeiten mit Coil-Tap und Coil-Split. Da auf diese Weise immer fünf Kombinationen möglich sind, habe ich zuerst die Positionen 3-2-1 mit Tap bzw. Split aufgenommen, danach Hals-Pickup Tap/Split und Steg-Pickup-Humbucker und dann umgekehrt. In Beispiel 4 folgen die Varianten auf Position 2 (beide Pickups) mit Steg-Pickup-Tap – Hals-Pickup-Split und umgekehrt. Abschließend betrachten wir in Beispiel 5 wieder die Position 2, hier habe ich als Anhaltspunkt zuerst die Humbucker-Variante aufgenommen, dann werden die Pickups Out-Of-Phase geschaltet und ihr hört zuerst die Humbucker, dann beide Tap, beide Split, Hals-Tap & Steg-Split sowie Hals-Split & Steg-Tap.

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1. Clean: Alle drei Kombinationen (Humbucker) 2. Clean: Coil Tap alle fünf Möglichkeiten 3. Clean: Coil Split alle fünf Möglichkeiten 4. Clean: Pos 2 – Steg PU Tap, Hals PU Split und umgekehrt 5. Clean: Pos 2 – Humbucker normal, dann Out Of Phase (Humbucker, beide Tap, beide Split, Hals Tap & Steg Split, Hals Split & Steg Tap)

Das sind immerhin 20 (!) unterschiedliche Grundsounds, wenn ich mich nicht verrechnet habe. Klar, direkt abrufen kann man nicht alle, außerdem sind die Unterschiede zum Teil auch eher marginal, aber es steht einiges zur Auswahl, sodass jeder nach den eigenen Bedürfnissen und dem eigenen Geschmack seine persönliches Sound-Setup sehr unkompliziert zusammenstellen kann. Daumen hoch, das ist wirklich gut konzipiert und in die Praxis umgesetzt. Mir persönlich gefällt die Variante mit Coil-Tap am Steg-Pickup und Coil-Split am Hals recht gut. Die Out-Of-Phase-Sounds fallen zwar beim cleanen Spielen im Pegel etwas ab, aber im Zerrmodus kann man sehr gut mit ihnen arbeiten, dazu später mehr. Die beiden Pickups liefern eine amtliche Ausgangsleistung, klingen homogen und auch im Frequenzgang gibt es keine Ausreißer. Der Hals-Pickup kommt mit einem warmen Humbucker-Ton und der Steg-Pickup ist entsprechend brillanter, aber nicht unangenehm scharf im Höhenbereich.
Wir wenden uns den zerrenden Tönen zu und ich habe jetzt die oben genannte Kombination mit Hals-Pickup-Split und Steg-Pickup-Tap bei gezogenem Volume-Potiknopf mit den DIP-Switches eingestellt. Vor dem Amp wartet ein Weehboo Helldrive und die Einstellung bleibt erst mal unverändert. Was man aus einem Setting alles mit der Gitarre herausholen kann, hört ihr in den nächsten Beispielen.

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6. Mid Gain: Hals-Pickup Split 7. Mid Gain: Steg-Pickup Humbucker 8. Mid Gain: Steg-Pickup Tap 9. Mid Gain: Beide Pickups (Hals Split – Steg Tap) 10. Mid Gain: Beide Pickups Out Of Phase (Hals Split – Steg Humbucker) dann Hals-Split, dann Steg Humbucker
Die Burstbucker liefern einen starken Ton und die Gitarre hat das Klang- und Schwingungsverhalten, das man sich von einer Les Paul wünscht
Die Burstbucker liefern einen starken Ton und die Gitarre hat das Klang- und Schwingungsverhalten, das man sich von einer Les Paul wünscht

Wie man deutlich hört, nimmt die Les Paul langsam Fahrt auf und besonders bei den Zerrsounds kann sie ihre Schaltmöglichkeiten erstklassig ausspielen und dem Amp viele Soundvariationen entlocken. Während die Humbucker-Varianten bei dieser Mid-Gain-Einstellung am Overdrive für ein sattes Brett sorgen, sind die beim Cleansound etwas pegelschwächeren Split- und Out-Of-Phase-Schaltungen für schlanke Crunchsounds zuständig. Alles ist sehr gut abgestimmt und wenn man noch etwas mit der Anschlagsstärke arbeitet, sind weitere Nuancen im Angebot, denn die Pickups übertragen die dynamischen Spielereien sehr gut. Das Volume-Poti nimmt bei Bedarf ebenfalls Einfluss auf den Zerrgrad. In der Werkseinstellung ohne High-Pass-Filter greift das Non-Linear Poti (500K) in der ersten Hälfte des Regelwegs recht intensiv ein und kappt einiges an Höhen, anschließend passiert relativ wenig in Bezug auf die Veränderung des Zerrgrades. Ist der High-Pass-Filter aktiviert, lässt sich der gesamte Regelweg besser und feinfühliger nutzen. Aber da sind die Geschmäcker natürlich verschieden. Ich tendiere ganz klar zum High-Pass-Filter, aber es ist grundsätzlich von Vorteil, dass man die Wahl hat. In den folgenden Beispielen hört ihr ein paar Aktionen mit den Volume- und Tone-Reglern:

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11. Mid Gain: Hals-Pickup Humbucker (Vol leicht zurück) – Steg Pickup Humbucker (Vol maximal) 12. High Gain: Hals-Pickup Humbucker – zuerst Tone minimum, dann maximum 13. High Gain: Steg-Pickup Humbucker – zuerst Tone minimum, dann maximum

Zum Abschluss gibt es noch einen Ausflug in das Metall-Gewerbe, hier kann die Les Paul Standard 2017 HP ebenfalls klar überzeugen. Die Burstbucker sorgen für ausreichend Gain, um die Ampvorstufe oder das Distortionpedal entsprechend hart anzufahren, was auch postwendend mit einer satten Verzerrung belohnt wird, die vor allem bei Aktionen auf den tiefen Saiten transparent aus den Speakern kommt. Hier kann sich das G-Force System bei schnellen (Down)-Tuning-Wechseln natürlich als sehr vorteilhaft beweisen.

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14. High Gain: Steg-Pickup Humbucker – Mid Scoop
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